Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Nach Weisheits Rücktritt in Werra-Suhl-Tal gilt Maik Klotzbach als Nachfolge-Kandidat
Eisenach.
Im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre Bibelübersetzung“wird am Sonntag, 27. Februar, Hans Hermann Pompe zur „Bibelverkostung“in der Eisenacher Georgenkirche sein. Pompe war Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) und Referent für Mission und Kirchenentwicklung der Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung in Berlin. Er gehört zu den wichtigen Impulsgebern für Gemeindeaufbau und Mission in Deutschland und hat immer wieder Ideen der Church of England für Deutschland fruchtbar gemacht.
Pompe predigt über die sogenannten Leidensankündigungen Jesu. Diese gehören zu den wenig beachteten Texten des Lukasevangeliums, obwohl sie sich gleich an drei Stellen finden. Vielleicht sind sie sogar Schlüsseltexte zum Verständnis der Passionsgeschichte, die in den nächsten Wochen die Predigtreihe bestimmen wird. Der Gottesdienst wird live übertragen im Wartburgradio 96,5 und am Montag, 28. Februar, um 10 Uhr wiederholt. Er kann nachgehört werden über www.wartburgradio.org.
Werra-Suhl-Tal.
Der Rücktritt von Bürgermeister René Weisheit (Freie Wähler) am Dienstag hallt in der Stadt Werra-Suhl-Tal nach. Ab dem
1. März übernimmt Beigeordneter Klaus Reinhardt (Freie Wähler) die Amtsgeschäfte, bis ein Nachfolger im Amt ist.
Über den Wahltermin spricht Reinhardt nächste Woche mit der Kommunalaufsicht des Wartburgkreises, der selbigen festlegt. Der 12. Juni – da werden schon die Ortsteilbürgermeister von Dankmarshausen, Dippach und Großensee gewählt – scheint machbar.
„Ich werde Klaus nicht im Stich lassen“, verspricht der zweite Beigeordnete Christian Salzmann (CDU). Was als Übergangsbürgermeister auf ihn zukommt, wisse er noch nicht genau, sagt der 71-jährige Reinhardt.
In der Kommune stehen wichtige Entscheidungen an
Er brauche die volle Unterstützung aller, einschließlich Verwaltung und Stadtrat. Denn große Dinge hat die Stadt Werra-Suhl-Tal noch vor der Bürgermeisterwahl vor der Brust, darunter die künftige Struktur der Wasser/Abwasser-Ver/-entsorgung, die Einstellung eines Hauptamtsleiters, eines Mitarbeiters in der Bauverwaltung und das Problem mit der Gebäude- und Wohnungs GmbH.
Der eingeleitete Abwahlantrag gegen Weisheit, dessen zuvorkommender Rücktritt und die damit verbundene Klimabelastung im Ort hätten der Stadt Ansehen gekostet, sagt Klaus Reinhardt. Nun gelte es, das Vertrauen zwischen allen Akteuren wieder herzustellen.
„Vergangenheit muss Vergangenheit bleiben“, sagt der angehende Interimsbürgermeister. Der Rücktritt von Rene Weisheit habe ihn ernüchtert, sei für ihn mit Blick auf die drohende Schlammschlacht aber
Wohin führt der Weg für Maik Klotzbach (in rot), den Vize-SPD-Kreisvorsitzenden und Ortsteilbürgermeister von Horschlitt in der Stadt Werra-Suhl-Tal? Er hat Interesse bekundet, den zurückgetretenen Bürgermeister René Weisheit (hinter ihm) zu beerben. Rechts: Infrastruktur-Staatssekretär Torsten Weil.
nachvollziehbar. Die derzeit allgemein gereizte Stimmung in der Gesellschaft gegen „die da oben“und „Spaziergänge gegen das System“haben sich bis in die lokale Politik durchgedrückt, bedauert Reinhardt. Die politische Streitkultur erlebe auch in Werra-Suhl-Tal einen Verfall, und das sei bedauerlich.
Weisheits Rücktritt wurde nicht nur von Mitstreitern der Freien Wähler mit Bedauern aufgenommen. Er genießt über die Stadtgrenzen hinaus Ansehen, auch als Kreistagsmitglied.
„Ich habe ihn als besonnenen und integeren Kollegen kennengelernt“, sagt zum Beispiel WuthaFarnrodas Bürgermeister und NeuKreistagsmitglied Jörg Schlothauer (parteilos). Beigeordneter Klaus
Reinhardt bereitet sich mit der Übergabe im Rathaus nun auf die Interimszeit vor.
Von jener Gruppe der Stadtratsmitglieder, die das Abwahlverfahren gegen Weisheit mit ihrem Antrag auf den Weg gebracht hatten, erwartet er auch einen „Plan B“, einen Bürgermeisterkandidaten. Der scheint mit dem SPD-Kreisvorsitzenden, Kreistagsmitglied und Ortsteilbürgermeister von Horschlitt, Maik Klotzbach, auch schon gefunden zu sein. Er sei gefragt worden und wäre nicht abgeneigt, sagte der Mittdreißiger auf Anfrage.
Aus der CDU-Fraktion wird signalisiert, Klotzbach zu unterstützen. Würde der SPD-Mann Klotzbach Weisheit beerben, wäre die Konstellation selten, denn im Stadtrat
gibt es keine SPD-Fraktion. „Er müsste sich mit guter Arbeit und guten Ideen also Mehrheiten schaffen“, sagt Beigeordneter Christian Salzmann (CDU). Er selbst werde nicht antreten.
Auch der Name von Berkas Ortsteilbürgermeisterin Nicole Hanig (CDU), bekannte Widersacherin von Weisheit, fiel in dieser Sache. Allerdings wären ihre Erfolgsaussichten wohl gering. „Für einen echten Neuanfang hätte auch der Berkaer Ortschaftsrat zurücktreten müssen“, betont Andreas Steiner.
Im Zuge einer noch offenen Grundstücksangelegenheit hatte der ortsansässige Unternehmer ein Abwahlverfahren gegen Weisheit als Erster öffentlich angeschoben (wir berichteten).