Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Grüne fordern Impfpflicht
Auflage für Beschäftigte in Pflege, Kliniken, Schulen, Jugendhilfe und Kindergärten
Erfurt.
Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen im medizinischen und im Pflegebereich sowie für alle Beschäftigten in Schulen, Jugendhilfe und Kindergärten: Die Thüringer Grünen-Landtagsfraktion setzt sich für eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen ein.
„Die aktuelle vierte Welle der Corona-Pandemie bringt uns gerade auch in Thüringen in eine dramatische Situation“, so Fraktionschefin Astrid Rothe-Beinlich. Das Gesundheitssystem
sei am Rand der Belastungsgrenze.
Die Fraktion fordert, landesweit nur noch Geimpften und Genesenen Zutritt zu gewähren – mit Ausnahme der Daseinsvorsorge: öffentlicher Nahverkehr, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien. Auch der Bildungsbereich bliebe außen vor. Ausnahmeregelungen solle es zudem für Kinder und Jugendliche geben, die sich noch nicht impfen lassen konnten, und für Menschen, die aus medizinischen Gründen keine Impfung erhalten können.
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte am Dienstag angekündigt, einen Vorschlag zur Einführung eines 2G-Konzepts vorzulegen, ohne Details zu nennen.
Auch die Einführung eines 3GModells am Arbeitsplatz mit täglicher Testpflicht für alle Ungeimpften sowie die Möglichkeit von Homeoffice ist Teil des grünen Maßnahmenpakets. Außerdem soll es in den Schulen und Kindergärten PCR-Pooltestungen geben. Damit wird eine Forderung anderer Fraktionen aufgegriffen.
Derweil hat Bildungsminister Helmut Holter (Linke) Lehrer und Lehrerinnen sowie Erzieherinnen und Erzieher aufgefordert, sich eine Boosterimpfung geben zu lassen. „Geimpfte Erwachsene sind der beste Schutz – für sich selbst und für die ihnen anvertrauten Kinder“, so Holter. Der Philologenverband hatte eine zentrale Koordinierung für die Auffrischungsimpfungen der Lehrkräfte angemahnt. Bislang sei nicht geklärt, wie die Impfungen für eine so große Berufsgruppe zeitnah ablaufen sollten.