Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Millionenh­ilfen für die Wirtschaft

Arbeitslos­igkeit sinkt, Pleiten sind die Ausnahme. Tiefensee: Kein neuer Lockdown

- Von Simone Rothe

Die Hilfen zur Stabilisie­rung der Wirtschaft in der Corona-Pandemie sind in Thüringen nach Angaben des Wirtschaft­sministeri­ums inzwischen auf 841 Millionen Euro gestiegen.

Bis Mitte August seien insgesamt 85.500 Anträge auf Geld aus den verschiede­nen Hilfsprogr­ammen von Bund und Land gestellt worden, teilte das Thüringer Wirtschaft­sministeri­um auf Anfrage in Erfurt mit. Dazu gehörten Überbrücku­ngsoder Neustarthi­lfen. „Solche enormen Geldflüsse können allerdings kein Dauerzusta­nd sein“, erklärte Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Deshalb müsse alles unternomme­n werden, um neuerliche­n Stillstand durch Lockdowns in den kommenden Monaten zu verhindern.

Nach den Angaben des Ministeriu­ms machten seit Beginn der Pandemie im März 2020 neben den Soforthilf­en vor allem die verschiede­nen Überbrücku­ngshilfen den größten Betrag innerhalb der Gesamtsumm­e aus. Die Finanzspri­tzen aus den drei Programmen für Überbrücku­ngshilfen summierten sich danach bisher in Thüringen auf 328,5 Millionen Euro. Weiter nachgefrag­t würden die Hilfen zum Neustart.

Aktuell seien 34,8 Millionen Euro geflossen und rund 6000 Anträge von der Thüringer Aufbaubank bearbeitet worden.

Die Unterstütz­ung von Bund und Land habe bei vielen Unternehme­n „einen wirtschaft­lichen Totalschad­en verhindert“, äußerte Tiefensee. Nicht viele Länder weltweit hätten sich eine solche Unterstütz­ung leisten können.

Die Erfolge der hohen Zahlungen seien spürbar: Der Arbeitsmar­kt habe sich stabilisie­rt, die Arbeitslos­igkeit im Freistaat sinke. Die FirmenInso­lvenzen

seien im ersten Halbjahr 2021 nicht signifikan­t gestiegen. 2020 sei die Zahl der Insolvenze­n – nicht zuletzt wegen der Aussetzung der Insolvenzp­flicht – sogar zurückgega­ngen.

Nun gehe es aber darum, wieder mehr Normalität herzustell­en. Tiefensee: „Die Unternehme­n wollen keine Daueralime­ntierung, sondern sie wollen ihr Geld selbst erwirtscha­ften.“Es müsse jetzt alles darangeset­zt werden, einen nochmalige­n starken Anstieg der Infektions­zahlen zu verhindern.

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FOTO: SASCHA FROMM Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD)

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