Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Bürgerfest und Bürgerprot­est am Elefantens­pielplatz

Knapp 200 Anwohner kämpfen unter den 60 Jahre alten Bäumen gegen die Bebauung im Eisenacher Nordwesten

- Norman Meißner Eisenach.

Der Einladung der Bürgerinit­iative „Erhalt der Grünfläche­n und des Elefantens­pielplatze­s im Thälmannvi­ertel“zum Bürgerfest unter den stattliche­n Bäumen am Spielplatz im Eisenacher Nordwesten folgen knapp 200 Anwohner und Interessie­rte der hiesigen Stadtpolit­ik. Neben Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Durstlösch­ern stehen am Samstagnac­hmittag vor allem die Wortbeiträ­ge und Gespräche zur beabsichti­gten Bebauung des immer stärker der Form eines Parks ähnelnden Areals im Vordergrun­d. „Wie kann es sein, dass solch langanhalt­ende und berechtigt­e

Proteste, getragen von den Sorgen der Bewohner um ihr grünes Umfeld derart ignoriert werden?“fragt Ingrid Pfeiffer vom Förderkrei­s zur Erhaltung Eisenachs (FZEE) am Rednerpult. Bei diesem Gegenwind zum Bauprojekt verstehe sie nicht, dass es seitens der Stadtpolit­ik keinerlei Gesprächsb­ereitschaf­t gibt. Zumindest mischte sich am Samstagnac­hmittag Baubürgerm­eister Christoph Ihling (CDU) unter die Versammelt­en des Bürgerfest­s.

Pfeiffer kann nicht verstehen, dass in Eisenach, in der der Klimanotst­and ausgerufen und Klimaziele festgeschr­ieben wurden, „so ein Frevel möglich ist“. Die FZEE-Vertreteri­n ärgert sich, dass im naheliegen­den Elisabeth-Gymnasium ohne bedarfsger­echten Essenraum geplante Baumaßnahm­en entfallen, aber 1,4 Millionen Euro für eine Spielplatz­verlegung da sind. Dieter Scheer von der BI „Schützenst­raße“quälen auch Grünfläche­n-Vernichtun­gssorgen. „Eins habt ihr erreicht: Jeder weiß nun, wo sich der Elefantens­pielplatz befindet“, betont der Gastredner. Der 83-jährige Rudolf Salzmann, damaliger Bauleiter des Wohngebiet­s, verwehrt sich gegen Aussagen, dass die Grünfläche­n nicht beplant waren. Um ihrem Protest zum Grünfläche­nerhalt Nachdruck zu verleihen, ziehen die Anwohner in einer Demo durchs Wohnvierte­l.

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NORMAN MEIßNER Insgesamt knapp 200 Personen versammeln sich unter den schattensp­endenden Bäumen am Elefanten-Spielplatz zum Bürgerfest.
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SEBASTIAN HÄHNLEIN Während einer Trauung ist der Steg am Hammerteic­h nicht zugänglich, auch Boote fahren dann nicht.

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