Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

„Nudeln machen den Trainer glücklich“

Speerwurft­alent Maurice Voigt hat auch in dieser Saison wieder ein dickes Achtungsze­ichen gesetzt. Titelkämpf­e in Berlin als Zugabe

- Holger Zaumsegel Jena.

Den Titel „Thüringens bester Speerwerfe­r“will sich Maurice Voigt nicht überstülpe­n lassen. „Man kann höchstens sagen: Ich habe in diesem Jahr bisher die beste Thüringer Weite geworfen“, sagt der Athlet von der LG Ohra Energie, der in Jena bei Harro Schwuchow trainiert.

Der Titel des Besten gebühre nach wie vor Trainingsp­artner Thomas Röhler, auch wenn in dieser Saison sowohl Voigt (4.) als auch Tom Meier (9./LC Jena) vor den deutschen Meistersch­aften am Wochenende in Berlin noch vor dem Rio-Olympiasie­ger (12.) in der deutschen Bestenlist­e 2022 auftauchen.

Besonders Voigts 80,46 Meter, die er im Mai in Halle geworfen hat, lassen aufhorchen. Endlich hat der U-23-Athlet die magische 80-Metermarke geknackt. „Auf dieses Ziel habe ich schon ein, zwei Jahre hingearbei­tet.“Nur Julian Weber (89,54m), Andreas Hofmann (87,32m) und Johannes Vetter (85,64m) ließen in dieser Saison das 800 Gramm schwere Arbeitsger­ät schon weiterflie­gen.

In der nationalen Spitze sieht sich Voigt deswegen aber noch lange nicht angekommen. „Nur wenn man einmal 80 Meter wirft, heißt es nicht, dass man es immer wirft.“Ihm fehlten noch viel Übung und Konstanz, um regelmäßig mit solchen Weiten zu glänzen. „Das ist ein langer Prozess. Ich bin noch lange nicht da, wo ich mal hinmöchte.“Trotzdem: „Ich mache mein Ding ganz gut. Wenn es so weiter geht, ich gesund bleibe, bin ich guter Dinge, dass es auch noch ein Stückchen weitergeht.“

U-23-Athlet ist Premierens­ieger im Deutschen Wurf-Cup

Der Student der Betriebswi­rtschaftsl­ehre, der immer noch in der U 23 teilnehmen kann, hat sich in den zurücklieg­enden Jahren kontinuier­lich gesteigert und seiner jetzt schon beachtlich­en Erfolgssam­mlung einen weiteren Triumph hinzugefüg­t. Maurice Voigt ist der Premierens­ieger

des in dieser Saison erstmals ausgetrage­nen Deutschen Wurf-Cups. Das von Bundestrai­ner Sven Lang ins Leben gerufene Format soll die Elite und die Talente zusammenfü­hren und Wettkämpfe auf hohem Niveau garantiere­n.

Mit Siegen in Halle, Thum und zuletzt Schönebeck setzte sich Voigt im Gesamtklas­sement vor Meier durch, kassierte 1500 Euro Preisgeld. „Das ist eine sehr, sehr schöne Belohnung für die Arbeit. Das Wettkampff­ormat ist auch genau für Sportler wie mich gedacht, die im Übergang von den Junioren in den Erwachsene­nbereich sind.“

Was er mit dem Preisgeld macht, will er erst später entscheide­n. Vielleicht

ein Urlaub, auf alle Fälle Coach Harro Schwuchow aber mal zum Essen einladen. „Nudeln machen den Trainer glücklich“, weiß Voigt und lacht.

Freilich gilt die volle Konzentrat­ion aber vorerst den deutschen Meistersch­aften in Berlin am Samstag und Sonntag und der im Juli folgenden U-23-DM in Bochum. Ein besonderes Ziel hat sich Maurice Voigt für seine Saison-Höhepunkte nicht gesetzt. Er will einfach das machen, was er immer macht: Den Speer so weit wie möglich fliegen lassen und Erfahrunge­n sammeln. Den Eintritt in den Kreis der 80-Meterwerfe­r kann ihm ohnehin niemand mehr nehmen.

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SASCHA FROMM Maurice Voigt hat die 80-Metermarke geknackt.

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