Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Mit privater Spende von Ute Lieske setzt Eisenacher Bildhauer Hardy Raub seine Idee um
Eisenach.
Ragna Schirmer und das Ensemble „DaCuore“gastieren am Freitag, 27. August, um 17.30 Uhr im Festsaal im Palas der Wartburg. Es handelt sich um ein Konzert im Rahmen des MDR Musiksommers, für das es noch Karten gibt.
Ragna Schirmer spürt in Eisenach der Freundschaft zweier Pianisten nach. Gemeinsam mit dem Ensemble „DaCuore“spielt sie Werke von Frédéric Chopin und Friedrich Kalkbrenner. „Ich eigne mich nicht dazu, Konzerte zu geben“, urteilte Frédéric Chopin über sich selbst. Man feierte ihn zwar als einen der herausragendsten Solisten seiner Zeit, doch er liebte den Salon mit intimer Atmosphäre. Friedrich Kalkbrenner war ein ganz anderer Charakter, er sonnte sich nur zu gerne in der Aufmerksamkeit eines zahlreichen Publikums.
Eisenach.
Der Eisenacher Bildhauer Hardy Raub ist bekannt für seine Holzskulpturen. Doch zum Thema Elisabeth arbeitet er mit Sandstein, Beton und Glas. Das hat Ute Lieske neugierig gemacht.
Die frühere Kulturdezernentin von Eisenach schätzt Hardy Raub. Eines seiner Kunstwerke steht in ihrer Wohnung. Daher war sie sofort begeistert, als Christina Arnold vom Thüringer Museum von der Elisabeth-Skulptur berichtete, die einen dauerhaften Platz an der Predigerkirche erhalten soll.
Der unmittelbare Anlass ist das 800. Jubiläum der Hochzeit der ungarischen Königstochter Elisabeth mit dem Thüringer Landgraf Ludwig IV. in der Eisenacher Georgenkirche. Die Predigerkirche wiederum ist der heiligen Elisabeth und Johannes dem Täufer gewidmet.
Sandstein aus Ungarn und Thüringen steht für Elisabeth und Ludwig
„Ich wollte etwas Materielles schaffen“, sagt Hardy Raub. Er wird Sandstein aus Ungarn und Thüringen verwenden als Symbol für die jeweilige Herkunft von Elisabeth und Ludwig. Die zentrale Achse dazwischen soll aus Beton bestehen. In der Mitte wird außerdem Glas eingearbeitet, in dem sich morgens und abends das Sonnenlicht bricht. Daher wurde ein Standort an der Nord-Ost-Seite der Predigerkirche ausgewählt. Der Künstler wird die Skulptur im Steinmetzbetrieb Schäfer fertigen und dann zwei Tage vor Ort auch Zuschauer am Schaffensprozess teilhaben lassen.
Was das alles mit Ute Lieske zu tun hat? Sie hat das Kunstwerk mit 6000 Euro finanziert und den Betrag bereits im letzten Jahr überwiesen.
Sponsorin Ute Lieske im Gespräch mit Kunstlehrerin Andrea Girbardt, Benjamin Vogtmann von der Firma „Kunst & Naturstein Albertoni“und Bildhauer Hardy Raub (von links). Sie haben sich kürzlich am Standort der neuen Elisabeth-Skulptur getroffen.
Damit das Vorhaben auch wirklich umgesetzt wird. Aus eigener Erfahrung weiß sie, wie mit wenig Geld etwas Tolles auf die Beine gestellt werden kann. „Die Mitarbeiter des Museums hatten immer gute Ideen, wussten, was in den Archiven und Magazinen schlummert.“Ihnen freie Hand zu lassen, hat sie zuletzt vermisst. Nun: Der Vertrag mit der Museumsleiterin ist nicht mehr verlängert worden, und so gibt es neue Hoffnungen.
Ihre persönliche Motivation beschreibt Ute Lieske wie folgt: „Ich möchte eine Spur in der Stadt hinterlassen.“Sie ist überzeugt, dass noch mehr Menschen für ein solches Engagement bereit sind, weil ihnen Eisenach am Herzen liegt. Allerdings müsste das dann auch mit einer Wertschätzung verbunden werden. Nicht so, wie es der private Spender für die Sanierung des Nikolaitors habe erleben müssen.
Gefreut hat sich Ute Lieske darüber, dass Schüler des Martin-LutherGymnasiums eine Patenschaft für die neue Elisabeth-Skulptur übernehmen wollen. Die Schule grenzt an die Predigerkirche an. Kunstlehrerin Andrea Girbardt will zunächst mit einer 11. Klasse aktiv werden. Nach zwei Jahren soll die Patenschaft dann an eine andere Klasse übergehen.
Noch bis 28. August ist in der Predigerkirche außerdem eine Lichtinstallation
von Philipp Geist zum Thema Elisabeth zu sehen. Ute Lieske findet, dass diese zeitgenössische Herangehensweise aus Licht, Farbe und Musik vor allem jüngere Menschen ins Museum locken kann. Allerdings müsste mehr geworben werden, etwa in Schulen. Auch eine dauerhafte Integration der Geistschen Lichtkunst in die Ausstellung bietet ihrer Ansicht nach die Chance, die Predigerkirche mit der besonderen Sammlung mittelalterlicher Schnitzplastiken interessanter zu machen. Zumal ihr der Künstler versichert hat, dass er sein Werk um aktuelle Aspekte ergänzen kann. Aber für einen Ankauf müssten wieder Sponsoren gefunden werden.