Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Eine neue Datenbank der Polizei hilft Verbrauchern bei der Wahl von Sicherungsprodukten und Dienstleistern
Berlin.
Die Haus- und Wohnungstür beim Weggehen abschließen, die Fenster zumachen – mehr geht nicht gegen Einbrecher? Weit gefehlt. Um die eigenen vier Wände zu schützen, sollten die Türen und Fenster bestimmte einbruchhemmende Standards erfüllen und außerdem fachgerecht eingebaut sein. Eine neue Online-Datenbank der Polizei hilft bei der Wahl der Fachbetriebe.
Die Polizeilichen Beratungsstellen kennen eine Reihe von Irrtümern, denen Haus- und Wohnungsbesitzer in Sachen Einbruchschutz unterliegen. Dazu gehört die Vorstellung: „Wer bei mir einbrechen will, kommt sowieso herein.“Das stimmt nicht, sagt Kriminaloberrat Harald Schmidt. „Viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden“, erläutert der Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart.
Nach Angaben des Experten blieb 2020 knapp die Hälfte (46,7 Prozent) der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken, „weil die Einbrecher an effektiver Sicherungstechnik und einer aufmerksamen Nachbarschaft scheiterten“. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag die Quote der abgebrochenen Einbruchsversuche noch bei nur 39,1 Prozent.
Die Mehrheit der Einbrüche wird nach Beobachtung der Polizei nicht etwa von „Profis“verübt, „sondern von Gelegenheitstätern, die ungesicherte Fenster und Türen ausnutzen und diese innerhalb weniger Sekunden aufhebeln“, sagt Schmidt. Deshalb betrachtet er mechanische Sicherungen als „wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz, da sie dem Täter einen bestimmten Widerstand entgegensetzen und einen Einbruch verhindern können“.
Falsch ist der Polizei zufolge auch die Vorstellung, dass eine installierte Überwachungstechnik am Gebäude – also etwa eine Videoanlage – nichts bringe, sondern Einbrecher
Videoaufnahmen können Ansätze für die Fahndung nach Einbrechern liefern. Deshalb wirken Überwachungskameras abschreckend.
sogar anlocke. Beobachtet wird das Gegenteil. So habe die Videoüberwachung eine „nicht zu unterschätzende abschreckende Wirkung“auf viele potenzielle Täter. Das liege daran, dass die Polizei wichtige Fahndungsansätze durch die Auswertung der Aufnahmen erhalten könne, sagt Experte Schmidt.
Auch Alarmanlagen bieten nach seinen Erfahrungen einen „ergänzenden Schutz“. Sie verhinderten zwar keinen Einbruch, meldeten
„Einbrecher kommen nur nachts“: ihn aber. Durch diese Meldewirkung werde für den Täter das Risiko, entdeckt zu werden, „wesentlich erhöht“. Die mechanische Absicherung gegen Einbrüche sollte jedoch „an oberster Stelle“stehen, rät Schmidt. Zur Unterstützung der Planungen hat die Kriminalprävention eine neue Datenbank ins Internet gestellt. Unter www.k-einbruch.de finden Haus- und Wohnungsbesitzer zum einen die Hersteller von geprüften und zertifizierten Produkten. Dabei handelt es sich um einbruchhemmende Türen und Fenster, Rollläden, Klappläden, Gitter und Lichtschachtabdeckungen, die bestimmte Sicherheitsnormen erfüllen. Angezeigt werden auch geeignete Nachrüstprodukte für Fenster und Türen, darunter Schutzbeschläge, Einsteckschlösser und Mehrfachverriegelungen.
Nach Eingabe der Postleitzahl und des Umkreises – wahlweise 10, 20 oder 50 Kilometer – zeigt die
Datenbank sogenannte Errichterunternehmen an, die von der Polizei für den Einbau der Sicherungsprodukte empfohlen werden. „Aufgenommen sind hier nur Betriebe, welche die bundesweit einheitlichen Anforderungen der Polizei erfüllen“, erläutert die Polizeiliche Kriminalprävention. Festgelegt sind diese Anforderungen in sogenannten Pflichtenkatalogen, die in regelmäßigen Abständen an den aktuellen Stand der Technik angepasst werden und auch das Personal betreffen.
Bei Alarmanlagen gehören zu den Pflichten beispielsweise die fachgerechte Projektierung, Installation und Instandhaltung, eine verständliche Einweisung der Kunden in die Bedienung sowie eine regelmäßige Schulung der eingesetzten Fachkräfte. Experte Schmidt weist darauf hin, dass es jedem interessierten Unternehmen freigestellt sei, sich an dem Aufnahmeverfahren zu beteiligen. Hat ein Betrieb auch eine Zertifizierung durch eine DIN-Zertifizierungsstelle wie etwa die VdS Schadenverhütung, ist das extra gekennzeichnet.
Einzelne Sicherungsmaßnahmen aufeinander abstimmen
Die Polizei betont, dass die einzelnen Sicherungsmaßnahmen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden sollten. Ein Beispiel: Fenster werden von Einbrechern meistens mit einfachem Werkzeug aufgehebelt. Die Experten raten, leicht erreichbare Fenster, Balkon- und Terrassentüren mit einem geprüften einbruchhemmenden Fensterbeschlag in Verbindung mit einem abschließbaren Fenstergriff auszurüsten oder alternativ mit aufschraubbaren Sicherungen nachzurüsten. „Die Sicherung mit einem abschließbaren Fenstergriff alleine genügt nicht“, betont die Polizeiliche Kriminalprävention.
Gut zu wissen: Interessierten Eigentümern und Mietern bieten die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen kostenlose Beratungen zum Einbruchschutz an. Die Adressen sind ebenfalls in der Datenbank unter www.k-einbruch.de zu finden.
Berlin.
Ein effizienter Energieverbrauch von Elektrogeräten im Allgemeinen und deren Einstufung in eine gute Effizienzklasse spielen bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern eine große Rolle für Kaufentscheidungen. Das geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Yougov-Umfrage im Auftrag des Strom- und Gasanbieters Lekker Energie hervor, die unserer Redaktion exklusiv vorab vorlagen.
Demnach kauft mehr als die Hälfte der insgesamt
2059 Befragten (53 Prozent) ein
Elektrogerät nur, wenn es in die Effizienzklasse A oder B eingestuft ist. 86 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die Energieeffizienz beim Kauf eines neuen Elektrogerätes wichtig ist. Außerdem wünscht sich demnach etwa jeder Zweite (51 Prozent) eine schnellere Einführung des neuen EU-Energielabels für weitere Elektrogeräte bis Ende 2025. Hintergrund: Nach der Einführung des Labels im März 2021 plant die EU-Kommission eine stufenweise Ausweitung auf weitere Geräte wie Backöfen oder Herde erst bis 2030.
Label bieten Orientierung.