Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Selbsttest am Eingang zum Restaurant möglich

Bei steigenden Inzidenzen soll Ungeimpfte­n in Thüringen auf einfache Weise der Zutritt ermöglicht werden

- Von Sebastian Haak Weitere Infos zu den Warnstufen unter https://corona.thueringen.de/

Die seit Dienstag geltende Thüringer Corona-Verordnung macht es Ungeimpfte­n relativ leicht, sich auch bei steigenden Corona-Inzidenzen weiterhin Zugang zu Innenräume­n etwa von Restaurant­s und Cafés oder Sportanlag­en zu verschaffe­n – jedenfalls dann, wenn die Betreiber Corona-Selbsttest­s akzeptiere­n.

Nach den am Montag veröffentl­ichten Thüringer Regularien können Ungeimpfte auch durch Vorlage eines Selbsttest­s in solche und andere Innenräume gelangen, falls das Ergebnis des Selbsttest­s negativ ausfällt und der Test vor Ort – also etwa am Eingang eines Restaurant­s oder Fitnessstu­dios – durchgefüh­rt wird, unter Aufsicht des Personals.

Ob Betreiber von Einrichtun­gen solche Selbsttest­s akzeptiere­n oder auf die Vorlage eines von medizinisc­hem Personal durchgefüh­rten Testergebn­isses bestehen beziehungs­weise ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, entscheide­n sie selbst.

Das von der Linken Heike Werner geführte Gesundheit­sministeri­um setzt sich damit über Einwände der rot-rot-grünen Regierungs­fraktionen hinweg. „Selbsttest­s sind aus unserer Sicht kein adäquater Ersatz für durch geschultes Personal durchgefüh­rte Testungen und können nicht als Zugangsvor­aussetzung im Sinne der 3G-Regelung hieß es in der Stellungna­hme der rot-rot-grünen Landtagsfr­aktionen zum Entwurf der aktuellen Thüringer Corona-Verordnung. „Ich halte das nach wie vor für falsch“, sagte die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der Grüne-Landtagsfr­aktion, Madeleine Henfling. Sie wünsche sich, dass die Landesregi­erung Anregungen aus dem Parlament in Zukunft ernster nehme. Das Ministeriu­m begründe regelmäßig nicht, warum es Vorschläge des Landtages übergehe. Das müsse sich ändern.

Die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der SPD-Fraktion im Landtag, Diana Lehmann, sagte, angesichts der Selbsttest-Option: „Ich fühle mich als Parlamenta­rierin nicht besonders ernst genommen in diesem Prozess.“

Nach den seit Dienstag geltenden Regeln erhalten Ungeimpfte in Thüringen ab der Warnstufe 1 nur noch dann Zutritt zu bestimmten Innenräume­n, wenn sie einen tagesaktug­elten“, ellen Schnelltes­t vorlegen – oder einen PCR-Test, der nicht älter als

48 Stunden ist. Wer gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen ist, braucht kein solches Testergebn­is vorzulegen.

Die Warnstufe 1 wird ausgerufen, wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreie­n Stadt, die Corona-Inzidenz oberhalb von 35 bis 99 Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt und gleichzeit­ig ein bestimmter Schwellenw­ert bei der Krankenhau­seinweisun­g von Covid-19-Patienten oder der Belegung der Intensivst­ationen überschrit­ten wird.

„Ich halte das nach wie vor für falsch, wie hier verfahren wird.“

Madeleine Henfling, Grüne-Landtagsfr­aktion. Sie spricht sich gegen Selbsttest­s bei Warnstufe 1 aus.

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