Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Ukraine-Hilfe in der Region: Jeder tut, was er tun kann Bad Liebenstein will Pension kaufen. Wolf unterstützt Spendenaktion für Waisenkinder
zu betreuen und unterzubringen. Das Gebäude ist bezugsfertig. Die Pläne für den Ankauf gebe es schon länger, so Kießling. Bürgermeister Michael Brodführer (CDU) hat zudem beim Verkehrsunternehmen Wartburgmobil angefragt, ob die Flüchtlinge den öffentlichen Nahverkehr kostenfrei nutzen dürfen.
Auch der E-Nissan der Bad Liebenstein GmbH kann kostenlos angefordert werden. Hinzu kommen private Hilfen. Der örtliche Nahkauf spendierte Gutscheine, eine Frau aus Bad Liebenstein Unterwäsche und Socken, die sich die Frauen und Mädchen in einem Textilgeschäft selbst aussuchen konnten. Intendant Christian Storch hat indes Helfer und Flüchtlinge am Wochenende zu einer Veranstaltung ins Comödienhaus eingeladen.
Derweil bereiten sich weitere Städte auf die Ankunft von Ukrainern vor oder organisieren Hilfen. Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) nimmt am Dienstag an einer Videokonferenz mit dem Bürgermeister der ungarischen Partnerstadt Sarospatak teil, um mehr über die Lage vor Ort zu erfahren. Wie sie erfahren hat, ist ein Kinderheim in der Ukraine evakuiert worden. Die dort lebenden Kinder und ihre Betreuer haben Zuflucht in Sarospatak gefunden. Speziell für sie soll eine Spendenaktion ins Leben gerufen werden, auch mit Unterstützung aus Eisenach.
Ansprechpartnerinnen für ukrainische Flüchtlinge in der Stadt sind die Beauftragte für Menschen mit Migrationshintergrund, Joanna Santibanez Villegas, unter 03691/
670 405, und Nicole Päsler, unter
03691/ 670 436.
Weitere Institutionen und Gruppen sammeln für Hilfstransporte
Der Interkulturelle Verein bietet ebenso Unterstützung für die Menschen an. Wöchentlich trifft sich der Verein Donnerstag von 16 bis 18 Uhr im Nachbarschaftszentrum.
Derweil laufen in Eisenach weitere Hilfsaktionen. Der Konvoi mit Hilfsgütern für die Ukraine, der am Wochenende auf dem Parkplatz an der Aßmann-Halle losgefahren war, ist am Montag gegen ein Uhr im ukrainischen Grenzgebiet angekommen. In die Ukraine zu fahren, sei mit Blick auf die Straßenverhältnisse unproblematisch. Wieder heraus sei es jedoch eine Herausforderung, berichtet einer der Initiatoren.
Währenddessen sammeln weitere Institutionen und Gruppen für Hilfslieferungen, darunter das Diakonische Bildungsinstitut (DB). Noch diese Woche können dort Hilfsgüter abgegeben werden. Ebenfalls aktiv ist der Jugendmigrationsdienst der Diakoniewerk Gotha gGmbH. Mit Partnern wie der katholischen Gemeinde Eisenach oder dem Förderzentrum Eisenach plant die Diakonie einen Hilfstransport mit acht Kleinbussen von Gotha/Eisenach nach Luzhanka.
Mit der Jugendorganisation „Deutsche Jugend Transkarpatien“sind die Initiatoren in Kontakt und haben eine Liste dringend benötigter Sachgüter erhalten. Start soll am 14. März sein. Auf dem Rückweg sollen Kriegsflüchtlinge mitgenommen werden. 17 Fahrer/Beifahrer sind für die Unternehmung gefunden, sagt Mitstreiter Oliver Eckert.
Eisenach.
Nach zwei Jahren CoronaZwangspause soll der Sommergewinn in Eisenach doch gefeiert werden. Die Sommergewinnszunft will noch in dieser Woche detailliert informieren, wie Veranstaltungen zum Festwochenende drei Wochen vor Ostern am 26. März umgesetzt werden können.
Vorab erklärte der Vorstand, dass man einen Festumzug durch die Stadt und das traditionelle Streitgespräch zwischen Frau Sunna und Herrn Winter auf dem Markt plant. Allerdings werde der Umzug kleiner ausfallen als in den Vor-Pandemie-Jahren, erklärt Nicole Päßler vom Vorstand des Vereins. Ein stehender Umzug werde lediglich als Notfall-Option vorbereitet, je nach Gesetzes- und Verordnungslage.
Auch das Feuerradrollen soll es am Sonntag geben, ebenso wie den Lampionumzug am Freitag und bis 3. April ein Volksfest. Abhängig sei das Programm letztlich noch von den ab 20. März erwarteten neuen Corona-Regelungen. Die jetzigen mit Lockerungen und Auflagen für Volksfeste gelten bis zum 19. März.
Der Eisenacher Sommergewinn war vor zwei Jahren als erstes großes Thüringer Volksfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Auch 2020 fiel er aus. Er ist eines der ältesten Frühlingsfeste in Deutschland.