Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Chor und Gäste feiern drei Tage Jubiläum
Hunderte Besucher bei Gospelkonzert in Georgenkirche und Party in Wandelhalle. Picknick-Gottesdienst ist Abschluss
Sein 15-jähriges Bestehen feierte der Gospelchor Eisenach pandemiebedingt mit einjähriger Verspätung am Wochenende, dafür um so intensiver. Der gut 40 Mitglieder zählende Chor unter der Leitung von Thomas Wagler hatte zum Auftakt seines Festwochenendes in der Georgenkirche ein Konzert abgefeuert, dass etwa 220 Zuschauer im Finale buchstäblich von den Sitzen holte und wenig später noch einmal emotional berührte.
Mit dem getragenen„Give Us Peace“– Gib uns Frieden - zog der Chor aus der Kirche aus und verabschiedete im Vorraum des Gotteshauses mit diesem Wunsch jeden Konzertbesucher von Angesicht zu Angesicht. Der Funke war übergesprungen, denn Frieden ist das, was nicht nur Christen in dieser Zeit am innigsten herbeisehnen.
Pianist Alexander Blume als Teamspieler
Der Gospelchor Eisenach erfuhr ob seiner zumeist vierstimmig und von sieben Solisten geprägten Melange aus souligem Gospel, Pop-Liedgut und hymnischen Titeln viel Zuspruch und Anerkennung. In der erstmaligen Begleitung von Alexander
Blume am Piano unterstrich die Gemeinschaft, dass Blume auch ein Teamspieler und der Chor ein hörenswerter Baustein in der Eisenacher Musiklandschaft ist.
Das finale „Give Us Peace“war dabei schon ein Vorgeschmack auf den 2. September, wenn sich zwei Gospelchöre an gleicher Stelle vereinen. Das Lied ist aus dem Repertoire
jenes norwegischen Ensembles, das mit dem Gospelchor dann gemeinsame Sache machen wird.
Mit der Gospelparty am Samstag in der Wandelhalle lockte der Chor erneut reichlich Publikum an. Musikalisch unterstützt wurden die Gastgeber dabei von zwei Bands und dem Tanzkreis der Villa Musica um Diotima Grüneberg. Die gestandenen Eisenacher Jazz-Musiker Dieter Gase, Karsten Degenhard, Steven Herrmann und Alexander Reichardt hatten als „Die kurzen Hosen“, so der Spontanbandnamen, mit vier Sängerinnen des Gospelchores ein Projekt eingefädelt, dass am Samstag gelungene Premiere feierte. Die Bühne enterte auch der Herleshäuser Vierer Acoustication.
Die Band um Gitarrist Tobias Schucht, die über zehn Jahre nicht öffentlich in Erscheinung getreten war, überbrachte dem Gospelchor bei dieser Reunion einen musikalischen Geburtstagsgruß, der im Weit des idyllischen Denkmals und Karthausgartens ein einhelliges „wunderbar“bei den Zuhörern erzeugte. „Die sollte man hier öfter hören“, würdigte ein Gast aus Mihla.
Die Gospelparty in entspannter Atmosphäre hielt das, was sie versprach, auch wenn Temperaturen über 30 Grad allen Beteiligten Stehvermögen und dem Bühne Schlachthof-Team um Michael Fink am Versorgungswagen vor allem kalte Getränke abverlangte. Acoustication mit Sängerin Stefanie Amrein und der Chor verschmolzen im Finale schließlich spontan zur musikalischen Einheit, was beiden Seiten und dem Publikum sichtlich Vergnügen bereitete.
Etwa leiser, aber ebenfalls mit Gospelnote, feierten Chor und Gäste am Sonntag schließlich einen Picknick-Gottesdienst unter Leitung von Pfarrer Armin Pöhlmann (Nikolaikirche) unter alten Bäumen am ehemaligen Bischofssitz auf dem Pflugensberg. Pöhlmann: Ein Gottesdienst im Freien, das hat was.