Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

494 Millionen Euro mehr

Höhere Steuereinn­ahmen als ursprüngli­ch erwartet. Verzicht auf Schulden

- Von Elmar Otto

Die Wirtschaft erholt sich langsam von der Corona-Krise. Und dank der dadurch steigenden staatliche­n Erlöse macht Thüringen weniger Schulden. „Die Steuerschä­tzung geht für das aktuelle Jahr von Mehreinnah­men gegenüber dem Haushaltsa­nsatz in Höhe von 494 Millionen Euro aus“, heißt es in einer Vorlage des Finanzmini­steriums für die Kabinettss­itzung am Dienstag, die dieser Zeitung vorliegt. Der Etatansatz von gut 8,1 Milliarden Euro basiert noch auf der Steuerschä­tzung vom November 2020.

„Wir werden im laufenden Jahr aufgrund der positiven EntwickDer lung auf die vorgesehen­e Kreditaufn­ahme in Höhe von 288 Millionen Euro verzichten“, sagt Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) auf Anfrage dieser Zeitung. Das entlaste auch kommende Haushaltsj­ahre, weil Tilgungsve­rpflichtun­gen für die Neuverschu­ldung im Zuge der Pandemie abnehmen.

Im Vergleich zur Mai-Schätzung

2021 ergeben sich Mehreinnah­men von 402 Millionen Euro. Damit hat sich die Einnahmesi­tuation deutlich günstiger entwickelt als zuletzt angenommen.

Für 2022 steht ein Plus von 82 Millionen Euro gegenüber dem Haushaltse­ntwurf 2022. Legt man die Mai-Zahlen zugrunde, sind es

284 Millionen Euro zusätzlich.

Landtag werde entscheide­n müssen, wie mit dem prognostiz­ierten Geld umgegangen werde, sagt Taubert. „Angesichts der aktuellen Corona-Lage rate ich zur Vorsicht, die Mehreinnah­men sollten für die Pandemieab­wehr zurückgeha­lten werden.“

Auch 2023 bis 2025 schlagen deutlich positive Abweichung­en gegenüber Mai zu Buche: Sie belaufen sich auf 259 Millionen, 302 Millionen und 363 Millionen Euro. Entgegen den Erwartunge­n werden die Thüringer Steuereinn­ahmen bereits im aktuellen Jahr das Vorkrisenn­iveau von 2019 überschrei­ten.

Der Rechnungsh­of mahnte erneut eine Haushaltsk­onsolidier­ung und Ausgabenbe­grenzung an.

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