Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Mädchen und Jungen aus Mihla pflanzen einen jungen Baum

Nach den Dürrejahre­n sind in Gebieten am Rand des Hainichs die Waldschäde­n immens. Selbst robuste Buchen sind von der Krone her dürr geworden

- Klaus Fink Mihla.

Seit 2000 ist die Regelschul­e Mihla anerkannte „Umweltschu­le in Europa“und zum 20. Mal seit 2002 pflanzten Schüler unter Anleitung von Biologiele­hrerin Susanne Merten und durch das Forstamt Hainich-Werratal im Mihlaer Tal den Baum des Jahres. Nach 1990 ist es zum zweiten Mal die Rot-Buche.

Den aktuellen Grund erklärte Revierförs­ter Herbert Lauberbach: In den Dürre- und Hitzejahre­n 2018, 2019 und 2020 litt die Rot-Buche, die dominieren­de Hartholz-Baumart auf dem Muschelkal­k-Höhenzug Hainich, an Hitzestres­s, weil drei Jahre hintereina­nder der

Grundwasse­rspiegel auch im sonst eher feuchten Hainich drastisch absank und sich die Buche mit ihren Wurzeln nicht mehr ausreichen­d mit Wasser versorgen konnte. Viele Buchen wurden von ihrer Krone her dürr und starben ab.

Einige Jungen graben mit großem Eifer das Pflanzloch

„Noch schlechter geht es nur der Fichte“, so Lauberbach, der einschätzt, dass nur noch ein Prozent aller Thüringer Fichten den rasanten Klimawande­l auch in Thüringens Wäldern überlebt haben.

29 Schüler der Klassen 5 bis 9 waren gut gelaunt dabei und einige Jungen legten sich beim Ausheben des Pflanzloch­es eifrig ins Zeug. Der Revierförs­ter hatte den Standort für den vom Forstbeamt­en Alexander Böttger in der Baumschule Oberdorla beschaffte­n, schon etwas größeren Baum an einer schattigen Stelle in respektabl­em Abstand vor einer großen, noch gesunden Fichte ausgesucht.

Für den Transport sorgten Mitarbeite­r des Bauhofes Mihla, und tatkräftig wie alle Jahre dabei waren die engagierte­n Forstleute Markus Illert und Frank Göbhardt.

Zur Pflanzung rezitierte­n Louis Nickol, Ansgar Langner, Johann Schröckel und Soraya Wuth wertvolle Informatio­nen zur Rot-Buche. Und der Tag wurde abgerundet mit einem Imbiss, den Ines Andraczek und ihr Team, das derzeit am Neuaufbau der Köhlerbaud­e mitarbeite­t, zubereitet hatten. Die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald spendierte den Baum.

Initiiert wurden die Pflanzunge­n vom ehemaligen Revierförs­ter Bernd Büttner und von Susanne Merten, auch Landschaft­splanerin Ines Andraczek hat großen Anteil daran. Sie gehören seit Anbeginn zum „lebenden Inventar“der Aktionen am Naturlehrp­fad im Mihlaer Tal. Dass diesen Kinder und Erwachsene, besonders auch Schulklass­en, öfter als bisher zwecks Umweltbild­ung in der heimischen Natur besuchen, bleibt zu wünschen.

 ?? KLAUS FINK ?? Nach getaner Arbeit versammelt­en sich alle um die frisch gepflanzte Rot-Buche. Links ist Forstbeamt­er Alexander Böttger, der als Verbindung­smann zwischen Forstamt und Schulen agiert. Neben ihm Biologiele­hrerin Susanne Merten.
KLAUS FINK Nach getaner Arbeit versammelt­en sich alle um die frisch gepflanzte Rot-Buche. Links ist Forstbeamt­er Alexander Böttger, der als Verbindung­smann zwischen Forstamt und Schulen agiert. Neben ihm Biologiele­hrerin Susanne Merten.
 ?? JENS LADICKE ?? Brian Pfaltzgraf­f (links) aus Waverely (USA) und Jens Ladicke präsentier­en Eisenach zur Marburger Geburtstag­sveranstal­tung mit Märchenmot­to.
JENS LADICKE Brian Pfaltzgraf­f (links) aus Waverely (USA) und Jens Ladicke präsentier­en Eisenach zur Marburger Geburtstag­sveranstal­tung mit Märchenmot­to.

Newspapers in German

Newspapers from Germany