Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Klinikum ist ,,Herzkammer der Region“
Festempfang an der Mühlhäuser Straße zum 20. Geburtstag
„Wir reden über eine der modernsten Kliniken Mitteldeutschlands“, sagt Thomas Breidenbach. Ein bisschen Lob gehört natürlich für den Geschäftsführer des Eisenacher St.-Georg-Klinikums auch dazu, wenn es gilt den 20. Geburtstag des Krankenhauses an der Mühlhäuser Straße zu feiern. Beim Festempfang ließ er aber auch gleich wissen, wem dies aus seiner Sicht zu verdanken ist: Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, seinen Vorgängern, den vier Gesellschaftern und auch dem Freistatt Thüringen.
Alle Redner erinnerten auch an den nicht holperfreien Start, als vor 20 Jahren die beiden christlichen Krankenhäuser und das kommunale Klinikum in Eisenach fusionierten. Vorbehalte gab es auf beiden Seiten und heftige Debatten. „Es war die absolut richtige Entscheidung, diesen Weg zu gehen“, so Breidenbach.
Dieser Weg werde vielen anderen Kliniken in Deutschland in naher Zukunft noch bevorstehen. „Die Zeit der Einzelkämpfer im Gesundheitswesen ist endgültig vorbei“, sagt er mit Blick auf die zu erwartenden Reformen im Gesundheitswesen. Und auch in der Region sei die Entwicklung hin zu mehr Kooperation mit anderen noch lange nicht abgeschlossen.
Für die Gesellschafter lobten Landrat Reinhard Krebs (CDU), der städtische Beigeordnete Ingo Wachtmeister (SPD) und Oberin Annegret Bachmann das Klinikum als „Herzkammer der Region“.
Mit einem Tag der offenen Tür mit tollem Programm geht die 20-JahrFeier am St. Georg-Klinikum am Samstag, 18. Juni, von 11 bis 14 Uhr weiter.
Zehn Insektenhotels werden in den kommenden Wochen in der Welterberegion Wartburg - Hainich, zu der seit diesem Jahr auch Gotha gehört, aufgestellt – genau: am Hainichlandweg. Im ersten, dem in Weberstedt in der Nähe des Campingplatzes, herrscht bereits reger Flugverkehr.
Gefertigt wurden sie in Mühlhausen, beim Verein Diakonie Doppelpunkt. Um die Finanzierung kümmerte sich die Firma TMP aus Bad Langensalza. „Es ist eine schöne Entwicklung, dass sich die Wirtschaft in den Umweltschutz einbringt“, sagt Martin Fromm, der Vorsitzende des Vereins Welterberegion mit Sitz in Weberstedt. „Das war vor zehn Jahren so noch nicht vorstellbar.“
Eigentlich müsste es Wildbienenhotel heißen – und nicht Insektenhotel, meint Rüdiger Biehl, der stellvertretende Leiter des Nationalparks Hainich, dessen Mitarbeiter das Befüllen des Hotel-Rohlings übernommen haben. „Wir freuen uns immer, wenn in der Region etwas für den Artenschutz getan wird, so wie hier am Rande des Nationalparks.“Die Rote Wildbiene hat inzwischen das Hotel bezogen. Mehr als 500 Wildbienen-Arten gibt es in Deutschland, viele davon stehen auf der Roten Liste. Die Agrarkultur, aber auch unsere aufgeräumten Gärten sorgen dafür, dass sich die Lebensbedingungen für Wildbienen und Insekten allgemein stark verschlechtert haben. „Rund um ein Insekten- oder auch Bienenhotel braucht es wilde Strukturen, so wie diese Steuobstwiese“, sagt Biehl.
Auf diese Wiese ist der Bürgermeister der Landgemeinde UnstrutHainich, zu der Weberstedt gehört, stolz. Uwe Zehaczek (Freie Wähler) weiß zu erzählen: „Wir als Gemeinde haben die Fläche gepachtet und die Bäume beschneiden lassen.“Bei einem Arbeitseinsatz im Herbst letzten Jahres brachten die Weberstedter 60 Bäume in die Erde, um die Lücken zu schließen.
Zehaczek spricht von einem „wunderbaren Projekt“, das mit den
Kooperationspartnern umgesetzt wird. „Ich glaube, in unseren Dörfern hat in Sachen Umwelt- und Artenschutz mittlerweile ein Umdenken eingesetzt.“Die Landgemeinde selbst hat letzten Herbst in allen sechs Ortschaften Blühstreifen angelegt.
Gitter an der Einflugseite soll gefräßige Spechte abhalten
Stimmen die Bedingungen, kommen auch die Insekten und – wie in diesem Fall – die Wildbienen. „Fehlen Wildbienen, fehlen Bestäuber. Fehlen andere Insekten, gibt es eine Lücke in der Nahrungskette“, so Biehl. Mit einem, zumindest in einem kleinen Teil, urtümlichen Garten kann jeder zur Artenvielfalt beitragen. Und auch mit einem Insektenhotel, das regengeschützt und sonnig stehen muss, mit der Öffnung nach Süden. Die von Diakonie Doppelpunkt gefertigten Hotels aus Eichenholz haben übrigens an der Einflugseite einen Gitterschutz bekommen – dass der Specht das Hotel nicht als Restaurant nutzt. In den kommenden Wochen soll dann noch eine Infotafel angebracht werden. Die nächsten Wildbienenhotels sollen in Berka vor dem Hainich, Creuzburg und Mihla aufgestellt werden, sagt Anne Katrin Ibarra-Wong, die Leiterin der Geschäftsstelle der Welterberegion.