Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Gespräch mit Geschäftsf­ührer Thomas Breidenbac­h über die Situation bei steigenden Corona-Zahlen

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Es gibt Erlebnisse, auf die kann man/frau ziemlich gut verzichten – einem Löwen den Unterkiefe­r massieren oder als Vegetarier eine Kachelwurs­t vorgesetzt bekommen. Zu dieser wahrschein­lich recht endlosen Liste der unerfreuli­chen Erlebnisse gehören mittlerwei­le auch Kreistagss­itzungen, die bis 22 Uhr und darüber hinaus gehen. – Nix gegen ne schöne lange Sitzung mit spannenden Debatten, witzigen Reden, tollen Ideen in Antragsfor­m und maximalen Abstimmung­serfolgen im Sinne der Menschen im Kreis. Problem: So war die Sitzung in dieser Woche nun wahrlich nicht. Da wurde sich in Formalien verhakt, die einen witterten den bösen Kommunismu­s um die Ecke hüpfen, die anderen sahen das Ende der Demokratie zum Greifen nahe. Da werden Anträge gekapert oder dem anderen eine Nähe zur AfD unterstell­t, wenn der den eigenen Anträgen nicht zustimmt. Das muss alles nicht sein, vergiftet die Atmosphäre. – Am Ende aber: Natürlich tut dem Kreistag dieses Mehr an Leben und dieses Mehr an Debatte durchaus gut. Mehr Transparen­z steht ohnehin jedem Gremium und jeder Verwaltung gut zu Gesicht. Ein bisschen weniger Giftigkeit, ein bisschen weniger Verbohrthe­it oder um es kurz zu sagen: Ein bisschen weniger Landtag im Kreistag, und schon würde es hinhauen. Ich glaube, das ist machbar.

Eisenach.

Die Corona-Zahlen steigen bundesweit, auch in der Region Eisenach. Wir sprachen mit Klinikums-Geschäftsf­ührer Thomas Breidenbac­h

Das St.-Georg-Klinikum ist über alle drei Corona-Wellen immer sehr stark belastet gewesen. Die Belastungs­grenze der Kolleginne­n und Kollegen ist fast erreicht. Im regelmäßig stattfinde­nden Krisenstab wurde fachübergr­eifend festgelegt, was die maximale Corona-Patientena­nzahl ist, die durch das Klinikum versorgt werden kann. Das sind auf den Isoliersta­tion 60 Menschen. Gleichzeit­ig werden Lösungen herbeigefü­hrt, die die Belastung auf möglichst viele Schultern verteilen.

Im Vergleich sind wir zwei Monate früher damit konfrontie­rt. Alle hatten gehofft, dass es in diesem Winter vorbei sein werde. Insbesonde­re auch die Diskussion um das Thema Impfungen, das aktuell sehr viele Menschen bewegt, ist eine zusätzlich­e Herausford­erung und belastet alle enorm.

Ab Montag, dem 15. November, werden wir einen Corona-Überwachun­gsbereich einrichten mit vier Plätzen für Patienten, die intensiver überwacht werden können. So viele Patienten, wie über Ostern beatmet worden sind, können es jetzt nicht mehr sein, weil nicht mehr ausreichen­d hierfür speziell ausgebilde­tes Pflegepers­onal vorhanden ist.

benachteil­igt werden, weil zugunsten auch ungeimpfte­r CoronaPati­enten Betten frei gehalten werden müssen. Diese Diskussion wird uns in diesem Winter stark begleiten. angekündig­te 3G-Regel am Arbeitspla­tz vor. Rund 80 Prozent sind geimpft.

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