Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Heiraten in Schloss und Schlosspark
Hoffnungslos romantisch, schlicht oder in der Natur – die Stadt Schlotheim bietet vielfältige Möglichkeiten für Eheschließungen
Als Barockgebäude ist das Schloss Schlotheim geradezu prädestiniert für eine romantische Hochzeit mit allem Drum und Dran. „Es hat wirklich etwas Märchenhaftes“, sagt die Standesbeamtin der Stadt, Kristin Langermann.
Eine ausladende Treppe führt zum Trauzimmer und zum Festsaal und sei schon im Vorfeld bei Ankunft der Braut ein beliebtes Fotomotiv.
Trauung im kleinen Kreis oder im großen Rahmen
Geheiratet werden kann im Schloss Schlotheim sowohl im kleinen Kreis als auch im großen Rahmen. Zur Verfügung stehen das barocke Trauzimmer mit 25 Plätzen und der große Saal mit Kronleuchter, Stuckdecke und barocken Malereien mit 70 Plätzen.
Das Schloss wurde zwischen 1773 und 1777 von Maximilian Ernst von Hopffgarten erbaut und ging nach der Enteignung Ende des Zweiten Weltkriegs in den Besitz der Gemeinde über. Seitdem diente das Schloss als Kulturhaus.
Ende der Neunzigerjahre stand das Schloss kurz vor dem Verfall und wurde schließlich von einem Privatinvestor nach und nach restauriert. Seit etwa 20 Jahren ist im Schloss ein Kinderheim untergeder bracht – ein großes Publikum für das Brautpaar nach der Hochzeit ist also garantiert. Wer es natürlicher mag, kann im angrenzenden Schlosspark heiraten. Der ist nur zum jährlichen Schlossparkfest für die Öffentlichkeit zugänglich und somit beinahe unberührt.
Als Trauort habe sich das Gelände inzwischen fest etabliert. „Mit dem Schloss im Hintergrund braucht es gar nicht mehr viel, um romantische Stimmung aufkommen zu lassen. Mit der Deko halten wir es deswegen eher schlicht“, sagt Kristin Langermann.
Der Hochzeitsgesellschaft stehe im Schlosspark quasi unbegrenzter Platz zur Verfügung. Bänke und Stühle mit weißen Hussen schaffen einen würdigen Rahmen. Bei schlechtem Wetter kann das Brautpaar auch noch kurzfristig ins Schloss umziehen. Schloss und Schlosspark stehen im Anschluss Trauung für Fotoshootings und einen Sektempfang zur Verfügung, gefeiert werden darf dort allerdings nicht.
Wem das barocke Ambiente zu viel ist, kann sich auch im Schlotheimer Rathaus trauen lassen. Das Trauzimmer wurde erst vor zwei Jahren renoviert und schafft durch die Bleiverglasung der Fenster und die Raumhöhe ebenfalls eine besondere Stimmung.
Insgesamt ging der Trend laut Kristin Langermann in den vergangenen Jahren eher weg von der Märchenhochzeit und hin zur schlichten Trauung. „Trotzdem schätzen die Brautpaare die Auswahl, die sie in Schlotheim haben“, sagt die Standesbeamtin.
Einen richtigen Hochzeitsboom gab es 2017. Da verzeichnete die Stadt insgesamt 32 Trauungen. In normalen Jahren entschließen sich dagegen nur etwa 20 Paare in Schlotheim und Umgebung für eine Hochzeit. Die Trauungen im Schloss und im Trauzimmer des Rathauses halten sich laut Langermann die Waage. Der Schlosspark ist während der warmen Jahreszeit besonders gefragt.
Jede Woche stellen wir in unserer Serie „Traum-Ort fürs Jawort“einen besonderen Ort zum Heiraten aus der näheren und weiteren Region vor. Alle Folgen: