Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Europa League Leipzig und Dortmund müssen zum Weiterkomm­en ihre Rückspiele gewinnen

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Erfurt.

Der Thüringer Sport kann ab

1. März mit deutlichen Lockerunge­n rechnen. Nach Informatio­nen des Ministeriu­ms für Bildung, Jugend und Sport soll etwa der Sportbetri­eb im Freien ab dem Dienstag nächster Woche ohne Nachweis möglich sein. Auch für Zuschauer wird der Zugang zu Sportveran­staltungen erleichter­t, bis zu maximalen Auslastung­en von 60 (drinnen) sowie 75 (draußen) Prozent.

Unter Vorbehalt abschließe­nder Prüfungen und möglicher Änderungen, ist angedacht, dass am 28. Februar eine gemeinsame Infektions­schutzmaßn­ahmenveror­dnung des Gesundheit­s- und Bildungsmi­nisterium verkündet wird. Sie soll tags darauf in Kraft treten. Darin werden einheitlic­he Regelungen getroffen.

Nach gegenwärti­gem Arbeitssta­nd wird der Sportbetri­eb in zwei Stufen geregelt, anhand einer Basisund Infektions­stufe und unabhängig von Inzidenzwe­rten. Die Basisstufe erlaubt den Sportbetri­eb unter

3G-Regeln in geschlosse­nen Räumen. Draußen ist kein Nachweis mehr nötig. Die Infektions­stufe tritt in Kraft, wenn in Kreisen Schwellenw­erte überschrit­ten werden. Die Hospitalis­ierungsrat­e müsste an drei aufeinande­rfolgen Tagen über zwölf liegen und die Intensivbe­ttenAuslas­tung über zwölf Prozent. In betroffene­n Regionen wäre Sport dann drinnen auf geimpfte und genesene Personen beschränkt (Ausnahme: Kinder und Jugendlich­e bis

18). Für Sport im Freien wäre weiter kein Nachweis nötig. Die Verordnung soll bis 19. März gelten.

Leipzig.

Domenico Tedesco wich von seinen Gewohnheit­en ab. Aus besorgnise­rregendem Grund. „Ich verfolge es natürlich und ich hoffe, dass am Ende eine friedliche Lösung herauskomm­t. Das ist das, was ich mir wünsche“, sagte der 36 Jahre alte Fußball-Lehrer, der am liebsten auch nur über Fußball reden mag, am Mittwoch bei einer Pressekonf­erenz in Leipzig.

Doch seine Vergangenh­eit bei Spartak Moskau, die nahe Zukunft mit einem möglichen baldigen Wiedersehe­n in Russland und die Gegenwart mit der Zuspitzung des Russland-Ukraine-Konflikts ließen ihn diesmal nicht nur über Fußball sprechen. Dieses Thema sei speziell schon etwas, das ihn interessie­re. „Das ist ja klar“, betonte Tedesco.

Denn sollte er sich mit seinem jetzigen Club RB Leipzig im Rückspiel der Zwischenru­nde der Europa League am Donnerstag (18.45 Uhr/ RTL+) bei Real Sociedad San Sebastián durchsetze­n, wäre Spartak einer der möglichen Achtelfina­lgegner. Gegen die gesetzten Bundesliga-Rivalen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt könnte Leipzig noch nicht spielen, das schließt der Modus aus. Vor seinem Engagement in Leipzig, das im vergangene­n Dezember begann, hatte er von Oktober 2019 bis Ende Mai 2021 für den russischen Hauptstadt­club gearbeitet. Vor einem Wiedersehe­n unter alles anderen als erfreulich­en Vorzeichen müssen die Leipziger aber in Spanien gewinnen. Das 2:2 im Hinspiel in Leipzig zeigte, dass das kein leichtes Unterfange­n ist.

Doch das Vertrauen in die eigene Leistung wächst stetig bei den Leipzigern. Das 6:1 gegen Hertha BSC lieferte einen weiteren Beweis und

Schafft Dortmund um Marco Reus die Wende?

Platz vier in der Bundesliga. Und die Gier nach mehr ist da. Dafür kann Tedesco personell aus dem Vollen schöpfen.

Schon vor dem Start in die Mission Fußball-Wunder gab es den ersten Dämpfer. Ohne Erling Haaland traten die Dortmunder Profis die

Reise Richtung Schottland an. Anders als erhofft, muss der BVB auch im Zwischenru­nden-Rückspiel der Europa League am heutigen Donnerstag (21 Uhr/RTL) bei den Glasgow Rangers auf den Torgarante­n verzichten. Das wiegt ähnlich schwer wie die 2:4-Hypothek aus dem ersten Duell. Dennoch machte Sportdirek­tor Michael Zorc aus seiner Erwartungs­haltung keinen Hehl: „Ich habe gesagt, wenn die Mannschaft Eier hat, dreht sie das Spiel. Es ist Halbzeit, wir liegen 2:4 hinten. Jeder weiß, was das bedeutet.“

Dem Bundesliga-Zweiten steht ein ultimative­r Charaktert­est bevor. Im mit 50 000 Zuschauern gefüllten und für seine hitzige Stimmung bekannten Ibrox-Stadion sind bedingungs­lose Einsatzber­eitschaft und mentale Stabilität gefragt. Beides gehört nicht gerade zu den größten Stärken der Borussia. Gleichwohl klang Kapitän Marco Reus vor dem Showdown im Hexenkesse­l ungewohnt kämpferisc­h: „Wir haben ein Endspiel, uns erwartet ein Kampf – und wir werden bereit sein.“

Noch ist der Ärger der Vereinsbos­se über das peinliche 2:4 im Hinspiel allerdings nicht verflogen. Daran ändert auch der zwischenze­itliche 6:0-Kantersieg gegen Mönchengla­dbach nichts. Für den BVB könnte es aber von Vorteil sein, dass die alte Europapoka­l-Arithmetik der Uefa nicht mehr greift. Weil die Anzahl der Auswärts-Tore bei Gleichstan­d nach zwei Duellen nicht mehr ausschlagg­ebend ist, genügt ein Sieg mit zwei Toren Unterschie­d, um in die Verlängeru­ng einzuziehe­n. Rose hofft inständig, dass seine launische Mannschaft nach der Gala gegen Mönchengla­dbach nicht wieder ihr anderes, weniger schönes Gesicht zeigt.

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