Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Baupreise zwingen zu Abstrichen im AWG-Projekt
Autostellplätze entstehen mit Verzug nun ebenerdig und nicht in der Variante mit Überdachung in den Hang hinein
Eisenach. „Nichts ist beim Bauen so beständig wie die Änderung von Plänen“, sagt Stefan Jüngling, einer der beiden Vorstände der Allgemeinen Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) Eisenach. Der Satz zielt auf das Großprojekt „Gründe Höfe“an der Ernst-Thälmann-Straße. In die Modernisierung und den Umbau der Blöcke 101-103 investierte die AWG etwa acht Millionen Euro. Dass die Pläne, die Autostellplätze überdacht in der Böschung hinter den Blöcken „verschwinden“zu lassen, nicht realisiert wurden, hat rein ökonomische Ursachen.
Der extreme Anstieg von Baupreisen habe laut Jüngling dazu geführt, dass die AWG diesen ursprünglichen Plan über den Haufen werfen musste. „Wir hätten das Projekt wirtschaftlich sonst nicht mehr darstellen können“, sagt Stefan Jüngling. Die Stellplätze entstehen nun ebenerdig.
Und schon sind Beobachter zur Stelle, die meinen, dass einige der zahlreich für das Modernisierungsprojekt gefällten Bäume hätten erhalten bleiben können. „Wir haben Auflage, das Außenareal zu bepflanzen“, betont der AWG-Vorstand.
Wetterumstände und die Pandemie trugen dazu bei, dass das Außenareal samt Stellplätzen noch nicht fertiggestellt ist, obwohl die beiden Blöcke nach der Anzeige der Nutzungsaufnahme durch die
AWG zum überwiegenden Teil bereits bezogen sind. Die AWG bemühe sich derzeit, für die Stellplatzproblematik eine Alternative zu finden, was aber noch offen sei.
Ungeachtet dessen hofft die Wohnungsbaugenossenschaft, dass die Baufirma die Stellplätze samt Außenbereiche so schnell wie möglich fertig stellen kann, deutlich vor dem Sommer.
„Wir blicken optimistisch nach vorn“, sagt Vorstand Jüngling. Für eine gut 61 Quadratmeter große Zweiraumwohnung in den „Grünen Höfen“(inklusive Aufzug und Fußbodenheizung) ruft die AWG 565 Euro Kaltmiete auf, was einem Quadratmeterpreis von knapp 9,20 Euro entspricht.