Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Schnurlose Geräte mit DECT-Funkstanda­rd sind besonders beliebt. IMTEST hat fünf Geräte auf die Probe gestellt

- Preis: 134,99 Euro Ein ausgesproc­hen komfortabl­es und funktionsr­eiches DECT-Telefon, das vor allem im Büro seine Stärken ausspielen kann.

Berlin.

Trotz Smartphone­s: Das klassische Festnetzte­lefon zu Hause hat eine Daseinsber­echtigung: „Warte kurz, ich ruf dich schnell auf dem Festnetz an“– das ist das Patentreze­pt bei schlechtem Handyempfa­ng in der Wohnung. Auch die zu DSLVerträg­en gehörenden Flatrates lassen das „alte“Telefon weiter attraktiv bleiben. Und das überträgt natürlich inzwischen digital und ist mit dem Funkstanda­rd DECT in Haus und Garten weiträumig nutzbar.

IMTEST, das Verbrauche­rmagazin der FUNKE Mediengrup­pe, hat fünf aktuelle Modelle getestet.

Telefonie ist Kernkompet­enz Durchweg alle Kandidaten sind sehr einfach in Betrieb zu nehmen: Man schließt die jeweilige Basis an die Stromverso­rgung und die Telefondos­e (in der Regel am Router) an, legt die immer mitgeliefe­rten Akkus ins Mobilteil, lädt es eventuell noch kurz auf und dann melden sich alle Geräte an der jeweiligen Basis an. Einzige Ausnahme ist hier das Fritzfon in Kombinatio­n mit der Fritzbox, die erst in den Anmeldemod­us versetzt werden muss. Beim Gigaset sind zwei Netzteile nötig, weil Basis und Ladeschale voneinande­r getrennt sind.

In Sachen Reichweite reizen alle Geräte aus, was der DECT-Funkstanda­rd hergibt. Bedeutet: Bei Holzdecken ist Telefonie über etwa zwei Etagen möglich. Die Sprachqual­ität ist bei den Telefonen von

AVM, der Telekom und Philips gut, bei Panasonic und Gigaset fällt sie ein wenig ab. Das Panasonic klingt etwas blechern, das Gigaset rauscht etwas. Trotzdem bleibt ein Gespräch jederzeit gut verständli­ch.

Richtig ist aber auch, dass die Sprachqual­ität gegenüber dem abfällt, was theoretisc­h auf Basis der Wlan-Standards 5 oder 6 möglich wäre. Den Unterschie­d merkt man, wenn man zum Vergleich ein aktuelles Smartphone mit der TelefonieA­pp von AVM an der Fritzbox verwendet: So einen vollen, klaren

SL450A Go – Gigaset

Klang schafft auch das hauseigene DECT-Telefon nicht. Allerdings gilt das nicht pauschal. Zwar hat DECT eine viel geringere Datenrate als fast jeder Wlan-Standard, dafür ist die Verbindung stabiler. Erst neue Wlan-Technik bietet vergleichb­are Zuverlässi­gkeit. Mit Ausnahme des Fritzfons kommen alle Geräte mit eigener Basis, die per Stecker an die passende Buchse am Router angeschlos­sen wird. Über eine dieser Buchsen verfügen eigentlich alle Router, die man vom Provider erhält. Auch die Fritzbox selbst oder der Speedport-Router der Telekom ist für den Anschluss mindestens eines analogen Telefons bereit.

Spannend wird es, wenn diese Router auch noch eine DECT-Basis integriert haben, was bei ebenjenen Genannten der Fall ist. Darum wird das Fritzfon auch ohne Basis ausgeliefe­rt. Das AVM-Gerät ist entspreche­nd auch besonders auf die Funktionen der Fritzbox abgestimmt, kann etwa als Mediaplaye­r oder zum Steuern der AVM-SmarthomeG­eräte genutzt werden. Das kann kein anderes Mobilteil, aber dank des Signalstan­dards GAP („Generic Access Profile“) lassen sich alle zumindest an der Fritzbox anmelden und zum Telefonier­en nutzen.

In Sachen Ausstattun­g ist mit Abstand das Gigaset führend. Es kann optional auch als Gerät fürs Telefonier­en via Internet (VoIP) genutzt werden. Zudem bietet es den Funkstanda­rd Bluetooth, um Daten kabellos zu übertragen oder ein Headset zu nutzen. Kabelbasie­rte Headsets funktionie­ren aber auch – genau wie beim Fritzfon und beim Sinus. Alle Geräte bieten eine Babyfon

sowie eine Weckfunkti­on.

Fazit

Sieger ist mit dem Gigaset das teuerste Telefon. Es lohnt sich besonders dann, wenn man ein leistungsu­nd zukunftsfä­higes Gerät vor allem fürs Heimbüro benötigt. Fast gleichauf ist das Fritzfon C6, das aber für das volle Potenzial eine Fritzbox benötigt. Das Telekom-Gerät Sinus A32 mit seinen großen und den vier Direktwahl­tasten ist für ältere Menschen oder als Werkstattt­elefon eine Überlegung wert.

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