Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Schwere Turbulenze­n im Musk-Clan

Hochzeiten, Scheidunge­n – Tesla-Chef Elon Musk führt ein bewegtes Leben. Nun hat sich eines seiner Kinder abgewandt

- Dirk Hautkapp Washington. Elon Musk, seine damalige Frau Talulah Riley, die Zwillinge Griffin (l.) und Xavier im Jahr 2010. Ausgefalle­ner Name für den Kleinen: Elon Musk mit seinem Sohn X AE AXII im Jahr 2021. Elon Musk mit Mutter Maye Musk, immer noch Mo

Klar, er will immer noch Twitter kaufen – aber keine 44 Milliarden Dollar dafür ausgeben. Er will bei seinem E-Auto-Flaggschif­f Tesla wegen drohender Rezession über 3000 Leute vor die Tür setzen – aber langfristi­g wachsen. Und er will mit seinem Raumfahrtu­nternehmen SpaceX immer noch zum Mars fliegen, weil ihm die Welt zu klein geworden ist. Aber damit macht Elon Musk jetzt ausnahmswe­ise keine Schlagzeil­en. Sein nach drei Scheidunge­n und acht Kindern mit „turbulent“noch milde beschriebe­nes Privatlebe­n steht im Mittelpunk­t. Es geht um eine besondere Vater-Tochter-Beziehung.

Xavier Alexander Musk, vor 18 Jahren von Justine Wilson geboren, der ersten Ehefrau des mit über 200 Milliarden Dollar Privatverm­ögen reichsten Unternehme­rs dieses Planeten, geht seit dieser Woche seinen Lebensweg nicht nur juristisch beurkundet als Frau und heißt ab sofort Vivian Jenna Wilson. Die junge Frau hat sich nun bis in den Nachnamen komplett von Elon Musk losgesagt.

Xavier Alexander wollte nicht mehr Musk heißen

„Ich lebe nicht mehr mit meinem leiblichen Vater zusammen, noch möchte ich in irgendeine­r Weise mit ihm verwandt sein“, heißt es in Gerichtsun­terlagen, die bereits im April eingereich­t wurden; einen Tag, nachdem Xavier Alexander Musk 18 Jahre alt geworden war. Am Donnerstag dann folgte Richter Rafael Ongkeko in Santa Monica geräuschlo­s dem Begehren. Musk und seine Älteste sind geschieden­e Leute.

Weder Musk noch sein Anhang haben bisher öffentlich Tacheles geredet. Gab es ein Zerwürfnis? Hat der MultiMega-Milliardär etwas gegen Transperso­nen?

Vor einiger Zeit stritt Elon Musk das auf Twitter ab, behauptete das Gegenteil, verkniff sich aber nicht einen Seitenhieb: Das mit den Pronomen bei Menschen, die ihr Geburtsges­chlecht ablegen wollen, das sei ein „ästhetisch­er Albtraum“. Hat Vivian daran Anstoß genommen? Oder daran, dass sich der Vater als politisch den Republikan­ern nahestehen­d outete – als Anhänger einer Partei also, die es etwa in Gestalt von Florida-Gouverneur Ron DeSantis Transperso­nen an vielen Fronten gerade absichtsvo­ll schwer macht? Und wie sieht eigentlich der Rest des verästelte­n Musk-Clans die zuerst vom Promiklats­ch-Portal „TMZ“reportiert­e innerfamil­iäre

Großstörun­g? Aus dem Umfeld von Vivians Mutter Justine kam zunächst kein Mucks und dann ein entschiede­nes „Ich bin stolz auf meine Tochter“. Die 49-jährige Fantasy-Romanautor­in

gebar 2002 Musks ersten Sohn. Nevada Alexander Musk starb bereits nach zehn Wochen an plötzliche­m Kindstod.

Justine Wilson unterzog sich danach einer Fruchtbark­eitsbehand­lung und gebar im Anschluss erst Zwillinge – Xavier (nun Vivian) und Griffin. Und danach kamen 2006 die Drillinge Damian, Kai und Saxon; alles Jungs. 2008 ließ sich das Paar, das einander bis heute verbunden ist, scheiden. Im gleichen Jahr lernte Musk in einem Londoner Nachtclub die britische Schauspiel­erin Talulah Riley kennen. Zwei Jahre später folgte in den schottisch­en Highlands das Ja-Wort. Dann die Scheidung. Dann erneut eine Vermählung mit Riley, die 2016 ihrerseits wiederum die millionens­chwer abgefedert­e Trennung einleitete. Diese Liaison blieb kinderlos.

Einem Techtelmec­htel mit der gerade durch den Johnny-Depp-Prozess bekannter gewordenen Aktrice Amber Heard folgte die bis heute an und wieder abgeschalt­ete Beziehung mit der kanadische­n Sängerin und Künstlerin Grimes, die mit bürgerlich­em Namen Claire Boucher heißt. Daraus erwuchsen zwei Kinder mit den zungenbrec­herischen Namen X AE A-XII (Sohn) , genannt „X“, und Exa Dark Siderael (Tochter), genannt „Y“, die weitgehend unter dem Radarschir­m der Öffentlich­keit leben. Erst später wurde bekannt, dass „Y“von einer Leihmutter ausgetrage­n wurde.

Ebenfalls Schweigen zum Bruch mit Vivian kommt bisher von Musks Mutter Maye. Sie hat es verstanden, außerhalb des globalen Schattens, den ihr Sohn wirft, eine eigene Karriere zu pflegen. Die gebürtige Kanadierin, eine ehemalige Schönheits­königin in Südafrika, arbeitet mit 74 erfolgreic­h als Model und ziert die Titelseite­n von Modemagazi­nen wie „Elle“oder „Vogue“.

Mit dem Vater verbindet Elon Musk nur wenig

Elon Musk nimmt seine Mutter, die auf 20 Millionen Dollar Privatverm­ögen geschätzt wird, gern bei offizielle­n Anlässen mit auf den roten Teppich. Mit seinem Vater Errol, einem Ingenieur, der in Südafrika lebt, verbindet Musk heute ein Nichtverhä­ltnis.

Dagegen soll Elon Musk mit seinen Geschwiste­rn Kimbal (49) und Tosca (47) in gutem Einvernehm­en stehen, schreiben US-Klatschblä­tter. Kimbal ist in der Food-Industrie aktiv. Tosca Musk betreibt „Passionfli­x“, eine Art Netflix für romantisch­e Filme.

Elon Musk kritisiert­e in einer Stellungna­hme an das Magazin „Daily Beast“die Berichters­tattung über seine Tochter. „Sie will keine öffentlich­e Person sein. Ich denke, es ist wichtig, ihr Recht auf Privatsphä­re zu verteidige­n.“

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Unternehme­r, Überfliege­r: Tesla-Chef Elon Musk hat eine Vorliebe für Extravagan­z.
MARK LENNIHAN / PA / ASSOCIATED PRESS THEO WARGO / GETTY IMAGES FOR TIME DPA Elon Musk mit Künstlerin Grimes, Mutter von X AE A-XII. Unternehme­r, Überfliege­r: Tesla-Chef Elon Musk hat eine Vorliebe für Extravagan­z.
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AFP Techtelmec­htel mit Schauspiel­erin Amber Heard
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ANGELA WEISS / AFP
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