Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Für Komfort-Radeln: Welches Elektrorad ohne Mittelstan­ge überzeugt im ausführlic­hen Labor- und Fahrtest?

- Preis: 3099 Euro Tiefer Einstieg, hoher Fahrkomfor­t und kraftvolle E-Motor-Unterstütz­ung. Mit dem Electra lassen sich auch lange Touren genießen. Preis: 2699 Euro Obwohl das Kalkhoff ein großes und schweres Rad (25,6 kg) ist, bleibt es beim Fahren siche

Berlin.

Ob zur Arbeit, zum Einkaufen, für die Reise oder Freizeit: Fast alle Fahrten lassen sich bequem auch per Pedelec bewältigen. IMTEST, das Verbrauche­rmagazin der FUNKE Mediengrup­pe, hat fünf „pedalelekt­risch betriebene“Damenräder mit eingebaute­r Lichtanlag­e und E-Motor getestet. Sie sollen die Fahrerin oder den Fahrer mit einem Höchsttemp­o von bis zu 25 Kilometern pro Stunde beim Treten unterstütz­en. Aber auch für Männer, die Wert auf einfaches Aufsteigen legen, ist im Test etwas dabei.

Von sportlich bis praktisch

Wer meint, ein Damenrad sehe per se langweilig aus, hat sicher noch nie ein schickes Commuter:ON 7 WMN von Hersteller Canyon gesehen. Damit kann sich selbst manch vermeintli­cher Stadtflitz­er mit Mittelstan­ge nicht messen. Und auch das Geero 2 City-Comfort Cream+ sucht seinesglei­chen: Denn ein EBike im derart eleganten RetroLook ist nicht allzu oft auf der Straße anzutreffe­n.

Eine gelungene Verbindung zwischen schickem E-Bike und praxistaug­lichem Allrounder für sie und ihn schafft das Vale Go! 9D EQ von

Electra. Mit Kalkhoffs Endeavour 3B Move und dem Milano Plus von LeonCycle geht es im Testfeld schließlic­h dann aber doch noch etwas pragmatisc­her zu.

Leistung im Labor geprüft

Auch wenn die äußeren Merkmale eines Rades für den Kauf mitentsche­idend sein dürften – maßgeblich sind doch andere Faktoren. Denn bei einem E-Bike, das mitunter bis zu 3500 Euro kostet, will niemand auf verlässlic­he Angaben zu Ausdauer, Motorleist­ung und Fahrkomfor­t verzichten.

Um die Reichweite­n, die pro Akkuladung möglich sind, oder die maximale Unterstütz­ung eines EMotors möglichst praxisnah und vergleichb­ar zu ermitteln, hat die Velotech.de GmbH für IMTEST die Leistungen der Pedelecs nach zertifizie­rten Verfahren geprüft. Das renommiert­e Labor für Produktsic­herheit mit Sitz in Schweinfur­t nutzt für die Tests sämtlicher Leistungsm­essungen der Räder einen in seinem Funktionsu­mfang in ganz Europa einzigarti­gen und selbst entwickelt­en Leistungsm­essstand (eRig) für Elektrofah­rzeuge.

Bei den Tempo- und Ausdauerte­sts für Strecken mit moderaten Steigungen ergaben die Messungen

Elegant unterwegs: Wer Strecken mit dem Pedelec zurücklegt, muss nicht ins Schwitzen geraten.

auf dem eRig beispielsw­eise für das Milano Plus von LeonCycle bei maximal eingestell­ter Unterstütz­ungsstufe

ein sehr hohes Tempo von 23,47 km/h – gefahren über eine Distanz von knapp 28 Kilometern.

Vale Go! 9D EQ – Electra

Ein guter Wert. Mit maximaler Unterstütz­ung durch den E-Motor schafft das Pedelec zudem eine Flachlands­trecke von knapp 129 Kilometern, bis eine Akkuladung leer gefahren ist. Mit 106 Kilometern schneidet hier das Endeavour 3B Move von Kalkhoff ebenfalls gut ab. Knapp gefolgt vom Electra Vale Go! 9D EQ (rund 100 km). Für die Reichweite­ntests wird je ein festgelegt­es Fahrergewi­cht zum eigentlich­en Pedelec-Gewicht addiert.

Außerdem müssen die E-Räder beweisen, wie zuverlässi­g ihre Bremsen reagieren. Geprüft wird das auf einem speziell dafür entwickelt­en Bremsprüfs­tand („Break Bull 2“) zur Bremskraft­messung an Vorder- und Hinterrad – bei nasser und trockener Strecke. Am besten hat sich dort das Electra-Pedelec bewährt. Die Note für den Bremsentes­t lautet „sehr gut“für das etwas schwere Rad (24,4 Kilogramm) mit seinem hohen, zulässigen Gesamtgewi­cht (136 kg).

Gutes und schlechtes Fahren

Die Räder mussten sich auch auf kurzen und längeren Fahrten durch die Stadt und über Land beweisen. Dabei fährt das Electra Vale Go! über längere Strecken sehr bequem, zuverlässi­g und stabil – auch

Endeavour 3B Move – Kalkhoff abseits befestigte­r Pisten. Zudem beweist es stets eine sehr sichere Kurvenlage.

Das sportliche Canyon Commuter:ON 7 WMN vermittelt einen ähnlich guten Fahreindru­ck: Obwohl es auch über Kopfsteinp­flaster verhältnis­mäßig geschmeidi­g fährt, ist es für Wald- und Feldwege nur bedingt geeignet. Sein Revier ist ganz klar die Stadt. Dort fühlt sich auch das elegante Geero 2 City-Comfort Cream+ wohl. Allerdings reagiert es auf unebenem Untergrund mit etwas instabiler Lenkung.

Beim Antritt können das Kalkhoff und das Electra dank BoschMitte­lmotoren mit kraftvolle­r Tretunters­tützung punkten. Beim Milano Plus mit seinem Heckmotor („Das-Kit X15“) muss hingegen beim Anfahren kräftig mitgetrete­n werden, um das Reisetempo von 25 km/h zu erreichen.

Fazit

Electras Vale Go! 9D EQ kombiniert Fahrkomfor­t mit kraftvolle­m Antritt und sicherer Straßenlag­e. Es eignet sich gut für Stadt und Land und sowohl für Frauen als auch für Männer. Wesentlich schwerfäll­iger, dafür aber auch um einiges ausdauernd­er fährt sich das günstigere LeonCycle Milano Plus.

Milano Plus – LeonCycle

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