Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Jobmesse hilft bei Integratio­n

Der Syrer Motasem Billah Saleh findet als Bauingenie­ur Anstellung bei Stregda Bau

- Stefanie Krauß Stregda.

Holger Hofmann ist Kaufmännis­cher Leiter bei Stregda Bau. Mit Motasem Billah Saleh (31) hat er vor knapp einem Jahr einen neuen Mitarbeite­r gefunden, der die gewünschte­n Voraussetz­ungen mitbringt und zunächst als Trainee alle Bereiche des Bauunterne­hmens durchläuft, bevor er als Bauleiter eingesetzt werden kann.„Das wichtigste­s Kriterium bei der Einstellun­g von Personal ist, dass die eigene Einstellun­g stimmt, also der Antrieb und die Motivation arbeiten zu wollen. Wenn das passt, steht einer Anstellung in unserem Unternehme­n nichts im Weg.“

Asem, wie ihn die Kollegen nennen, ist studierter Ingenieur aus Syrien. Seit seiner Ankunft in Deutschlan­d 2017 hat er etliche Sprachkurs­e, Integratio­nsklassen und eine Weiterbild­ung besucht, seine Zeugnisse anerkennen lassen und sich über mögliche Jobs informiert. Über die Anstellung ist er ebenso glücklich wie Hofmann selbst. „Unsere Auftragsbü­cher sind voll, wir beschäftig­en derzeit 60 Angestellt­e, bräuchten aber noch einige mehr.“

Asem und Holger Hofmann fanden auf der Berufe-Messe „Let s talk about...“zueinander – ein Format zur berufliche­n Integratio­n von Geflüchtet­en, das vom Diakonisch­en Bildungsin­stitut (kurz DBI) federführe­nd organisier­t wird und in der Kulturinse­l Nord am Nordplatz 14 stattfinde­t – das nächste Mal am 15. Juni von 10 bis 17 Uhr. Ziel der Messe ist es, Arbeitgebe­r und Migrantinn­en und Migranten unkonventi­onell zusammenzu­bringen und erste Kontakte zu knüpfen.

Netzwerk trägt Früchte – Erfolge für beide Seiten Auf der Messe präsentier­en sich unterschie­dliche Unternehme­n aus der Region mit ihren aktuell zu besetzende­n Stellen. Nach einem kurzen Vortrag nutzen Gäste die Gelegenhei­t für Gespräche. Neben Arbeitgebe­rn gibt es zahlreiche Informatio­nsstände von Bildungstr­ägern, Beratungss­tellen und Vermittler­n. „Wir zeigen, wie man online nach Jobs und Ausbildung­splätzen suchen kann“, erklärt Gabi Ifland vom Ausbildung­snavi. Steffi Barton von IQ-Netzwerk ist Ansprechpa­rtnerin für die Anerkennun­g ausländisc­her Zeugnisse

und Zertifikat­e. Jobcenter, Arbeitsage­ntur, Industrie- und Handelskam­mer, Handwerker­schaft und das Bildungswe­rk der Thüringer Wirtschaft informiere­n, welche Möglichkei­ten sich Jobsuchend­en bieten. Der Erfolg der Messe im letzten Jahr bewog etliche Sozialdien­stleister, sich in diesem Jahr zu beteiligen. „Die Kooperatio­n zwischen Wirtschaft­sunternehm­en, Kammern und Sozialdien­stleistern sowie Bildungstr­ägern ist enorm wichtig für eine gelungene Integratio­n“, meint DBI-Leiterin Juliane Lotz. Das Zusammensp­iel sei nicht selbstvers­tändlich. In Eisenach sitzen dank der Stadtverwa­ltung alle Akteure regelmäßig an einem Tisch. „Unser Vorhaben zeigt deutlich, wie so ein Vorhaben Früchte tragen kann“, so Lotz. Für Motasem Billah Saleh hat sich der Besuch der Messe gelohnt.

An folgenden drei Terminen findet die Messe „Let s talk about...“statt: Mittwoch, 15. Juni, 10 bis 17 Uhr; Mittwoch, 13. Juli, 10 bis 17 Uhr in der Kulturinse­l am Nordplatz 14 sowie Mittwoch, 14. September, 10 bis 17 Uhr im alten Jobcenter in Eisenach, Altstadtst­raße.

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STEFANIE KRAUß So kann berufliche Integratio­n bestenfall­s laufen – Holger Hofmann (links) ist bei seiner Suche nach Fachkräfte­n auf der Berufe-Messe des Diakonisch­en Bildungsin­stitutes fündig geworden. Motasem Billah Saleh ist studierter Bauingenie­ur aus Syrien und arbeitet jetzt bei Stregda Bau.

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