Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Rot-Weiß-Manager Gerber: „Wir sind kein Spitzenteam“
Erfurts Investor nach Corona-Einbruch nicht überrascht von erster Oberliga-Niederlage. Im Pokal bei Gera-Westvororte zählt nur Weiterkommen
Erfurt. Der Ton wird rauer bei Rot-Weiß. Nach der ersten Saisonniederlage (0:1 bei Fahner Höhe) nahmen Manager Franz Gerber und die Trainer um dessen Sohn Fabian die Oberliga-Elf ins Gebet.
„Es gibt keine Ausreden mehr“, sagte Gerber junior und sein Vater legte nach. Die Niederlage habe ihn nicht überrascht: „Das kann nach dem Corona-Einbruch passieren, wobei wir in Dachwig nicht verlieren mussten. Ein Remis wäre verdient gewesen. Aber unsere Offensive hat total versagt“, erklärte der frühere Bundesliga-Profi: „Die MannBeispiel schaft ist noch nicht wieder fit. Gegen Fahner fehlten uns zudem sechs Stammspieler. Und auch in drei Wochen werden wir noch nicht in Hochform sein“, sagte Gerber.
Der Investor fand noch grundlegende Worte über den schwierigen Weg des FC Rot-Weiß: „Wir haben eine junge und auch unerfahrene Mannschaft. Stars wie jetzt Krieschow können wir uns nicht leisten. Unser einziger Spieler mit Regionalliga-Erfahrung ist Andrej Startsev. Wir sind kein Spitzenteam. Ja, wir können aktuell oben in der Oberliga mitspielen. Aber wir haben nicht Platz eins sicher“, analysierte er.
Vor allem die unterschiedliche Qualität im Kader würde jetzt erkennbar. „Wenn uns zwei wichtige
Spieler fehlen, wird es schon eng. Uns fehlt einfach die Konstanz und Routine. Das haben wir auch schon in Halle und Rudolstadt erlebt“, so Gerber. Sohn Fabian sieht die Lage ähnlich: „Es ist schmerzhaft, nicht in der alten Form der Wochen vor der Infektion zu sein. Wir brauchen prinzipiell noch Zeit, um die junge Truppe zu entwickeln. Der große Name Rot-Weiß Erfurt hilft uns wenig. Wir haben den Verein gerade erst gerettet und bauen jetzt auf.“
Immerhin bekommt der Trainer langsam wieder Alternativen. Seidemann ist ebenso wieder im Training wie Manu und Enrico Startsev. Auch Keeper Petzold darf spielen. Dagegen sind Schwarz (Knöchelverstauchung), Woiwod (Sprunggelenk) und Rückert (Aufbautraining) noch nicht wieder mit dabei.
Das Pokalspiel beim Thüringenligisten TSV Gera-Westvororte am Samstag (13.30 Uhr) kommt Gerber nicht ungelegen. „Auch wenn es für den Gegner das Spiel des Jahres ist, können wir so in unseren Rhythmus zurückkehren. Was wichtig ist für das nächste Punktspiel bei Inter Leipzig drei Tage später. Wir werden Gera sehr ernst nehmen und dürfen nix anbrennen lassen. Denn ausscheiden dürfen wir da auf keinen Fall“, mahnte der RWE-Coach. Alle Neuigkeiten vom FC Rot-Weiß erhalten Sie freitags in unserem Newsletter. Melden Sie sich kostenlos an unter:
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