Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Dresden testet gegen Dortmund
Fußball-Drittligist Dynamo Dresden hat mit Borussia Dortmund einen hochkarätigen Testspielgegner gefunden. Der Vizemeister spielt am 9. Juli (17 Uhr/ Sky) im Rudolf-Harbig-Stadion. „Für die Sportgemeinschaft bedeutet dieses schwarz-gelbeAufeinandertreffen das sportliche und emotionale Highlight unserer SommerVorbereitung“, erklärte Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Jürgen Wehlend.
Zuvor trifft Dynamo unter anderem auf den VfB Auerbach (24. Juni). Vom 27. Juni bis 4. Juli 2022 befinden sich die Dresdner im Trainingslager (Bad Häring/Österreich), wo weitere Testspiele bestritten werden sollen. Die Partie gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Dortmund wird die SGD zeitgleich auch als offizielle SaisonEröffnung gestalten. dpa
Erst reichte Kapitän Andrej Startsev den silbernen Meisterpokal als Referenz an die Zuschauer der Südkurve über die Barriere und ließ die Anhänger mit dem Pott groß feiern. Dann forderten die Fans einen der Leistungsträger auf, ihnen ganz nah zu sein: „Mergel auf den Zaun!“, skandierten sie und erwiesen dem Torjäger des FC RotWeiß Erfurt eine besondere Ehre. Beim 11:0 (4:0) gegen Oberliga-Absteiger International Leipzig erzielte Artur Mergel nämlich einen ganz besonderen Treffer. Mit dem zwischenzeitlichen 8:0 traf der 24 Jahre alte Angreifer zum 100. Saisontor der Oberliga-Tabellenführers.
Beim Saisonstart vor zehn Monaten begann für Erfurt die Serie bei null, nun erlebte die Mannschaft mit 3482 Besuchern trotz brütender Hitze einen magischen Nachmittag. „Als wir in der Halbzeit mit 4:0 vorn lagen, wollten wir unbedingt diese Marke knacken“, sagte Mergel, der sich in dieser Oberliga-Serie mit insgesamt 22 Treffern auf Rang drei der Torschützenliste katapultierte: „Was uns im letzten Spiel gelungen ist, war atemberaubend.“
Trotz aller Überlegenheit des FC Rot-Weiß in dieser Serie war der Erfolg gegen Leipzig in dieser Höhe nicht zu erwarten. Er bildete die Krönung einer Saison, die gleich mehrere Rekorde lieferte. Der Dreier gegen Leipzig war der 19. Sieg in Serie, was Erfurt zuvor noch nie gelungen war. Zugleich stellte die Mannschaft eine weitere Vereinsbestmarke ein. Ein 11:0 als bislang höchsten Sieg gab es vor 50 Jahren – am 31. März 1972 in der
DDR-Liga Staffel E gegen die BSG Lok Meiningen, wobei Lutz Lindemann mit fünf Toren glänzte. Damals wie heute schaffte Erfurt am Saisonende den Aufstieg.
Die Fans bedachten sechs Spieler schon vor dem Anpfiff mit besonders viel Applaus. Sönke Schneider, Patrick Aguilar Alvarez, der im Winter verpflichtete Brian Petnga und Moulaye N`Diaye verlassen den Klub. Auch Kevin Nsimba geht und verabschiedete sich mit dem dritten und fünften Treffer (38./52.). Zudem gelang Tom Woiwod zum Abschluss noch ein persönlicher Erfolg, als er erst in der 68. Minute das zwischenzeitliche 7:0 erzielte, bevor der Angreifer dann drei Minuten vor dem Abpfiff den historischen Endstand herstellte.
In der Stunde des Triumphes blickte der Erfurter Trainer noch einmal zurück. Mit dem 3:0 im Hinspiel gegen Inter Leipzig legte seine Mannschaft den Grundstein zur unglaublichen Siegesserie. „Wir standen im Winter mal auf dem sechsten Platz, jetzt sind wir oben angekommen. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft und auf alle im Umfeld, die dazu beigetragen haben“, sagte Fabian Gerber.
Wenn es überhaupt einen Wermutstropfen an diesem Nachmittag gab, dann war es die rote Karte von Til Schwarz nach einem Foulspiel im Mittelfeld (84.). „Das war dumm von mir“, sagte der 22-Jährige, dessen Zukunft beim FC Rot-Weiß geklärt ist. Offiziell ist die Vertragsverlängerung zwar noch nicht verkündet, aber Schwarz wird Erfurt erhalten bleiben. Nach dem Platzverweis beginnt für ihn die Saison dann aber mit einer Sperre.