Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Damit kann man mehr machen als nur vorwärts fahren

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Wenn Aletta Knecht auf ihr Hoverboard steigt, will sie damit nicht einfach durch den Hof rollen. Das Gerät mit den zwei Rädern ist für die 18 Jahre alte Artistin ein Sportgerät. Sie macht damit Akrobatik. Sogar einen Handstand schafft sie darauf.

Aber wie hat sie damit begonnen? Aletta hatte schon lange vorher geturnt. Eines Tages schlug ihr Trainer Lorenz Matter ihr vor, Akrobatik auf einem Hoverboard (gesprochen: havabort) zu versuchen. Der Trainer selbst ist ein richtiger Profi: Gemeinsam mit seiner Partnerin Cornelia Clivio tritt er als Akrobat auf dem Hoverboard auf. Mit dem Gerät gestalten die beiden richtige Shows.

Nachdem Aletta das Board einmal ausprobier­t hatte, war sie begeistert. Sie begann zu trainieren. „Zuerst braucht man viel Platz“, sagt Aletta. Um das Gefühl für das Hoverboard zu bekommen, muss man das Auf- und Absteigen üben. „Das macht man am besten zu zweit oder an einer Stelle, wo man sich festhalten kann.“

Wörtlich übersetzt ist es eine Schwebebre­tt

Dabei ist es wichtig, immer von hinten auf das Board aufzusteig­en und auch nach hinten wieder abzusteige­n. Alettas Trainer erklärt: „Wenn du die Zehen streckst und nach vorn absteigen willst, landest du unsanft auf dem Rücken, weil das Hoverboard losfährt.“

Bis man ein Gefühl für das Gerät hat, dauert es ein wenig. Eine tolle Übung dafür geht so: Man stellt sich

Aletta Knecht hat schon sehr viel gelernt. Sie und ihr Trainer Lorenz Matter können ihr Gleichgewi­cht auf dem Hoverboard gut halten.

auf das Hoverboard, und eine zweite Person schiebt ganz leicht von hinten. „Dabei merkst du, dass du mit den Füßen gar nicht viel machen musst“, sagt Aletta. Das Hoverboard hilft beim Balanciere­n.

Wenn das sicher klappt, kann man anfangen, sich zu drehen, erklärt Lorenz Matter. „Man kann langsam ausprobier­en, was passiert, wenn man einen Fuß anwinkelt und den anderen leicht streckt.“Nach und nach probierte Aletta Figuren auf dem Hoverboard aus, die sie bereits auf dem Boden sicher turnen konnte. Inzwischen kann sie nicht nur einen Handstand darauf, sondern auch einen Kopfstand.

Damit man beim Training sicher ist, sollte man eine Schutzausr­üstung tragen. Lorenz Matter sagt: „Ohne Helm und Knie- und Ellbogensc­honer sollte man nicht trainieren.“Wer mit dem Hoverboard stürzt, kann sich verletzen. Das passiert selbst Profis manchmal. „Wir trainieren so lange, bis wir ganz sicher sind, dass eine Übung klappt“, sagt Lorenz Matter.

Das Hoverboard ist übrigens eigentlich kein Hoverboard. Übersetzt man das englische Wort ins Deutsche, heißt es in etwa Schwebebre­tt. Dabei schwebt ein Hoverboard gar nicht, sondern fährt auf zwei Rädern. Tatsächlic­h gab es vor vielen Jahren mal einen Film, in dem ein schwebende­s Skateboard auftauchte. Das sah so ähnlich aus. Daher hat man den Namen übernommen. Aber die Technik für wirklich schwebende Bretter gibt es noch nicht.

Zum Schluss hat Aletta noch ein wichtigen Tipp: Bevor man auf das Hoverboard steigt, sollte man immer überprüfen, ob die Batterien aufgeladen sind. „Wenn das Hoverboard ausgeht, während du fährst, ist das wirklich gefährlich.“

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