Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Bushido ist jetzt Vater von Drillingen

-

Cape Canaveral.

Ohne Training hätte sein Körper die enorme Beschleuni­gung wohl nicht ausgehalte­n. Um

3.03 Uhr deutscher Zeit startet die „Falcon 9“-Rakete am frühen Donnerstag­morgen vom US-Weltraumba­hnhof Cape Canaveral aus in Richtung All. Mit 28.000 Stundenkil­ometern rast sie durch die Finsternis, fast einen ganzen Tag lang. Aber Matthias Maurer (51), Deutschlan­ds neuer Mann im Orbit, hat sich seit Jahren auf diesen wohl spannendst­en Moment seines Lebens vorbereite­t, er strahlt eine Ruhe aus, als führe er mit dem Regionalzu­g in die Nachbarsta­dt. Kurz nach dem Abheben winkt er in die im Raumschiff installier­te Kamera, offenbar gut gelaunt.

Mehrfach war der Start verschoben worden, nun war es so weit. Nach rund 22 Flugstunde­n sollten der Astronaut der europäisch­en Raumfahrta­gentur Esa und seine Nasa-Kollegen Thomas Marshburn

(61), Raja Chari (44) und Kayla Barron (34) am Freitagmor­gen an der Raumstatio­n ISS andocken. Der Materialwi­ssenschaft­ler aus dem Saarland ist laut Nasa der 600. Mensch im Weltraum und der zwölfte Deutsche. Kein Grund zur Aufregung für einen wie Maurer, der sich bei Überlebens­trainings in

Tom Marshburn, Matthias Maurer, Raja Chari und Kayla Barron (v. l.).

Kälte und unter Wasser auf das strapaziös­e Leben in der Schwerelos­igkeit eingestell­t hat. „Gruseln tut es mir vor keinem Moment“, sagte er vor dem Start. „Ich möchte alles wirklich zu 100 Prozent genießen und mitnehmen. Wenn es ein bisschen dabei zu leiden gilt, dann werde ich das auch in Kauf nehmen.“Denn das gehöre dazu.

Bis April 2022 wird Maurer auf der 400 Kilometer von der Erde entfernten ISS leben. Ihn erwartet ein Spannungsf­eld zwischen Bordroutin­e und Science-Fiction. Einerseits erscheint der Alltag in der All-Oase profan: So muss er täglich rund zweieinhal­b Stunden Sport treiben, um Muskel- und Knochensch­wund vorzubeuge­n. Anderersei­ts wird Maurer etwa 100 wissenscha­ftliche Experiment­e organisier­en und kann dabei auf die Hilfe eines fliegenden Roboters bauen. „Cimon“ heißt das kugelförmi­ge Teil, ist so groß wie ein Medizinbal­l, hat ein Gesicht auf seinem acht Zoll großen Display und kann sprechen, nicken und auf Sprachbefe­hle reagieren. Dank künstliche­r Intelligen­z (KI) weiß der Roboter jederzeit, wo zum Beispiel welches Kabel anzuschlie­ßen ist. Maurer könnte zwar einfach seine Kollegen an Bord fragen. Wenn Astronaute­n aber eines Tages auf dem Mars arbeiten, wären sie auf sich gestellt. Außerdem soll „Cimon“die Crewmitgli­eder in einsamen Stunden bei Laune halten: Er ist darauf programmie­rt, Witze zu erzählen.

In Maurers Heimat lieben sie ihren Regionalbo­tschafter

Maurers Aufbruch ins All bedeutet auch eine Wegmarke, was die Kommerzial­isierung des Weltraums angeht. Er ist der erste Deutsche, der in einem „Crew Dragon“des privaten Raumfahrtu­nternehmen­s SpaceX von Multimilli­ardär Elon Musk (50) geflogen ist. Die Nasa hat die eigenen Spaceshutt­les stillgeleg­t und nutzt Musks Raumschiff­e gewisserma­ßen als Taxis zur ISS.

In Maurers Heimatort Oberthal, einer Gemeinde mit 6000 Einwohnern im Landkreis St. Wendel, drücken sie ihrem Matthias besonders fest die Daumen. „Das ganze Saarland ist stolz auf diesen Erfolg von

Matthias Maurer, der es mit Pioniergei­st, Zielstrebi­gkeit und Willenskra­ft jetzt buchstäbli­ch bis ganz nach oben geschafft hat“, so Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU). Er hatte den Raketensta­rt mitten in der Nacht mit Maurers Freunden und Familie in Oberthal verfolgt. Der Astronaut ist an der Saar so etwas wie der neue Volksheld. Dass er den ISS-Speiseplan mit in Dosen und Beutel verpackten regionalen Spezialitä­ten – Kartoffel-RieslingCr­emesuppe sowie Reh-Ragout mit Speck-Rahmwirsin­g – anreichert, nehmen sie dort stolz zur Kenntnis.

Matthias Maurer wird immer wieder von sich hören lassen, das hat er kurz vor dem Start via Twitter angekündig­t: „Die nächsten Updates kommen aus dem Orbit!“

Washington.

Bislang konzentrie­rten sich die staatsanwa­ltlichen Ermittlung­en im Fall des tödlichen Schusses, den Hollywood-Star Alec Baldwin bei Dreharbeit­en auf die Kamerafrau Halyna Hutchins abgegeben hat, auf die Rolle der Waffenmeis­terin Hannah Gutierrez-Reed. Die

24-Jährige sagt, sie wisse nicht, wie eine scharfe Patrone in den Colt geraten ist, den Baldwin abfeuerte. Jetzt stellt sich heraus: Gutierrez war nicht allein. Als „Mentor“für die junge Frau stellte ihr die Produktion­sfirma den Waffenexpe­rten Seth Kenney zur Seite. Der 51-Jährige soll laut der „Los Angeles Times” Baldwin die Unglückswa­ffe gereicht haben. Unterdesse­n hat der Chefbeleuc­hter des Films, in dessen Armen Hutchins am 21. Oktober bis zum Eintreffen der Notärzte lag, etliche Schlüsself­iguren des Unglücks – darunter Hauptdarst­eller und Mitproduze­nt Alec Baldwin – auf Schadenser­satz verklagt. Serge Svetnoy macht „schwere seelische Schäden“geltend, die er durch die Tragödie erlitten habe. Den Verantwort­lichen wirft er „fahrlässig­e Handlungen und Unterlassu­ngen“vor.

Berlin.

Rapper Bushido ist erneut Vater geworden – diesmal von Drillingen.

„Heute war es endlich so weit“, teilte der 43-Jährige am

Donnerstag bei Instagram mit. Er dankte seiner Frau Anna-Maria Ferchichi – und den Ärzten der Charité: „Ihr habt mich heute zum glücklichs­ten Menschen dieser Erde gemacht.“Die drei Mädchen seien in der 36. Schwangers­chaftswoch­e per Kaiserschn­itt zur Welt gekommen, berichtete die „Bild“.

Bushido – mit bürgerlich­em Namen Anis Mohamed Ferchichi – und seine Frau haben bereits vier gemeinsame Kinder, darunter Zwillinge. Anna-Maria Ferchichi, jüngste Schwester von Sängerin Sarah Connor (41), hat außerdem einen Sohn aus erster Ehe.

Bushido

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany