Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Roter Teppich in Elmau für Britta Ernst
Die Männer verhandeln, die Damen machen Sport: Die Frauen der G7-Regierungschefs wandern um den oberbayerischen Ferchensee
Nicht nur für Kanzler Olaf Scholz ist der G7-Gipfel eine Premiere. Seine Ehefrau Britta Ernst absolviert zugleich ihren ersten größeren Auftritt als First Lady des deutschen Regierungschefs. Auf dem roten Teppich vor Schloss Elmau begrüßte die 61-Jährige am Sonntagmittag an der Seite des Kanzlers die Teilnehmer des Gipfeltreffens.
Ernst leitet beim Gipfel bis Montagabend das Partnerprogramm, das überraschend doch nur ein Damenprogramm ist. Der Ehemann von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fehlt beim
Gipfel, sodass Ernst eine reine, kleine Frauenrunde betreut. Neben Brigitte Macron sind die Ehefrauen von Boris Johnson, Carrie Johnson, und von EU-Ratspräsident Charles
Michel, Amélie Derbaudrenghien, dabei. Die First Lady der USA, Jill Biden, fliegt vorzeitig nach Madrid zum bevorstehenden Nato-Gipfel, die Regierungschefs aus Kanada, Japan
und Italien waren gleich ohne Ehefrauen angereist.
Das Partnerprogramm sah am Sonntag eine Nordic-Walking-Tour mit den ehemaligen Ski-Stars Christian Neureuther und dessen Schwiegertochter Miriam vor. Am Montag besuchen die Damen eine Geigenbaumeisterin in Mittenwald und sprechen mit Experten von Deutschlands höchstgelegener Um- weltforschungsstation im Schnee- fernhaus.
Die Rolle als Frau an Kanzlers Seite ist für Ernst gewöhnungsbe- dürftig: Sie hat selbst Politik-Karrie- re gemacht, war zunächst Bildungsministerin in Schleswig-Holstein und ist seit 2017 in gleicher Funk- tion in Brandenburg. Die Tochter eines Zimmermanns und einer Schneiderin hat Volkswirtschaft studiert, trat mit 17 in die SPD ein, wo sie auch Scholz kennenlernte.