Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Schwere Turbulenzen im Musk-Clan
Hochzeiten, Scheidungen – Tesla-Chef Elon Musk führt ein bewegtes Leben. Nun hat sich eines seiner Kinder abgewandt
Klar, er will immer noch Twitter kaufen – aber keine 44 Milliarden Dollar dafür ausgeben. Er will bei seinem E-Auto-Flaggschiff Tesla wegen drohender Rezession über 3000 Leute vor die Tür setzen – aber langfristig wachsen. Und er will mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX immer noch zum Mars fliegen, weil ihm die Welt zu klein geworden ist. Aber damit macht Elon Musk jetzt ausnahmsweise keine Schlagzeilen. Sein nach drei Scheidungen und acht Kindern mit „turbulent“noch milde beschriebenes Privatleben steht im Mittelpunkt. Es geht um eine besondere Vater-Tochter-Beziehung.
Xavier Alexander Musk, vor 18 Jahren von Justine Wilson geboren, der ersten Ehefrau des mit über 200 Milliarden Dollar Privatvermögen reichsten Unternehmers dieses Planeten, geht seit dieser Woche seinen Lebensweg nicht nur juristisch beurkundet als Frau und heißt ab sofort Vivian Jenna Wilson. Die junge Frau hat sich nun bis in den Nachnamen komplett von Elon Musk losgesagt.
Xavier Alexander wollte nicht mehr Musk heißen
„Ich lebe nicht mehr mit meinem leiblichen Vater zusammen, noch möchte ich in irgendeiner Weise mit ihm verwandt sein“, heißt es in Gerichtsunterlagen, die bereits im April eingereicht wurden; einen Tag, nachdem Xavier Alexander Musk 18 Jahre alt geworden war. Am Donnerstag dann folgte Richter Rafael Ongkeko in Santa Monica geräuschlos dem Begehren. Musk und seine Älteste sind geschiedene Leute.
Weder Musk noch sein Anhang haben bisher öffentlich Tacheles geredet. Gab es ein Zerwürfnis? Hat der MultiMega-Milliardär etwas gegen Transpersonen?
Vor einiger Zeit stritt Elon Musk das auf Twitter ab, behauptete das Gegenteil, verkniff sich aber nicht einen Seitenhieb: Das mit den Pronomen bei Menschen, die ihr Geburtsgeschlecht ablegen wollen, das sei ein „ästhetischer Albtraum“. Hat Vivian daran Anstoß genommen? Oder daran, dass sich der Vater als politisch den Republikanern nahestehend outete – als Anhänger einer Partei also, die es etwa in Gestalt von Florida-Gouverneur Ron DeSantis Transpersonen an vielen Fronten gerade absichtsvoll schwer macht? Und wie sieht eigentlich der Rest des verästelten Musk-Clans die zuerst vom Promiklatsch-Portal „TMZ“reportierte innerfamiliäre
Großstörung? Aus dem Umfeld von Vivians Mutter Justine kam zunächst kein Mucks und dann ein entschiedenes „Ich bin stolz auf meine Tochter“. Die 49-jährige Fantasy-Romanautorin
gebar 2002 Musks ersten Sohn. Nevada Alexander Musk starb bereits nach zehn Wochen an plötzlichem Kindstod.
Justine Wilson unterzog sich danach einer Fruchtbarkeitsbehandlung und gebar im Anschluss erst Zwillinge – Xavier (nun Vivian) und Griffin. Und danach kamen 2006 die Drillinge Damian, Kai und Saxon; alles Jungs. 2008 ließ sich das Paar, das einander bis heute verbunden ist, scheiden. Im gleichen Jahr lernte Musk in einem Londoner Nachtclub die britische Schauspielerin Talulah Riley kennen. Zwei Jahre später folgte in den schottischen Highlands das Ja-Wort. Dann die Scheidung. Dann erneut eine Vermählung mit Riley, die 2016 ihrerseits wiederum die millionenschwer abgefederte Trennung einleitete. Diese Liaison blieb kinderlos.
Einem Techtelmechtel mit der gerade durch den Johnny-Depp-Prozess bekannter gewordenen Aktrice Amber Heard folgte die bis heute an und wieder abgeschaltete Beziehung mit der kanadischen Sängerin und Künstlerin Grimes, die mit bürgerlichem Namen Claire Boucher heißt. Daraus erwuchsen zwei Kinder mit den zungenbrecherischen Namen X AE A-XII (Sohn) , genannt „X“, und Exa Dark Siderael (Tochter), genannt „Y“, die weitgehend unter dem Radarschirm der Öffentlichkeit leben. Erst später wurde bekannt, dass „Y“von einer Leihmutter ausgetragen wurde.
Ebenfalls Schweigen zum Bruch mit Vivian kommt bisher von Musks Mutter Maye. Sie hat es verstanden, außerhalb des globalen Schattens, den ihr Sohn wirft, eine eigene Karriere zu pflegen. Die gebürtige Kanadierin, eine ehemalige Schönheitskönigin in Südafrika, arbeitet mit 74 erfolgreich als Model und ziert die Titelseiten von Modemagazinen wie „Elle“oder „Vogue“.
Mit dem Vater verbindet Elon Musk nur wenig
Elon Musk nimmt seine Mutter, die auf 20 Millionen Dollar Privatvermögen geschätzt wird, gern bei offiziellen Anlässen mit auf den roten Teppich. Mit seinem Vater Errol, einem Ingenieur, der in Südafrika lebt, verbindet Musk heute ein Nichtverhältnis.
Dagegen soll Elon Musk mit seinen Geschwistern Kimbal (49) und Tosca (47) in gutem Einvernehmen stehen, schreiben US-Klatschblätter. Kimbal ist in der Food-Industrie aktiv. Tosca Musk betreibt „Passionflix“, eine Art Netflix für romantische Filme.
Elon Musk kritisierte in einer Stellungnahme an das Magazin „Daily Beast“die Berichterstattung über seine Tochter. „Sie will keine öffentliche Person sein. Ich denke, es ist wichtig, ihr Recht auf Privatsphäre zu verteidigen.“