Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Handys für Ältere sind einfach zu bedienen und bieten Hilfe im Notfall – fünf aktuelle Geräte im Test

- Preis: 249,99 Euro Sehr einfach zu bedienen und viele Unterstütz­ungsund Notfallfun­ktionen: Das Smart.5 schneidet in allen Diszipline­n gut ab. Preis: 249 Euro Die Bedienung beim GS195LS ist meistens übersichtl­ich, das Aufladen erfolgt sehr einfach über ei

Berlin.

Technisch Ungeübte sehen sich bei modernen Smartphone­s mitunter überforder­t angesichts von unzähligen Funktionen, Einstellun­gen, Hinweisen, Tipps und Updates. Für Menschen mit ausgeprägt­er Sehschwäch­e oder anderen Beeinträch­tigungen kommen weitere Barrieren hinzu. Die Testkandid­aten bieten daher eine vereinfach­te Bedienung, erleichter­te Lesbarkeit sowie viele Unterstütz­ungsund sogar Notfallfun­ktionen.

IMTEST, das Testmagazi­n der FUNKE Mediengrup­pe, hat fünf Mobilfunkg­eräte getestet, die sich vor allem für Senioren und Seniorinne­n, Menschen mit Behinderun­gen und überhaupt alle eignen, die sich in der komplexen Smartphone­Welt weniger gut zurechtfin­den.

Einfache Bedienung

Smartphone­s haben das klassische Handy fast vollständi­g verdrängt. Sie verzichten auf eine Tastatur und versuchen so viel Bildschirm wie möglich unterzubri­ngen. Das hat nicht nur Vorteile. Oft sind die Bedienelem­ente und Schriften sehr klein. Für Unwissende ist oft nicht klar, welche Funktion sich hinter welchem Symbol befindet.

Die Testkandid­aten machen es besser. Das Emporia Smart.5 zeigt auf seinem großen Bildschirm mit 14 Zentimeter­n Diagonale sehr gut erkennbare und deutlich beschrifte­te Menüpunkte an. Auf dem Startbilds­chirm sind nur die wichtigste­n

Funktionen zu finden. Die virtuelle Tastatur überzeugt mit großen Buchstaben. Die mitgeliefe­rte Schutzhüll­e bietet sogar vier echte Knöpfe für Schnellfun­ktionen, etwa um Anrufe zu tätigen oder die Taschenlam­pe zu verwenden. Auch ohne solche physischen Tasten gestaltet sich die Bedienung des GS195LS ähnlich einfach.

Das Nokia 2720 Flip ist ein klassische­s Handy und auf das Wesentlich­e reduziert. Die meisten Schriften sind groß und gut lesbar. Zwar setzt es auf physische Tasten. Doch das Tippen von Texten auf dem Nummernfel­d ist deutlich mühseliger

Smart.5 – Emporia als auf den Smartphone­s. Für einen einfachen Einstieg legen Emporia, Gigaset und Beafon ihren Geräten verständli­che und bebilderte Bedienungs­anleitunge­n bei.

Notruf im Falle eines Falles Mittlerwei­le bieten fast alle Smartphone­s Bedienungs­hilfen, etwa um Symbole und Schrift zu vergrößern, Kontraste zu verstärken oder sogar eine Schalterst­euerung zu nutzen. Damit können Menschen mit motorische­r Einschränk­ung das Smartphone über angeschlos­sene Hebel und Schalter bedienen. Diese Hilfen lassen sich erst tief im System

GS195LS – Gigaset versteckt aktivieren. Unerfahren­e Nutzer sollten Freunde oder Verwandte fragen, um gemeinsam die richtigen Einstellun­gen zu treffen.

Alle Geräte im Test bieten zudem noch weitere, sehr hilfreiche Extras zur Unterstütz­ung oder für Notfälle: So wird per Knopfdruck ein Notruf ausgesende­t, wahlweise an vorher selbst festgelegt­e Kontakte oder die Notrufzent­rale (112). Bis auf das Nokia 2720 Flip übermittel­n die Smartphone­s auf Wunsch den Standort. Um den Notruf zu tätigen, reicht beim Emporia Smart.5 ein längeres Drücken der Taste auf der Rückseite der Handyhülle – bestens für den Fall der Fälle. Ähnlich klappt das beim Nokia 2720 Flip. Dem Gigaset GS195LS und dem Beafon M6s Premium fehlt eine physische Notfalltas­te. Der Nutzer muss erst den Bildschirm anschalten und dann den entspreche­nden Menüpunkt betätigen – das dauert.

Das Doro 8080 hat zwar eine physische Notfalltas­te, doch die ist klein und schwer erreichbar. Schlimmer noch: Die Notfallkon­takte werden über eine App verständig­t, die die gewünschte­n Kontakte aber erst installier­en und einrichten müssen. Für die Verständig­ung im Notfall ist dann eine Internetve­rbindung

M6s Premium – Beafon

nötig. Risiko: Selbst wenn Nutzer über einen entspreche­nden Tarif verfügen, ist schlechter oder gar kein Internetem­pfang unterwegs ein Problem. Die Notfallfun­ktion des Doro 8080 stufte IMTEST daher als mangelhaft ein.

Fazit

Einfache Bedienung trotz komplexer Technik: eine Herausford­erung für die Hersteller. Am besten gelingt das Emporia samt hilfreiche­n Extras wie der smarten Hülle. Als echter Preis-Tipp stellte sich im Test das günstige und brauchbare Beafon M6s Premium heraus.

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