Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Leopard attackiert Frau bei Fotoaufnahmen
Thüringerin wird schwer am Kopf verletzt. Polizei ermittelt zur Tragödie im Burgenlandkreis
Nebra/Halle.
Nach einem Angriff eines Leoparden auf eine Frau bei einem Fototermin in Sachsen-Anhalt laufen die Ermittlungen zu den Umständen. Das teilten Sprecher der Polizei und des Burgenlandkreises am Mittwoch mit. Die 36-Jährige aus Thüringen wurde von dem Wildtier in einem Gehege in einem Ortsteil von Nebra schwer am Kopf verletzt. Die Frau wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht. Zu ihrem Zustand machten die Beamten keine näheren Angaben.
Es werde gegen die Verantwortliche für das Wildtier wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, sagte ein Polizeisprecher in Halle. Wer den Fototersen, min veranstaltet hat und ob noch weitere Menschen dabei waren, blieb zunächst unklar.
Nach Angaben der Polizei befand sich die 36-Jährige am Dienstagnachmittag für Fotoaufnahmen in dem Gehege des Leoparden. Aus bisher ungeklärter Ursache habe das Wildtier die Frau angegriffen.
Zu dem Vorfall kam es nach Angaben eines Polizeisprechers in einer sogenannten Seniorenresidenz für Showtiere. Es handelt sich um eine private Anlage. Die 48-jährige Halterin war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auf dem hofartigen Gelände der Tiertrainerin befinden sich mehrere Tiere, darunter zwei Leoparden. Auf der Internetseite wird darauf verwie
dass Tiere dort nach ihrem Arbeitsleben im Showgeschäft untergebracht sind. Die Tiere im Ruhestand wurden für Fotoaufnahmen gebucht. Im Juni 2019 waren die zwei Leoparden eingezogen.
Die artgerechte Unterbringung der Tiere war laut Burgenlandkreis erst kürzlich überprüft worden. „Das Veterinäramt überprüfte die Haltung amtstierärztlich am 3. August 2021 letztmalig“, teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Bei der Kontrolle verhielten sich die „Tiere artgerecht und unauffällig“. Eine Sicherheitskontrolle des Geheges sei dann am 18. August ohne Beanstandung verlaufen. Derweil fordert die Tierrechtsorganisation Peta die Schließung der Anlage.