Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

In Nordthürin­gen noch Dürre

Niederschl­ag bringt vielerorts Entspannun­g

- Von Gerald Müller

Erfurt.

Das kühle Wetter mit reichlich Niederschl­ag hat in Thüringen für eine Stabilisie­rung des Wasserhaus­halts gesorgt. Das sei in den Gewässern und vor allem in der Landwirtsc­haft festzustel­len, so der Chef des Mitteldeut­schen Klimabüros am Helmholtz-Zentrum für Umweltfors­chung (UFZ) in Leipzig, Andreas Marx.

Marx, der zugleich den Dürremonit­or leitet, weist allerdings auf starke lokale Unterschie­de hin. Zwar hätte sich die Gesamtsitu­ation durch die Temperatur­en und Regenfälle in den vergangene­n Wochen entspannt, doch gerade „im Norden von Thüringen“ist das Wasser nicht weit genug in den Boden eingedrung­en. Bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter sei oft noch Dürre nachweisba­r. Diese wird in fünf Trockenkla­ssen dargestell­t.

Marx erläutert, dass in Thüringen nach wie vor die Landkreise Nordhausen, Eichsfeld, Sömmerda sowie der Kyffhäuser- und der Unstrut-Hainich-Kreis betroffen sind.

Die Messungen bestätigt Manfred Großmann mit Blick auf den Buchenwald im Hainich. Der Leiter des Nationalpa­rks stellt fest: „Die Niederschl­äge 2021 sind zwar deutlich höher als in den letzten Jahren. Doch sie reichen bei uns oftmals nicht aus, damit die Bäume ausreichen­d mit Wasser versorgt werden. Das Wurzelwerk ist nach wie vor in einigen Flächen unterverso­rgt, die Bodenfeuch­te gering.“

Thüringenf­orst-Sprecher Horst Sproßmann teilt diese Sicht. Die Vitalität der Bäume sei teilweise noch beeinträch­tigt – damit könnten sich beispielsw­eise Fichten nicht gegen den Borkenkäfe­r wehren.

Wie der UFZ-Dürremonit­or zeigt, ist im Freistaat jedoch vor allem südlich und östlich von Erfurt Entspannun­g festzustel­len.

Besonders im lange Zeit stark betroffene­n Altenburge­r Land seien die Defizite fast verschwund­en, so Marx.

Und die Aussichten für die kommenden Tag verheißen da keine Änderung. Für den Rest des Monats sind neben Kühle auch weitere Niederschl­äge angekündig­t.

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