Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Double adé: Kreispokalsieger tritt nicht an
Fußball: Der Mosbacher SV sagt wegen Personalnot das Kreisoberligaspiel in Ifta ab – zum zweiten Mal in dieser Saison
Als die Nachricht die Runde machte, dachten einige Iftaer Fußballer zuerst an einen schlechten Scherz. Der Mosbacher SV sagte das für Sonntag angesetzte Kreisoberliga-Punktspiel aufgrund gravierender personeller Probleme ab. „An Peinlichkeit nicht zu überbieten“, kommentierte einer in den sozialen Medien. Freunde hat sich der MSV in der Tat in Ifta nicht gemacht, denn schon in der Hinrunde ließ der Gast die Partie platzen.
Die Mosbacher, die vor knapp zwei Wochen mit dem Pokalsieg den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte feierten, bekommen keine spielfähige Mannschaft zusammen. Der Verein informierte, dass verletzungsbedingt beide Torhüter sowie Yannik Peterhänsel, Mika Schade, Philipp Urban und Philipp Oberender ausfallen. Thomas Brandau sowie Justin Ludwig müssen arbeiten, während Max Bruder eine Gelbsperre absitzt und zwei weitere Akteure im Urlaub seien. Thomas Kehr hat vorigen Sonntag seine Laufbahn beendet. „So fehlt den Trainern eine komplette Mannschaft und dies ist nicht mehr zu kompensieren“, heißt es auf der MSVHomepage. Laut Saison-Statistik hat der MSV in der laufenden Spielzeit 27 Spieler eingesetzt, darunter freilich einige reaktivierte Kicker.
Ifta erhält damit erneut drei Punkte geschenkt, doch das ist eher nebensächlich. „Ich kann Mosbachs Verhalten nicht nachvollziehen. Bei uns hätte auch eine ganze Reihe von Leuten gefehlt. Wir sind echt enttäuscht und sauer“, sagt Eintracht-Kapitän Leinhos. Insgesamt seien sogar vier Heimspiele gegen den MSV ausgefallen, da Hinspiel und Pokal zweimal auf Antrag der Gäste verlegt wurden. Dem Iftaer Torjäger komme es vor, als wolle Mosbach nicht in Ifta antreten, wenn wichtige Akteure ausfallen. Umso beachtlicher sei es, wenn eine sportlich de facto abgestiegene Mannschaft wie der FSV Reinhardsbrunn in ähnlicher Situation ohne Wechselspieler oder ergänzt mit Alten Herren anreist. Größe bewies auch Blau-Weiß Lauterbach, als man zu acht beim SV Emsetal erschien. „Vor solchen Vereinen ziehe ich den Hut“, betont Leinhos.
Durch die Spielwertung kann Spitzenreiter Siebleben am Sonntag in Marksuhl die Meisterschaft vorzeitig perfekt machen. Mosbach schaut indes nicht mehr auf die Tabelle, sondern nur noch auf die Liste mit den zur Verfügung stehenden Spielern. Um den Zwangsabstieg in die 1. Kreisklasse nach einem dritten Nichtantritt zu verhindern, muss der MSV zum Saisonausklang in Gospenroda unbedingt antreten – notfalls auch in Unterzahl.