Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Jeden zweiten Freitag frei
Sie geben Ihren Mitarbeitern jeden zweiten Freitag frei. Haben Sie so wenig zu tun?
Ganz im Gegenteil: Es gibt sehr viel zu tun. Allerdings möchten wir unsere Mitarbeitenden auch dazu befähigen, hochwertige und sinnvolle Arbeit zu leisten und gleichzeitig eine Balance zwischen Arbeitsund Privatleben aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund haben wir die „Recharge Days” eingeführt – also letztlich 26 zusätzliche Urlaubstage im Jahr, bei gleichem Gehalt. Weniger Arbeitstage bedeuten dabei nicht weniger Produktivität. Ein guter Programmierer ist, wer die besten Code-Zeilen schreibt, nicht die meisten. Ein guter Sales-Mitarbeiter ist, wer die besten Verkäufe abschließt, nicht wer die meisten Anrufe tätigt.
Wichtig war und ist uns vor allem, dass die Organisation als Ganzes weiterhin funktioniert und das Team insgesamt in einen guten Rhythmus kommt. Deshalb haben wir uns auf einen fixen Tag geeinigt. Für den anderen Freitag gilt zudem: meetingfrei. Auf diese Weise möchten wir sicherstellen, dass Besprechungen immer von Montag bis Donnerstag stattfinden, sodass am freien Freitag keine Besprechungen verpasst werden.
Was machen die Mitarbeiter mit dem freien Tag?
Das Wichtigste vorneweg: Wie die Mitarbeitenden den freien Tag nutzen, ob mit Freizeit, Weiterbildung oder etwas ganz anderem, ist komplett ihnen überlassen. Wir nehmen in der Geschäftsführung keinen Einfluss darauf. Deshalb weiß ich auch gar nicht im Detail, wie die Mitarbeitenden ihn nutzen – muss ich auch nicht. Denn im Kern geht es uns bei dieser Maßnahme um Freiheit und Autonomie. mahi