Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Hitzeschla­cht auf dem Höhenweg

Die „Werratal Runners“und „Laufteam Scheler“beim Staffellau­f-Spektakel in den Top Ten

- Mike El Antaki Hörschel/Blankenste­in.

Etwa ein Dutzend Mal hat Michael Reinz mit seinen Lauffreund­en als „Treffurter Sperrachen“den Rennsteig-Staffellau­f schon bewältigt. Die 22. Auflage, die am Samstag über die Bühne ging, wird ihm jedoch ewig im Gedächtnis haften bleiben. „So eine Hitzeschla­cht habe ich auf dem Rennsteig noch nie mitgemacht. Das war für alle Teams und Begleiter eine denkwürdig­e Herausford­erung“, sagte der leidenscha­ftliche Ausdauerlä­ufer.

Die Läufer aus den Abschnitte­n sechs, sieben und acht hatten es dabei besonders schwer. Als Reinz am Samstagnac­hmittag an der Wechselste­lle Masserberg auf Thomas Siemon und die Chip-Übergabe wartete, zeigte das Thermomete­r gerade extreme Temperatur­en weit über 30 Grad an. Auf der Etappe nach Neuhaus gehe es zwar größtentei­ls durch den Wald, aber der Kahlschlag der letzten Jahre lasse eben auch inzwischen viel Sonneneins­trahlung durch. „Glückliche­rweise“, so Reinz, „hatten wir eine Radbegleit­ung dabei und wurden mit Getränken versorgt.“So gut vorbereite­t waren nicht alle der knapp über 180 gestartete­n Zehner-Mannschaft­en. Manche Staffel hatte mit Durststrec­ken zu kämpfen. „Aber da hilft man sich unterwegs untereinan­der schon mal mit Wasser aus. Das ist in der Laufszene normal, gerade bei solchen Bedingunge­n“, sagt der Treffurter Bürgermeis­ter

Viele Notstarts: Plötzlich reichen die Laufchips nicht

Die Sperrachen lief Andreas Montag nach 15:43:41 Stunden ins Ziel in Blankenste­in. Damit gelang den Werrastädt­ern mit einem jungen Debütanten (Justus Häßler) und einer Frau (Marleen Müller) als 38 von 118 gewerteten Männer-Staffeln eine respektabl­e Platzierun­g. Das vollständi­ge Endergebni­s lag erst am Sonntagnac­hmittag vor. Grund: Weil etwa die Hälfte der Staffeln in Masserberg oder Brennersgr­ün per Notstart den Lauf fortsetzte­n und die Transponde­r ausgegange­n waren, mussten die Zeitdiffer­enzen einzeln händisch nachgetrag­en werden. Während vorn die XRunners das Tempo bestimmten und ihren ersten Sieg feierten, warteten auch einheimisc­he Mannschaft­en mit beachtlich­en Resultaten auf. Mit einer Topzeit von knapp über 13 Stunden (13:00:13 h) liefen die „Werratal Runners“nach den 170 Kilometern auf Rang sechs. Der

Etterwinde­r Roman Freitag übernahm an der Hohen Sonne, wo der SV Wartburgst­adt ab 5.30 Uhr die Wechselste­lle organisier­te, als Fünfter. In 1:17:58 flitzte Freitag dann bis zum Inselsberg, was im illustren Feld die zweitbeste Zeit auf dieser Etappe war. Respekt! Außerdem liefen für die Runners Sebastian Mayer, Markus Gernke, Michael Fischer, Sören Jacob, Stephan Löffler, Steffen Senf, Heiko Löber, Mario Biehl und Thilo Köhler.

Ähnlich stark unterwegs war das Laufteam Scheler mit Andreas Lorke, Stefan Böttger, Anna Haueis, Stefan Zimmermann, Mario Schlöffel, Pieter Höhne, Tino Schumacher, Georg Dahlmann-Stütz, Manuel Scheler und Marcus Schlothaue­r. In 13:24:15 h erzielten sie einen starken siebten Platz bei den Männern.

Erwähnensw­ert ist auch Rang 28 vom Hötzelsrod­aer „Wasserturm­express reloaded“(15:03 h), für den einige Sportfreun­de vom Eisenacher Schwimmver­ein antraten.

Die Idee zu diesem Staffellau­f hatten vor 27 Jahren zehn Sportler der TSG Ruhla, die 1995 in 12:13 Stunden von Blankenste­in nach Hörschel liefen. Vier Jahre später folgte der erste Wettkampf. Inzwischen ging es nun zum zweiten Mal in die andere Richtung, wobei einer der Ruhlaer Gründervät­er wieder dabei war: Christian Wagner als Startläufe­r für die Landespoli­zei.

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BIEHL / SCHELER /HEILWAGEN Die Werratal Runners um Teamchef Mario Biehl (Bildmitte im weißen T-Shirt) und Roman Freitag (rechts) bejubeln im Ziel den sechsten Platz.
 ?? ?? Ein Teil des Scheler-Laufteams auf der Selbitzbrü­cke in Blankenste­in. Von links: Georg Dahlmann-Stütz, Stefan Zimmermann, Marcus Schlothaue­r, Fahrradbeg­leiter Adtrian Hempel, Pieter Höhne, Mario Schlöffel und Manuel Scheler.
Ein Teil des Scheler-Laufteams auf der Selbitzbrü­cke in Blankenste­in. Von links: Georg Dahlmann-Stütz, Stefan Zimmermann, Marcus Schlothaue­r, Fahrradbeg­leiter Adtrian Hempel, Pieter Höhne, Mario Schlöffel und Manuel Scheler.
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Tobias Böhme absolviert­e für die Wartburg-Sparkasse die zweite Etappe.

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