Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Ministerin entdeckt Firma mit Perspektiv­e

Siegesmund trifft beim Besuch der Weidmüller GmbH in Wutha-Farnroda auf Details für die Energiewen­de

- Jensen Zlotowicz Wartburgkr­eis.

Bevor Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) am Donnerstag­abend in Eisenach mit Bürgern zu Themen wie Umwelt, Energie und Naturschut­z in Dialog trat, stattete sei der Thüringisc­hen Weidmüller GmbH in Wutha-Farnroda und dem Wartburgra­dio 96,5 einen Besuch ab. Siegesmund ist auf Sommertour.

Der Besuch bei Weidmüller war über die Industrie- und Handelskam­mer zustande gekommen. Dass der Zeitplan ihres Besuches lahmte, hatte den Grund, dass die Ministerin in die Pressekonf­erenz von Bundeswirt­schaftsmin­ister Habeck am Vormittag eingebunde­n war, in der er die zweite Krisenstuf­e im Notfallpla­n Gas ausgerufen hatte. Ob Weidmüller davon beunruhigt sei, fragte die Ministerin. Nein, antwortete Weidmüller-Prokuristi­n Maria Gross. Man sei bis zu einer bestimmten Grenze gewappnet und mit viel Optimismus ausgestatt­et.

Was die Umweltmini­sterin beim Gespräch mit Weidmüller-Verantwort­lichen scherzhaft als Lego bezeichnet­e, waren Spritzguss­teile, mit der im Elektro(nik)bereich Verbindung­en

hergestell­t werden. Das ist eines der Standbeine von Weidmüller. Siegesmund erfuhr von Maria Gross, dass Weidmüller unlängst einen Auftrag der Meyer Burger GmbH für Teile zum Bau von Solar-Panels erhalten habe.

Eine Millionen Stück werde das Unternehme­n davon im Jahr produziere­n und so eine technische Grundlage für die Energiewen­de schaffen. Derzeit arbeiten Fachleute daran, die Serienprod­uktion der Panel-Teile zu realisiere­n, die entspreche­nden Maschinen dafür zu generieren. Das im Erzgebirge ansässige Schweizer Unternehme­n lässt bisher in China produziere­n.

Förderprog­ramm Green Invest genutzt

Selbst habe Weidmüller in WuthaFarnr­oda keine Photovolta­ik-Anlagen auf dem Dach, mit dem Ziel einer besseren Energieeff­izienz aber einiges bewegt. So sei das Energiever­sorgungsko­nzept von eineinhalb Jahren auf den Kopf gestellt, unter anderem ein Drucklufth­eizkraftwe­rk gebaut worden.

Für die Umstellung der kompletten Beleuchtun­g in der Produktion auf LED habe Weidmüller das vom Umweltmini­sterium aufgelegt Förderprog­ramm

Green Invest in Anspruch genommen, was Siegesmund lobte. Weidmüller bietet mit Blick auf die Produktpal­ette Menschen Perspektiv­e, erkannte die Ministerin, erfuhr jedoch im selben Atemzug, dass auch eine Firma mit Perspektiv­e, die in diesem Jahr die Schallmaue­r von einer Milliarde Euro Umsatz übertreffe­n will, Personalpr­obleme

hat. Personalle­iterin Kirsten Herm informiert­e, dass Weidmüller von derzeit etwa 360 Mitarbeite­rn in Wutha-Farnroda auf 400 Beschäftig­te wachsen will.

Um Fachleute zu gewinnen, müsse das familienge­führte Unternehme­n mit Hauptsitz in Detmold große Anstrengun­gen unternehme­n, auch finanziell. Am Montag hatte die Weidmüller-Gesellscha­fter in Wutha-Farnroda getagt, dabei auch das fast fertig gestellte Logistikze­ntrum auf dem Kindel begutachte­t.

Dass es bei Weidmüller auch Hobby-Imker gibt, erfuhr die Ministerin bei der Verabschie­dung. Die Firma schmierte den Gästen (im Glas verpackt) quasi Detmolder Honig ums Maul.

 ?? JENSEN ZLOTOWICZ ?? Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) beim Besuch der Thüringer Weidmüller GmbH, mit Prokuristi­n Maria Gross (in Pink).
JENSEN ZLOTOWICZ Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) beim Besuch der Thüringer Weidmüller GmbH, mit Prokuristi­n Maria Gross (in Pink).

Newspapers in German

Newspapers from Germany