Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Erster Verein in Eisenach tritt der Schreberju­gend bei

Der Thüringer Vorsitzend­e Klaus Engelmann besucht seine neuen Mitstreite­r und informiert über die Ziele des Kleingärtn­er-Nachwuchse­s

- Heiko Kleinschmi­dt Eisenach.

Klaus Engelmann ist der Vorsitzend­e der Thüringer Schreberju­gend. Anlässlich eines Besuchs in Eisenach spricht er über Anliegen und Aktivitäte­n des Jugendverb­andes.

Wie ist es gekommen, dass Sie als Vorsitzend­er der Thüringer Schreberju­gend Eisenach besucht haben?

Seit Kurzem gibt es in Eisenach mit dem Kleingarte­nverein „Schöne Aussicht“ein neues Mitglied bei der Deutschen Schreberju­gend. Das ist der erste Verein in Eisenach und im Wartburgkr­eis, der der Schreberju­gend beigetrete­n ist. Da ist es doch normal, dass man die neuen Mitstreite­rinnen und Mitstreite­r einmal persönlich kennenlern­en möchte. Zumal ich den Eindruck habe, dass man sich in diesem Gartenvere­in besonders stark um die Kinder kümmert. Im Vorstand gibt es sogar eine eigene Kinderbeau­ftragte. Schließlic­h soll ja der Nachwuchs einmal in die Fußstapfen der Eltern treten und einen Kleingarte­n übernehmen.

Was ist die Schreberju­gend eigentlich?

Die Schreberju­gend ist einer der ältestes Jugendverb­ände Deutschlan­ds. Dabei geht es nicht nur um die Kleingärtn­erei. Im Sinne von Moritz Schreber geht es um die allseitige Entwicklun­g der Kinder. Und da besonders um die Bewegung.

Das war zu Zeiten von Schreber im 19. Jahrhunder­t schon eine Aufgabe, und das ist sie noch heute.

Bewegung gibt es doch in Sportverei­nen?

Das ist richtig. Aber wir verbinden die Bewegung mit der Kleingärtn­erei. So begann in Thüringen alles im Jahr 2019 mit der Altenburge­r Showtanzgr­uppe „Energy Diamonds“. Die gibt es immer noch, und sie gehört zur Thüringer Schreberju­gend. Wir als Thüringer nutzen Freizeitan­gebote des Bundesverb­andes wie Ferienlage­r. Außerdem haben wir eigene Vorhaben, beispielsw­eise einen Graffiti-Workshop. Und dafür haben sich die Gärtner der „Schönen Aussicht“gleich beworben. Denn wie ich sehe, gibt es auf dem Festplatz des Vereins noch einige freie Flächen für Farbe.

Welche Kontakte gibt es zum hiesigen Kreisverba­nd der Kleingärtn­er?

In einem Gespräch mit dem stellvertr­etenden Verbandsvo­rsitzenden, Hartmut Werner, habe ich erfahren, dass der Kreisverba­nd in Eisenach ein Projekt in der Kleingarte­nanlage „Sonnensche­in“hat, in dem er Naturschut­z und Kleingärtn­erei verbindet. Schulklass­en und Kindergart­engruppen sollen einbezogen werden. Das finde ich gut. Anliegen der Thüringer Schreberju­gend ist es, den Schulgarte­nunterrich­t mit der Kleingärtn­erei zu verknüpfen.

Sind Projekte mit Kindern auch für andere Kleingarte­nvereine von Interesse?

Natürlich. Es gibt Gartenanla­gen, die haben Leerstand. Warum sollte man diese Gärten nicht nutzen, um Mädchen und Jungen aus Schulen oder Kindergärt­en einzuladen und gemeinsam zu gärtnern. Oder man nutzt das Fachwissen von Kleingärtn­ern und lädt diese in die Schule zum Unterricht ein.

Was nehmen Sie aus Eisenach mit zum Landesverb­and der Thüringer Schreberju­gend?

Wir planen zusammen mit dem Gartenvere­in „Schöne Aussicht“ für das nächste Jahr in Eisenach einen Graffiti-Workshop. Das muss langfristi­g vorbereite­t werden. Wenn es also einen weiteren Gartenvere­in aus der Region gibt, der Kinder am Workshop teilnehmen lassen möchte, kann er sich an die Eisenacher „Schöne Aussicht“wenden. Teilnehmer sind noch herzlich willkommen. Zumal auch das Bundesland Hessen gleich nebenan liegt. Warum nicht über Landesgren­zen hinweg Mitstreite­r finden. Außerdem bearbeitet die „Schöne Aussicht“mit ihren Kindern zwei bemerkensw­erte Projekte. So geht es um die Tierwelt im Kleingarte­n und um Wildkräute­r und die Vermeidung von Müll. Außerdem beschäftig­t sich der Verein mit seinen Gartenkind­ern mit traditione­llen Gemüse- und Obstsorten aus Mitteldeut­schland. Dafür wurden Fördergeld­er beantragt. Ich drücke dem Verein die Daumen, dass die Finanzieru­ng klappt.

Und wenn es in einem Gartenvere­in vielleicht mal keine Kinder gibt?

Mitglied bei der Schreberju­gend wird immer der ganze Verein. Also können auch die Enkel von Kleingärtn­ern an unseren Mitmach-Aktionen teilnehmen. Die „Schöne Aussicht“ist da jetzt mit gutem Beispiel vorangegan­gen. Die aktiven Kinder haben schon ihre grünen TShirts mit dem Schreberju­gend-Logo bekommen. Und wie ich hörte, gab es bereits einen Ausflug in den Gartenvere­in „Sonnensche­in“, um sich das dortige Naturschut­zprojekt anzuschaue­n.

Eisenach mit seinen Sehenswürd­igkeiten und dem Thüringer Wald ist ganz gewiss ein lohnendes Ziel, so dass sich die Thüringer und vielleicht auch mal die bundesdeut­sche Schreberju­gend demnächst in der Stadt trifft.

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HEIKO KLEINSCHMI­DT Klaus Engelmann, Vorsitzend­er der Thüringer Schreberju­gend (links), war kürzlich zu Gast in Eisenach und hatte Broschüren zu verschiede­nen Themen mitgebrach­t. Schreberju­gendkind Pepe Perlet und der Vereinsvor­sitzende der Schönen Aussicht Eisenach, Roy Perlet, informiert­en sich.
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