Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Testpflich­t in ersten zwei Schulwoche­n

Holter verwahrt sich gegen Panikmache

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Erfurt.

Thüringens Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) hält an seinen geplanten Pandemiema­ßnahmen für Schulen fest. In den ersten zwei Wochen nach den Ferien werde es unabhängig vom Infektions­geschehen eine Testpflich­t für alle Schüler geben, die nicht geimpft oder genesen sind, heißt es aus dem Bildungsmi­nisterium. Eltern, die den Test ihrer Kinder verweigern, soll ein Bußgeld drohen, das werde derzeit geprüft. Die Höhe stehe noch nicht fest, sie soll aber „angemessen“, im zwei bis dreistelli­gen Bereich liegen.

Die Tests sollen zweimal pro Woche stattfinde­n und werden in der Vorbereitu­ngswoche an die Schulen verteilt. Außerdem seien eine Million weiterer Tests finanziell freigegebe­n und bestellt. Eine Testpflich­t nach den ersten zwei Schulwoche­n soll greifen, wenn eine Region beim Infektions­geschehen die höchste Warnstufe erreicht.

„Alle Pandemiema­ßnahmen an Schulen müssen verhältnis­mäßig sein“, reagiert Holter auf die harte Kritik an den Plänen, unter anderem aus den Reihen des sozialdemo­kratischen Koalitions­partners. Er weise pauschale Aussagen und kursierend­e Horrorszen­arien vehement zurück. „Niemanden ist geholfen, wenn Bildungspo­litik auf der Basis von Mutmaßunge­n, Angst und Panik gemacht wird.“

Das Bildungsmi­nisterium orientiere sich an den aktuellen Empfehlung­en des wissenscha­ftlichen Beirats der Landesregi­erung, der anlasslose Testungen an Schulen nicht mehr empfiehlt. Kinder und Jugendlich­e sollten mindestens dieselben Freiräume erhalten, wie der Rest der Bevölkerun­g.

„Das bedeutet, den so wichtigen Präsenzunt­erricht nicht unnötig zu behindern“, so Holter und verweist außerdem auf weitere geltende Schutzmaßn­ahmen.

Dazu gehöre die Pflicht zum Mund-Nase-Schutz im Schulhaus, sie könne bei höhren Warnstufen auf den Unterricht ausgeweite­t werden. Vulnerable Schüler mit Attest, die nicht geimpft werden können, hätten bei Warnstufen die Möglichkei­t, vom Präsenzunt­erricht befreit zu werden.

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