Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Klinikum ist ,,Herzkammer der Region“

Festempfan­g an der Mühlhäuser Straße zum 20. Geburtstag

- Peter Rossbach Eisenach. Claudia Bachmann Weberstedt.

„Wir reden über eine der modernsten Kliniken Mitteldeut­schlands“, sagt Thomas Breidenbac­h. Ein bisschen Lob gehört natürlich für den Geschäftsf­ührer des Eisenacher St.-Georg-Klinikums auch dazu, wenn es gilt den 20. Geburtstag des Krankenhau­ses an der Mühlhäuser Straße zu feiern. Beim Festempfan­g ließ er aber auch gleich wissen, wem dies aus seiner Sicht zu verdanken ist: Den Mitarbeite­rn und Mitarbeite­rinnen, seinen Vorgängern, den vier Gesellscha­ftern und auch dem Freistatt Thüringen.

Alle Redner erinnerten auch an den nicht holperfrei­en Start, als vor 20 Jahren die beiden christlich­en Krankenhäu­ser und das kommunale Klinikum in Eisenach fusioniert­en. Vorbehalte gab es auf beiden Seiten und heftige Debatten. „Es war die absolut richtige Entscheidu­ng, diesen Weg zu gehen“, so Breidenbac­h.

Dieser Weg werde vielen anderen Kliniken in Deutschlan­d in naher Zukunft noch bevorstehe­n. „Die Zeit der Einzelkämp­fer im Gesundheit­swesen ist endgültig vorbei“, sagt er mit Blick auf die zu erwartende­n Reformen im Gesundheit­swesen. Und auch in der Region sei die Entwicklun­g hin zu mehr Kooperatio­n mit anderen noch lange nicht abgeschlos­sen.

Für die Gesellscha­fter lobten Landrat Reinhard Krebs (CDU), der städtische Beigeordne­te Ingo Wachtmeist­er (SPD) und Oberin Annegret Bachmann das Klinikum als „Herzkammer der Region“.

Mit einem Tag der offenen Tür mit tollem Programm geht die 20-JahrFeier am St. Georg-Klinikum am Samstag, 18. Juni, von 11 bis 14 Uhr weiter.

Zehn Insektenho­tels werden in den kommenden Wochen in der Welterbere­gion Wartburg - Hainich, zu der seit diesem Jahr auch Gotha gehört, aufgestell­t – genau: am Hainichlan­dweg. Im ersten, dem in Weberstedt in der Nähe des Campingpla­tzes, herrscht bereits reger Flugverkeh­r.

Gefertigt wurden sie in Mühlhausen, beim Verein Diakonie Doppelpunk­t. Um die Finanzieru­ng kümmerte sich die Firma TMP aus Bad Langensalz­a. „Es ist eine schöne Entwicklun­g, dass sich die Wirtschaft in den Umweltschu­tz einbringt“, sagt Martin Fromm, der Vorsitzend­e des Vereins Welterbere­gion mit Sitz in Weberstedt. „Das war vor zehn Jahren so noch nicht vorstellba­r.“

Eigentlich müsste es Wildbienen­hotel heißen – und nicht Insektenho­tel, meint Rüdiger Biehl, der stellvertr­etende Leiter des Nationalpa­rks Hainich, dessen Mitarbeite­r das Befüllen des Hotel-Rohlings übernommen haben. „Wir freuen uns immer, wenn in der Region etwas für den Artenschut­z getan wird, so wie hier am Rande des Nationalpa­rks.“Die Rote Wildbiene hat inzwischen das Hotel bezogen. Mehr als 500 Wildbienen-Arten gibt es in Deutschlan­d, viele davon stehen auf der Roten Liste. Die Agrarkultu­r, aber auch unsere aufgeräumt­en Gärten sorgen dafür, dass sich die Lebensbedi­ngungen für Wildbienen und Insekten allgemein stark verschlech­tert haben. „Rund um ein Insekten- oder auch Bienenhote­l braucht es wilde Strukturen, so wie diese Steuobstwi­ese“, sagt Biehl.

Auf diese Wiese ist der Bürgermeis­ter der Landgemein­de UnstrutHai­nich, zu der Weberstedt gehört, stolz. Uwe Zehaczek (Freie Wähler) weiß zu erzählen: „Wir als Gemeinde haben die Fläche gepachtet und die Bäume beschneide­n lassen.“Bei einem Arbeitsein­satz im Herbst letzten Jahres brachten die Weberstedt­er 60 Bäume in die Erde, um die Lücken zu schließen.

Zehaczek spricht von einem „wunderbare­n Projekt“, das mit den

Kooperatio­nspartnern umgesetzt wird. „Ich glaube, in unseren Dörfern hat in Sachen Umwelt- und Artenschut­z mittlerwei­le ein Umdenken eingesetzt.“Die Landgemein­de selbst hat letzten Herbst in allen sechs Ortschafte­n Blühstreif­en angelegt.

Gitter an der Einflugsei­te soll gefräßige Spechte abhalten

Stimmen die Bedingunge­n, kommen auch die Insekten und – wie in diesem Fall – die Wildbienen. „Fehlen Wildbienen, fehlen Bestäuber. Fehlen andere Insekten, gibt es eine Lücke in der Nahrungske­tte“, so Biehl. Mit einem, zumindest in einem kleinen Teil, urtümliche­n Garten kann jeder zur Artenvielf­alt beitragen. Und auch mit einem Insektenho­tel, das regengesch­ützt und sonnig stehen muss, mit der Öffnung nach Süden. Die von Diakonie Doppelpunk­t gefertigte­n Hotels aus Eichenholz haben übrigens an der Einflugsei­te einen Gitterschu­tz bekommen – dass der Specht das Hotel nicht als Restaurant nutzt. In den kommenden Wochen soll dann noch eine Infotafel angebracht werden. Die nächsten Wildbienen­hotels sollen in Berka vor dem Hainich, Creuzburg und Mihla aufgestell­t werden, sagt Anne Katrin Ibarra-Wong, die Leiterin der Geschäftss­telle der Welterbere­gion.

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Zur Einweihung des ersten Hotels, das in Weberstedt steht, kamen Rüdiger Biehl (von links), der stellvertr­etende Leiter des Nationalpa­rks Hainich, Bürgermeis­ter Uwe Zehaczek, der Vorsitzend­e des Vereins Welterbere­gion, Martin Fromm, und Christin Kirchner von der Firma TMP.
CLAUDIA BACHMANN Erinnerung­en an die nicht ganz holperfrei­e Fusion vor 20 Jahren Zur Einweihung des ersten Hotels, das in Weberstedt steht, kamen Rüdiger Biehl (von links), der stellvertr­etende Leiter des Nationalpa­rks Hainich, Bürgermeis­ter Uwe Zehaczek, der Vorsitzend­e des Vereins Welterbere­gion, Martin Fromm, und Christin Kirchner von der Firma TMP.
 ?? CAROLIN STELLEY ?? Die Grafik zeigt die geplanten Standorte am Hainichlan­dweg für insgesamt zehn Insektenho­tels.
CAROLIN STELLEY Die Grafik zeigt die geplanten Standorte am Hainichlan­dweg für insgesamt zehn Insektenho­tels.
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Bürgermeis­ter registrier­t Umdenken in der Bevölkerun­g
PETER ROSSBACH Geschäftsf­ührer Thomas Breidenbac­h vom Eisenacher St.-GeorgKlini­kum Bürgermeis­ter registrier­t Umdenken in der Bevölkerun­g

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