Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Eishockey-Bundestrainer Söderholm bastelt am Olympia-Puzzle
Krefeld.
Wenn Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm im Kopf seine Mannschaft für die Olympischen Spiele durchgeht, sind die NHLStars Leon Draisaitl, Philipp Grubauer und Moritz Seider feste Größen. Auch WM-Routiniers wie Kapitän Moritz Müller oder Korbinian Holzer sind gesetzt. Doch ein paar Plätze für Peking sind noch offen.
„Man hat gewisse Puzzleteile, sie müssen alle irgendwo reinpassen“, sagte der Finne. Das Casting für die Spiel in Peking (4. bis 20. Februar) geht nun in die letzte Runde. Beim Deutschland Cup in Krefeld schaut Söderholm genau hin. Es geht um das beste Team. „Nur dass ein Spieund ler in der NHL spielt, heißt nicht automatisch, dass er im Kader ist“, betonte Söderholm vorm Auftakt am Donnerstag (19.45 Uhr/MagentaSport) gegen Russland: „Es muss eine passende Rolle für ihn geben. Wenn jeder seine Rolle ausfüllt, ist vieles möglich für uns.“Wie bei der WM im Mai, als die Deutschen ins Halbfinale stürmte. Oder bei Olympia 2018, als sie ohne ihre NHLStars sensationell Silber gewann.
In drei Monaten sind in China die Besten der Besten dabei und die Voraussetzungen anders als in Pyeongchang. Dennoch traut Söderholm seinem Team Ähnliches zu: „Es gab schon größere Überraschungen im Eishockey.“Der Finne ist überzeugt, dass mit Superstar Draisaitl
Co. die beste deutsche Mannschaft der Geschichte in Peking auf dem Eis stehen wird: „Ja, das würde ich unterstreichen.“
Doch bis dahin hat der Bundestrainer die Qual der Wahl. 53 Spieler sind gemeldet, „wir müssen aus zwei Mannschaften eine machen.“
Die „Auswahl an Spielern, die auf internationaler Ebene einen Unterschied machen können“, sei größer geworden. Achten muss Söderholm aber nicht nur auf sportliche Kriterien. Auch der Impfstatus ist entscheidend. „Aus sportlicher Sicht ist eine Quarantäne für Ungeimpfte, die vom olympischen Organisationskomitee auf 21 Tage festgelegt wurde, nicht praktikabel“, sagte Sportdirektor Christian Künast.