Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Fußball-Kreisoberligist SG Ruhla verliert Testspiel bei der SG Borsch achtbar mit 1:3
Warmensteinach.
In Warmensteinach im Fichtelgebirge fanden am Wochenende die Deutschen Seniorenmeisterschaften im Skilanglauf statt – trotz Sturm. Vom WSC 07 Ruhla waren mit Tobias Beugel, Klaus Baacke und Gerhard Nonn drei Masters am Start. Im 15 km Lauf in der klassischen Technik wurde Klaus Baacke in der Altersklasse H66 bis 70 Deutscher Seniorenmeister. In einer Laufzeit von
48:53 min verwies er Ludwig Saller vom SV Kollnburg (Bayerischer Skiverband/49:17 min) auf den Silberrang. Mit dieser Zeit hätte Baacke sogar in der Klasse der über 55-Jährigen Gold gewonnen. Gesamtschnellster beim Massenstartrennen war über 15 Kilometer Christoph Friedl (H 31) vom BSV WSV Skadi Bodenmais in 43:51 min.
Auch die Platzierungen der beiden anderen Ruhlaer Senioren können sich sehen lassen. Tobias Beugel belegte in der Altersklasse H5155 den vierten Platz, während Gerhard Nonn bei den über 71-Jährigen auf den sechsten Rang lief.
Geisa.
Ein Tor gegen den Ex-Verein zu erzielen, ist immer etwas Besonderes. Im Testspiel gegen die SG Ruhla/Wutha-Farnroda hätte Franz Strunz gern getroffen, besaß auch zwei gute Gelegenheiten, doch der Stürmer der SG SV Borsch verschonte seine einstigen Teamkollegen. Erst konnte der 30Jährige eine Eingabe am zweiten Pfosten nicht unterbringen (31.), dann scheiterte er aus spitzem Winkel an Gäste-Keeper Christopher Schneider.
Auch nach Abpfiff von Schiedsrichter Tobias Claus zeigte sich Strunz noch als freundlicher Gastgeber, ging es doch bei ihm zu Hause in Borsch zusammen mit einem Großteil der Erbstromtaler Mannschaft in die gemütliche Verlängerung. Bei Pizza und Kaltgetränken wurde natürlich die Partie zuvor ausgewertet, aber vor allem über die gemeinsame Zeit in Ruhla geplaudert. Acht Jahre lang war Strunz eine feste Größe in der Ruhlaer Offensive gewesen, ehe es ihn 2017 nicht nur familiär, sondern auch sportlich nach Borsch zog.
„Es war sehr schön. Wir haben uns alle über das Wiedersehen gefreut“, erzählte Ruhlas sportlicher Leiter Christian Linß, der einige Jahre mit Strunz gemeinsam auf dem Rasen beziehungsweise dem Hartplatz in Thal stand.
Was für Thal bislang noch als Projekt in der Schublade liegt, hat die Stadt Geisa mittlerweile realisiert: den Bau eines Kunstrasenplatzes. Anfang November wurde die 4,7 Millionen Euro teure Interkommunale Sport- und Freizeitanlage eröffnet. Noch im Bau ist ein Mehrzweckgebäude.
Zum Komplex zählen neben dem Fußballfeld eine 400-Meter-Tartanbahn (vier Bahnen), Weitsprungund Kugelstoß-Anlage, ein Fitnessbereich mit Outdoorgeräten sowie eine Sandspielanlage für verschiedene Beach-Disziplinen. Der Kunstrasen ist topmodern und unverfüllt, enthält kein Mikroplastikgranulat und minimiert damit die Umweltbelastung. Die Ruhlaer Kicker spielten erstmals auf so einem Geläuf, das sehr weich, aber auch rutschiger als die herkömmlichen Plastikrasen sei, wie die Fußballer schilderten.
Obwohl Borsch seit einigen Wochen regelmäßig auf dem neuen Platz trainiert, hatte auch der Gastgeber anfangs einige Probleme mit dem Untergrund. Hinzu kam böiger Wind, der den Ball noch schneller rollen ließ. Zahlreiche Pässe der sofort
Zweikampf zwischen Ruhlas Abwehrchef René Müller und Borschs Franz Strunz (rechts). Das runde Bild zeigt den neuen Co-Trainer Eric Dzialas.
dominierenden Gastgeber landeten zunächst im Seiten- oder hinteren Toraus. Der Gast verkaufte sich zu einer Anstoßzeit (11 Uhr), die die meisten Spieler an ihre Juniorenzeit erinnerte, recht teuer. Fast 70 Minuten stand hinten die Null, ehe der Tabellenzweite der Landesklasse in der Schlussphase noch zum standesgemäßen 3:1-Sieg kam. Ruhlas Hintermannschaft, bei gegnerischem Ballbesitz als Fünferkette mit Libero, verteidigte eifrig und ließ wenige brenzlige Szenen zu. Allerdings ging nach vorn beim Kreisoberligisten kaum etwas. Geisas Torhüter Alexander von Butler musste nur bei zwei, drei langen Ruhlaer Steilvorlagen
eingreifen. Hälfte zwei begann mit einer Riesenchance für den eingewechselten Martin Gimpel, der sich durchdribbelte und den Ball gekonnt an den Innenpfosten schlenzte. Von da sprang die Kugel aber ins Feld zurück. Borsch blieb am Drücker und kam schließlich in der 67. Minute zur verdienten Führung. Routinier Stefan Kirchner musste bei einer Eingabe von Marius Bittorf nur noch einschieben. Als dem Gast am Ende der Sprit ausging, schlug noch zweimal Borschs Torjäger René Melzer zu. Dazwischen schaffte Steve Fuchs nach schöner Eingabe von Benny Al und abgepralltem El-AntakiSchuss aus Nahdistanz den kurzzeitigen Anschluss. Für Ruhla waren die 90 Minuten in erster Linie ein Abwehr-Härtetest. Co-Trainer Eric Dzialas, der seit Januar Coach Rumen Grigorov unterstützt, war mit dem Gesehenen im sehr fairen Spiel durchaus zufrieden und lobte die Einsatzbereitschaft seines Teams.
Borsch konnte mit großem Kader munter durchwechseln, bot auch einigen Junioren eine Chance. „Wir wollen unseren Verjüngungsprozess weiter forcieren“, erklärte Trainer Andreas Herzberg. Bewusst habe er mit dem Testspiel-Aufgalopp bis weit in den Februar hinein gewartet, um während einer zu langen Vorbereitung nicht die Spannung zu verlieren.
Voll da müsse man schließlich voraussichtlich erst am 19. oder 20. März sein. Nach jetzigem Stand würde es für Borsch dann mit dem Auswärtsspiel bei Wacker Gotha weitergehen. Ein echter Landesklasse-Kracher.