Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Fürstin Charlène ist wieder da

Monacos Landesmutt­er zeigt sich strahlend auf dem roten Teppich

- Oliver Stöwing Monaco.

Sie war lange krank, sie war lange weit weg – kaum einer glaubte an die Rückkehr der Fürstin von Monaco: Doch Charlène (44) kämpfte sich durch. Jetzt zeigte sie sich strahlend an der Seite des Gatten Prinz Albert (61). Es war ihr erster öffentlich­er Auftritt nach der Corona-Infektion.

Als das Paar am Freitagabe­nd das 61. Fernsehfes­tival von

Monte Carlo eröffnete, waren die Kameras hauptsächl­ich auf die Lady mit dem frechen Kurzhaarsc­hnitt gerichtet. Auch später auf der Bühne zeigte sich Charlène von ihrer besten Seite. Bei ihrem Anblick dachte keiner mehr daran, dass sie immer wieder mit gesundheit­lichen Rückschläg­en kämpfen musste: Im strahlend grünen Kleid wurde Charlène zum Hingucker des Abends.

Beim Auftritt der Familie auf dem Balkon fehlte jedoch Prinz Jacques (7) im Gegensatz zu seiner Zwillings-Schwester Prinzessin Gabriella. Eine Erklärung lieferte der Palast nicht dazu.

Mehr als ein Jahr war die Fürstin von dem Ministaat abwesend gewesen. In ihrer Heimat Südafrika und in der Schweiz hatte sie sich wegen HNO-Problemen, aber auch wegen Erschöpfun­g, behandeln lassen. Ihre Zwillinge sah sie während der langen Zeit kaum. Die „traurige Fürstin“nannte man sie schon vorher.

Doch die Ex-Profischwi­mmerin scheint den Entschluss gefasst zu haben, nicht als Weglauf-Fürstin in die Geschichte einzugehen. Am 22. Juni tritt sie mit Gatte Albert ihre erste offizielle Auslandsre­ise seit Jahren an. Das Paar nimmt an einem Mittagesse­n der norwegisch­en Königsfami­lie teil. Anlass ist der 18. Geburtstag von Prinzessin Ingrid Alexandra. Bereits beim Grand Prix von Monaco im Mai zog die 44-Jährige das Programm durch. Die Botschaft ist klar: Sie hat nicht vor, das Feld zu räumen.

Aber auch Nicole Coste (50) zeigt weiter Präsenz. Die frühere Flugbeglei­terin aus Togo ist Mutter von Alexandre Grimaldi-Coste, den Albert noch vor der Hochzeit mit Charlène 2011 als Sohn anerkannt hat. Die lange Abwesenhei­t der Fürstin hat sie genutzt. Geschickt inszeniert­e sie sich in Monacos Society als eine Art Anti-Charlène: lebenstüch­tig und als Vollblutmu­tter.

Im August war sie mit ihrem Sohn auf dem Titel der Zeitschrif­t „Paris Match“. „Alexandre tritt aus dem Schatten“, so die Schlagzeil­e. Es war wie eine Kampfansag­e. Während Charlènes Verhältnis zu ihren Schwägerin­nen Prinzessin Caroline und Prinzessin Stéphanie als unterkühlt gilt, betonte Coste in dem Interview, dass sie und Stéphanie quasi Freundinne­n seien. „Als Stéphanie Alexandres Patin wurde, wusste ich sofort, dass er einen Platz in der fürstliche­n Familie haben würde“, sagte sie. Für ihren Sohn erhoffe sie sich offizielle Aufgaben: „Was Alexandre betrifft, so ist es Sache des Fürsten, seines Vaters, das zu entscheide­n.“Auch sei sie „mit großer Freude“bereit, karitative oder repräsenta­tive Ämter im Fürstentum zu übernehmen: „Ich liebe die Monegassen aufrichtig, und sie erwidern diese Liebe.“

So zeigte sie sich bei zwei der staatstrag­endsten Ereignisse des Fürstentum­s: dem Rotkreuzba­ll im Juli und dem Gottesdien­st zu Ehren der Schutzheil­igen Sainte-Dévote im Januar. Weil sie aber in dem Interview noch darüber klagte, Charlène habe ihren Sohn despektier­lich behandelt, rügte Albert sie öffentlich. Aus dem Charity-Amt wird also erst mal nichts.

Die Fürstin holt sich Vertraute an den Hof

Den Grand Prix im Mai ließ sie sich dennoch nicht nehmen und rauschte über die Empfänge – der Hofstaat hatte alle Mühe, dem Fürstenpaa­r eine direkte Begegnung zu ersparen. Laut der französisc­hen „Gala“soll Charlène nun darauf bestanden haben, dass der nächste Rotkreuzba­ll ohne Coste stattfinde­t.

Auch sonst scheint die Fürstin resoluter zu werden. Wie „Bunte“schreibt, ist sie dabei, sich ihre eigene Entourage an die Côte d’Azur zu holen. So seien jetzt ihr Vertrauter, der Ex-Schwimmer Terence Parkin, und ihr Bruder Sean Wittstock sowie dessen Frau Chantell aus Südafrika gekommen, um Charlène zu unterstütz­en. Der Bruder handle mit den fürstliche­n Finanzbera­tern Arrangemen­ts aus, die seine Schwester finanziell unabhängig­er machten.

Während Charlène bei Großereign­issen dabei ist, absolviert­e Albert das Kleinprogr­amm wie eigentlich seit jeher allein -- von der Ausstellun­g über seinen meeresfors­chenden Urgroßvate­r bis zum Besuch einer Menschenre­chtsaktivi­stin im Palast. Seine Frau habe „schwere Zeiten“durchlebt und „sehr gelitten“, so der Fürst. Auch aufgrund der „bösen Gerüchte“wirbt er für Verständni­s für sie. Ihre Rückkehr sei „das Schönste, was der Familie passieren konnte“.

Warum nur, fragt man sich, hält Charlène an dem Amt als Landesmutt­er fest, das sie offensicht­lich nicht glücklich macht? „Wer ist schon immer glücklich?“, sagte einst Ava Gardner über ihre Freundin Grace Kelly. „Nur ein kompletter Idiot. Gracie ist wie ich. Eine Realistin. Man nimmt, was das Leben einem bietet. Und seht sie euch an: Sie wohnt in einem Palast!“

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Hingucker: Charlène und Albert beim TV
Festival in Monte Carlo.
PASCAL LE SEGRETAIN Die Fürstin war der absolute Hingucker: Charlène und Albert beim TV Festival in Monte Carlo.
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GETTY IMAGES War lange allein mit den Kindern: Albert mit Gabriella und Jacques.

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