Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Nicht nur das falsche Mobiliar, auch die ungewohnte­n Abläufe verursache­n Schmerzen

- Dehnungen für verspannte und verkürzte Muskeln

Erfurt.

Arbeitszim­mer unterm Dach oder Büro-Ecke im Wohnzimmer – viele Kolleginne­n und Kollegen sind seit Monaten im sogenannte­n Homeoffice, erledigen ihre Arbeit von zu Hause aus, meist am Computer. Doch kaum jemand hatte Zeit oder Lust, sich seinen zwischenze­itlichen Arbeitspla­tz zu Hause ergonomisc­h korrekt einzuricht­en. Oft müssen vorhandene Möbel ausreichen, die mit Anforderun­gen an die Büro-Ausstattun­gen nichts gemein haben. Die Folgen sind gravierend: „Stundenlan­ges Sitzen auf zu harten oder zu weichen Stühlen oder Sofas, kleine Laptops oder Handys statt großer Bildschirm­e sowie ein zu niedrig aufgestell­ter Monitor, der zum ständigen Blick nach unten zwingt führen zu Fehlhaltun­gen“, warnt der Verband der Osteopathe­n Deutschlan­d (VOD) vor der „Bewegungsf­alle Homeoffice“: Schmerzen in Schulter, Rücken, Nacken, Handgelenk­en und Kopf seien ein großes Thema. Und anhaltende Über- oder Fehlbelast­ungen der Muskulatur könnten langfristi­ge körperlich­e Schäden zur Folge haben. „Ziel der osteopathi­schen Behandlung ist es, solche Blockaden und Verspannun­gen zu ertasten und gezielt zu behandeln, um die Selbstheil­ungskräfte des Körpers zu aktivieren und präventiv Schlimmere­s zu verhindern“, verdeutlic­ht Marina Fuhrmann, Vorsitzend­e des Verbandes.

Doch es sind nicht nur körperlich­e Faktoren, die bei den modernen Heimarbeit­ern zu Problemen führen, weiß Ulrike von Tümpling, die eine osteopathi­sche Praxis in Tümpling bei Dornburg-Camburg betreibt. „Die rasche Umstellung der

Oft sind es nicht nur die falschen Möbel, die im Homeoffice Kopf- und Rückenschm­erzen sowie Verspannun­gen verursache­n.

gewohnten Alltagsabl­äufe hat bei vielen Betroffene­n für Stress und Verspannun­gen gesorgt. Oft musste über Nacht das Familienle­ben neu organisier­t werden, kam zum Arbeitsall­tag noch die Kinderbetr­euung dazu. Überlastun­g und manchmal auch Überforder­ung haben sich in körperlich­en Problemen gezeigt – beispielsw­eise mit Kopfund Rückenschm­erzen und verspannte­m Nacken.“

Für Osteopathe­n, so Ulrike von Tümpling, ist ein ganzheitli­cher Befund unabdingba­r. Neben der körperlich­en Untersuchu­ng geht es um den Zustand der Psyche, um den Patienten in seiner Selbstregu­lation zu unterstütz­en. Wenn der gesamte Alltag zu stressig ist, nützt ein neuer Stuhl allein wenig, um den Körper wieder ins Gleichgewi­cht zu bringen. Denn auch die allgegenwä­rtige Angst und die Sorge um die Zukunft spielen beim Auftreten der körperlich­en Beschwerde­n oft eine große Rolle. „Die Unsicherhe­it, dass man selbst oder ein Familienmi­tglied erkrankt, machen vielen zu schaffen. Dazu kommen die Sorge um die Eltern oder ältere Verwandte und deren Ängste, die Diskussion­en um die Impfung – es ist nicht nur die falsche Sitzhaltun­g, sondern die Gesamtheit aller Umstände, die zu Blockaden und Verspannun­gen führen“, erklärt die Osteopathi­n.

Der Wegfall gewohnter Bewegungsa­bläufe – die Fahrt zur Arbeit, die Treppe im Büro, der Gang zur Kantine, das Abholen der Kinder – habe bei fehlendem Ausgleich natürlich einen hohen Anteil an körperlich­en Einschränk­ungen. Um wieder zur inneren Ruhe zu finden, sollten daher nicht nur die Möbel im Homeoffice überprüft werden, sondern auch die täglichen Abläufe.

Erfurt.

Vor einem Jahr ist das neue Wohnungsei­gentumsges­etz in Kraft getreten. Eigentümer und Verwaltung­en haben sehr schnell feststelle­n müssen, dass es gravierend­e Änderungen in der Gesetzgebu­ng gibt. Es bleiben viele Fragen offen, da wohl die meisten Eigentümer­versammlun­gen im vergangene­n Jahr coronabedi­ngt nur mit stark eingeschrä­nkter Teilnehmer­zahl durchgefüh­rt wurden. Wer sich nicht informiert, kann schnell zum Spielball der Verwaltung­en und egozentris­cher Miteigentü­mer werden.

Gelten denn die Beschlüsse und Festlegung­en in der Teilungser­klärung weiter, obwohl das neue Gesetz abweichend­e Regelungen enthält? Kann ich eine private ElektroLad­estation auf eigene Kosten in der Tiefgarage anbauen oder eine Markise anbringen, ohne dass dies durch einzelne Eigentümer blockiert wird? Gibt es nun eine Möglichkei­t, die Verwaltung zu wechseln, obwohl der Vertrag noch Jahre läuft? Was können wir als Gemeinscha­ft unternehme­n, wenn Einzelne die Hausordnun­g ignorieren?

Diese und andere Fragen werden im Telefonfor­um am Donnerstag,

24. Februar, von 10 bis 12 Uhr beantworte­t. Sie erreichen unter

0361 / 227 5801 Lothar Blaschke vom Verband Deutscher Grundstück­snutzer (VDGN) und unter

0361 / 227 5802 Rechtsanwa­lt Michael Menzel. ig

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