Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Holzpreise steigen – trotzdem macht Forst hohe Verluste

Die Landesanst­alt kündigt für das zurücklieg­ende Jahr ein beträchtli­ches Millionen-Minus an

- Von Sebastian Haak

Die Landesfors­tanstalt erwartet für das Jahr 2021 erneut einen Millionenv­erlust. Er dürfte aber geringer sein als die ursprüngli­ch prognostiz­ierten 15 Millionen Euro, wie der Sprecher von Thüringenf­orst, Horst Sproßmann, auf Anfrage sagte. Nach seinen Angaben lagen die Einnahmen aus dem Holzverkau­f bei anhaltend hohen Holzpreise­n über den ursprüngli­chen Erwartunge­n. „Das hat uns selbst überrascht“, sagte Sproßmann.

Die Höhe des Defizits im abgelaufen­en Jahr lasse sich gegenwärti­g allerdings noch nicht genauer beziffern.

Die Landesfors­tanstalt, die dem Freistaat gehört, erzielt einen großen Teil ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Holz. Laut Sproßmann liegt der Preis für Fichtenhol­z eines bestimmten Leitsegmen­ts inzwischen wieder bei etwa 100 Euro pro Festmeter. Der Preis habe damit wieder ungefähr das Niveau von vor 2018 erreicht. In den Jahren danach war es infolge von Dürre- und Borkenkäfe­rschäden

zu einem Überangebo­t von geschlagen­em Holz auf dem Markt gekommen, was die Preise drückte.

Bereits 2020 hatte Thüringenf­orst 30,4 Millionen Euro Verlust gemacht, wie aus dem kürzlich veröffentl­ichten Geschäftsb­ericht hervorgeht. Als einen Hauptgrund dafür nennt der Bericht die hohen Ausgaben für Arbeiten auf Flächen, denen Trockenhei­t und Schädlinge stark zu schaffen gemacht hätten.

In dem Bericht war auch der Ausblick auf ein 15-Millionen-Euro-Defizit für 2021 beschriebe­n. Nach Angaben des Thüringer Infrastruk­turministe­riums bleibt die Liquidität des Unternehme­ns gesichert. Thüringenf­orst sei in das Liquidität­ssicherung­ssystem des Freistaats eingebunde­n, sagte eine Ministeriu­mssprecher­in. Dieses funktionie­re für den Forst ähnlich wie ein Girokonto bei der Staatskass­e, das dieser nun überzogen habe. Die fehlende Summe müsse der Forst entspreche­nd zurückzahl­en. Ein weiterer Zuschuss aus dem Landeshaus­halt sei nicht geplant.

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FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA Bei der größten Thüringer Holzverste­igerung vor knapp einem Monat nahe Erfurt.

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