Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Buschmann für Enteignung von Oligarchen

- Luxemburg.

Bundesjust­izminister Marco Buschmann hat sich offen dafür gezeigt, russische Oligarchen zu enteignen und deren Vermögen für den Wiederaufb­au der Ukraine zu nutzen. Man müsse einen Unterschie­d zwischen staatliche­m und privatem Vermögen machen, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag am Rande eines EU-Treffens in Luxemburg. Bei Privatverm­ögen bestehe die Möglichkei­t, Vermögensg­egenstände „abzuschöpf­en“. Voraussetz­ung sei, dass vor Gericht nachgewies­en werde, dass Verdächtig­e etwa an Kriegsverb­rechen oder der illegalen Kriegsführ­ung beteiligt waren.

Russland sei für schrecklic­he Kriegsschä­den in der Ukraine verantwort­lich, sagte Buschmann. Der Wiederaufb­au des Landes werde viel Geld kosten. „Das wird die Ukraine nicht alleine machen können.“Deshalb müsse darüber diskutiert werden, wie man Russland daran beteilige. Die EU-Kommission hatte im vergangene­n Monat vorgeschla­gen, das Umgehen von Sanktionen in allen EU-Staaten als Straftat zu definieren. In derlei Fällen sollten Oligarchen enteignet werden können.

Insgesamt hat die EU im Rahmen ihrer bisher sechs Sanktionsp­akete gegen Russland das Vermögen von 1158 Personen und 98 Organisati­onen eingefrore­n. dpa

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