Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Russland wirft Ukraine Beschuss vor
Moskau: „Saboteure“bei Grenzverletzung getötet. Separatisten rufen zu den Waffen
In den umkämpften Gebieten in der Ostukraine spitzt sich die Situation weiter zu. Russland warf der Ukraine am Montag die Zerstörung eines Grenzpostens und eine Grenzverletzung vor. Die Ukraine dementierte das umgehend.
Russische Nachrichtenagenturen meldeten am Montag unter Berufung auf die Armee, fünf „Saboteure“aus der Ukraine hätten die russische Grenze verletzt und seien „eliminiert“worden. Bei dem Vorfall in der südrussischen Grenzregion Rostow hätten zudem zwei ukrainische Militärfahrzeuge versucht, die Grenze zu überqueren.
Moskau warf dem ukrainischen Militär zudem vor, einen Grenzposten beschossen zu haben. Die Granate habe den Posten „vollständig zerstört“, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den russischen Geheimdienst FSB.
Die ukrainische Armee erklärte, sie habe keine Granate auf den russischen Grenzposten abgefeuert, und warf Moskau „Falschnachrichten“vor. „Kein einziger unserer Soldaten hat die Grenze zur Russischen Föderation überquert und kein einziger ist heute getötet worden“, teilte das Innenministerium mit. Zudem meldeten die ukrainischen Behörden, dass bei einem Angriff der pro-russischen Milizen auf ein von den ukrainischen Regierungstruppen kontrolliertes Dorf ein ukrainischer Zivilist getötet worden sei. Der Mann sei am Montag beim Beschuss des nördlich von Donezk gelegenen Dorfes Nowoluhansk getötet worden, schrieb Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf Facebook. Das Bombardement habe zum Ausfall der Stromversorgung geführt, zudem sei eine Gaspipeline beschädigt worden.
Die Separatisten verbreiteten am Montag ihrerseits über den Nachrichtenkanal Telegram, dass bei Gefechten im Gebiet Donezk zwei weiArbeit tere Menschen getötet worden sein – einer ihrer Kämpfer sowie ein Bergmann, der auf dem Weg zur erschossen worden sei. Sie machten die ukrainische Armee dafür verantwortlich. Die Gefechte seien auch in der Nacht zum Montag fortgesetzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Separatistenführer Denis Puschilin rief am Montag alle Männer zu den Waffen.
Die Ukraine hat immer wieder betont, keine Offensive gegen die Separatisten zu planen. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten in der Ostukraine zuletzt Tausende Verstöße gegen den vereinbarten Waffenstillstand gemeldet.