Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Gleichgewicht von Individuen und Gesellschaft
Kleihueshalle öffnet wieder mit neuer Schau
Die Sammlung Marx gehört zu den Säulen des Hamburger Bahnhofs in Berlin. Das Museum für Gegenwart kann sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1996 auf die Dauerleihgaben der umfassenden Sammlung des Berliner Unternehmers Erich Marx stützen, die geprägt wird von Künstlerpersönlichkeiten wie Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg, Cy Twombly und Andy Warhol. In der Kleihueshalle des Museums ist von Freitag, 10. Juni, an bis zum 9. Oktober mit der Ausstellung „Balance“eine neue Auswahl zu sehen.
Kuratorin Nina Schallenberg hat 39 Arbeiten für die Ausstellung zusammengestellt und dabei die Werke der Sammlung um einige Arbeiten aus dem Bestand der Nationalgalerie ergänzt. Gezeigt werden neben Beuys, Kiefer, Rauschenberg, Twombly und Warhol nun von Minimal Art über Pop Art bis zu zeitgenössischer Kunst unter anderem Werke von Georg Baselitz, Günther Förg, Andreas Gursky, Keith Haring, Donald Judd oder Fiona Tan.
Schallenberg hat die Werke den fünf Abschnitten Schwerkraft, Stellung, Gewichte, Zustand und Bilanz zugeordnet. Dem Gang durch die Räume gibt sie zudem eine musikalische Klammer: Zu Beginn ist im Video „Tanz für eine Frau“von Rosenbach aus dem Jahr 1974 der wirbelnde Walzer einer Tänzerin zu sehen, die schließlich aus der Balance geraten wird. Am Ende der Ausstellung kann bei „The Revolution must be free!“von Douglas Gordon an einer Spieldose gedreht werden, die mit der „Internationale“ein Lied des Umbruchs erklingen lässt.
Direkt dahinter steht ein mächtiges Werk für eine andere Bilanz: Warhols großformatiger „Mao“von 1973, einer der Höhepunkte der Sammlung, ist mit der Ausstellung wieder mal zu sehen. dpa