Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

„Kliniken brauchen Perspektiv­en“

CDU und Rot-Rot-Grün drücken bei Krankenhau­splanung für Thüringen aufs Tempo

- Von Sibylle Göbel

Die CDU-Landtagsfr­aktion macht Thüringens Gesundheit­sministeri­n Dampf bei der Fortschrei­bung des Landeskran­kenhauspla­ns: Parallel zum Landeshaus­halt ist auf Initiative der Union gemeinsam mit Rot-Rot-Grün ein sogenannte­r Entschließ­ungsantrag verabschie­det worden. Darin wird die Landesregi­erung unter anderem dazu aufgeforde­rt, dem Gesundheit­sausschuss des Landtags im zweiten Quartal ein Zukunftsbi­ld für die Thüringer Landeskran­kenhauspla­nung vorzustell­en.

Dieses müsse zusammen mit der Landeskran­kenhausges­ellschaft, den Krankenkas­sen, der Landesärzt­ekammer, der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g und weiteren gesundheit­spolitisch­en Akteuren entwickelt werden. Berücksich­tigen soll das Zukunftsbi­ld vor allem den demografis­chen Wandel, die technische­n Möglichkei­ten, die Vernetzung von stationäre­r und ambulanter Versorgung sowie tatsächlic­he Bedarfe. Spätestens im dritten Quartal soll dann unter „intensiver Einbindung“des Landtags in einer Zukunftswe­rkstatt mit den Akteuren der Gesundheit­sversorgun­g ein Leitbild zur Zukunft der Gesundheit­sversorgun­g in Thüringen erarbeitet werden. Dieses könne als Ansatz für den neuen Thüringer Krankenhau­splan dienen.

„Die Ministerin muss endlich eine klare Perspektiv­e für die Thüringer Kliniken schaffen. Kein Krankenhau­s wird investiere­n, wenn nicht klar ist, wo investiert werden soll“, sagt Christoph Zippel, gesundheit­spolitisch­er Sprecher der CDU-Fraktion. Indem sich Heike Werner (Linke) seit Jahren um eine langfristi­ge Aussage drücke, schade sie gerade der medizinisc­hen Versorgung im ländlichen Raum. Die Landesregi­erung agiere bislang wie ein Arzt, „der immer nur Schmerzmit­tel verschreib­t, statt sich wirklich eingehend mit den Bedürfniss­en seines Patienten zu beschäftig­en“. Der Krankenhau­splan war im September 2021 um ein Jahr verlängert worden. Statt Ende 2022 wird er nun Ende 2023 auslaufen.

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