Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Land will 2G so schnell wie möglich

Maßnahmen sollen am Dienstag beschlosse­n werden und unmittelba­r in Kraft treten

- Von Simone Rothe

Thüringen will die CoronaRege­ln schneller verschärfe­n als bisher geplant. Am kommenden Dienstag werde sich das Kabinett mit einer neuen Verordnung beschäftig­en, in der die 2G-Regel verankert werden solle, bestätigte ein Regierungs­mitglied.

Geplant sei, dass die neuen Regeln sofort gelten sollen, also frühestens am Mittwoch wirksam werden. Darauf habe sich das Kernkabine­tt verständig­t. Ziel sei, „eine Entscheidu­ng

der kommenden Kabinettss­itzung unmittelba­r wirksam werden zu lassen, also nicht auf den Abschluss des Verordnung­sverfahren­s zu warten“. Es gehe um eine „zügige Einführung von 2G-Regelungen“– und damit in vielen Bereichen Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene. Die Gesundheit­sministeri­n darf demnach die vom Kabinett festgelegt­en Maßnahmen den Kommunen anweisen.

Die Landtagsfr­aktionen von Linke, SPD, Grünen, aber auch der CDU und die FDP-Abgeordnet­en hatten das Gesundheit­sministeri­um aufgeforde­rt, schnell auf dramatisch hohe Infektions­zahlen im Freistaat zu reagieren.

Gleichwohl reagierte die FDPGruppe am Freitag skeptisch. „Auch Geimpfte und Genesene können das Virus weiterverb­reiten. Insofern schafft 2G eine trügerisch­e Sicherheit“, erklärte der Abgeordnet­e Robert-Martin Montag. Das Prinzip 2G sei kein Allheilmit­tel. Das Land müsse für ausreichen­d Impf- und Testangebo­te sorgen. Kritik kommt auch vom Hotel- und

Gaststätte­ngewerbe und den Wirtschaft­skammern. Viele Detailfrag­en zu 2G seien noch ungeklärt, etwa der Umgang mit Personal, das nicht geimpft oder genesen sei.

Bisher ist Thüringen zweigleisi­g gefahren – mit einer Landesvero­rdnung und einem Erlass, der Vorgaben für die Kreise und kreisfreie­n Städte bei der Umsetzung von 2Gund 3G-Plus-Modellen beim Erreichen von Warnstufen macht. Jedoch reagierten einige Kommunen erst nach Aufforderu­ng durch das Ministeriu­m.

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