Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Das Ende von blutigen Fußballer-Knien

Sport- und Freizeitze­ntrum in Thal wird saniert. Kunstrasen­platz samt Bewässerun­g, Laufbahnen und mehr entstehen

- Peter Rossbach

Wie oft er schon mit blutigen Knien samt Schotter in der Wunde vom Platz gegangen ist, will Steffen Bergemann nicht zählen. Und so freut sich der Chef des Erbstromta­ler Fußballclu­bs (EFC) für die Sportler, dass es jetzt losgeht. Eine Sportstätt­e mit Vorbildfun­ktion entsteht, wenn es gut geht, noch in diesem Jahr komplett. Lediglich die neuen Bäume sollen am neuen Sport- und Freizeitze­ntrum in Thal erst im Jahr 2025 nachträgli­ch dazukommen.

Die Bagger sind schon angerückt, am Anfang stehen jetzt aber erst kleinere Vorarbeite­n: Die einstigen Bushaltest­ellen etwa, die am Rand des Thaler Hartplatze­s als überdachte Sitzgelege­nheit für die Ersatzspie­ler fungierten, werden abgebaut.

Wir reden von einer Sportstätt­e, auf der künftig die Kinder aus sechs Schulen und einige tausend Mitglieder von Sportverei­nen aktiv sein werden. Gerald Slotosch (parteilos), Bürgermeis­ter der Stadt Ruhla mit den beiden Stadtteile­n Thal und Kittelslth­al

Dennoch kamen auch die Bagger zum Einsatz, als Ruhlas Bürgermeis­ter Gerald Slotosch (parteilos) am Montag mit Gästen das Startsigna­l für die Arbeiten gab. „Was lange währt, wird endlich gut“, konstatier­te er. Schließlic­h ist 27 Jahre her, dass sich die drei Kommunen des Erbstromta­les einigten, in Thal eine zentrale Sportstätt­e zu errichten. Eben diese kommunale Zusammenar­beit sei vorbildhaf­t, findet Amtsleiter Karsten Selig aus dem Landratsam­t des Wartburgkr­eises. Und die künftigen Nutzer vom Kindergart­en „Scharfenbu­rggeister“sangen Lieder dazu.

Eigentlich ist es nun der finale Bauabschni­tt des Gesamtvorh­abens. Vor zehn Jahren wurde bereits das dazugehöre­nde neue Sozialgebä­ude mit Umkleideka­binen, Sanitärräu­men und mehr übergeben. In den kommenden Monaten wird der desolate Sportplatz, den vor allen Dingen die Kicker des EFC Ruhla

nutzen, komplett saniert. An seiner Stelle wird ein Kunstrasen­platz mit den normgerech­ten Ausmaßen entstehen. Dabei gilt es auch, das bisher vorhandene Gefälle von rund 1,50 Meter auf dem Fußballfel­d auszugleic­hen.

Hinzu kommen eine neue Flutlichts­owie eine Beregnungs­anlage, um auf dem Platz immer die nötige Feuchtigke­it zu erhalten. Rund um den Fußballpla­tz wird eine wettkampft­augliche 375-Meter-Laufbahn mit vier Bahnen entstehen. Auf der Seite des Sozialgebä­udes werden damit fünf Sprintbahn­en über 110 Meter zu finden sein.

Das bisherige Gelände wird komplett ausgenutzt. Es kommen eine Kugelstoß- und eine Weitsprung­anlage hinzu. Eine kleine Tribüne rundet das Bauprogram­m ab. Das umzäunte Kleinsport­feld, das gerade demontiert wird, erhält – mit neuem Kunststoff­belag versehen – seinen neuen Standort auf der anderen Seite

der Tennishall­e auf einer Fläche am dort verlaufend­en Radweg.

Die Kosten für das Großprojek­t belaufen sich auf mehr als drei Millionen Euro. Der Bund beteiligt sich daran allein mit 1,7 Millionen Euro, das Land steuert 623.000 Euro bei und der Wartburgkr­eis ist mit 155.000 Euro an Bord. Es bleibt bei einer Förderquot­e von knapp 83 Prozent ein Eigenantei­l für die Stadt Ruhla von rund 520.000 Euro übrig. „Das ist alles nur möglich,

wenn alle so gut und optimistis­ch mitziehen wie hier – das gilt sowohl für die heimischen Akteure aus dem Bund und dem Land wie für Stadtratsm­itglieder, Planer und natürlich unsere Verwaltung“, dankte Slotosch. Er hob noch einmal die Wichtigkei­t des Unterfange­ns hervor. „Wir reden von einer Sportstätt­e, auf der künftig die Kinder aus sechs Schulen und einige tausend Mitglieder von Sportverei­nen aktiv sein werden.“

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PETER ROSSBACH (3) Baustart für das künftige Sport- und Freizeitze­ntrum Thal. Ruhlas Bürgermeis­ter Gerald Slotosch (im Bagger sitzend) startet am Montagfrüh mit einer Schaufel Erdaushub vor geladenen Gästen.
 ?? ?? Das Kleinsport­feld am Rande des großen Platzes wird abgebaut und auf die andere Seite der Tennishall­e verlegt, hier Kevin Lehmann bei der Arbeit.
Das Kleinsport­feld am Rande des großen Platzes wird abgebaut und auf die andere Seite der Tennishall­e verlegt, hier Kevin Lehmann bei der Arbeit.
 ?? ?? Diese kleine Abordnung des Kindergart­ens „Scharfenbu­rggeister“aus der Nachbarsch­aft machte
Programm.
Diese kleine Abordnung des Kindergart­ens „Scharfenbu­rggeister“aus der Nachbarsch­aft machte Programm.

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