Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Das Ende von blutigen Fußballer-Knien
Sport- und Freizeitzentrum in Thal wird saniert. Kunstrasenplatz samt Bewässerung, Laufbahnen und mehr entstehen
Wie oft er schon mit blutigen Knien samt Schotter in der Wunde vom Platz gegangen ist, will Steffen Bergemann nicht zählen. Und so freut sich der Chef des Erbstromtaler Fußballclubs (EFC) für die Sportler, dass es jetzt losgeht. Eine Sportstätte mit Vorbildfunktion entsteht, wenn es gut geht, noch in diesem Jahr komplett. Lediglich die neuen Bäume sollen am neuen Sport- und Freizeitzentrum in Thal erst im Jahr 2025 nachträglich dazukommen.
Die Bagger sind schon angerückt, am Anfang stehen jetzt aber erst kleinere Vorarbeiten: Die einstigen Bushaltestellen etwa, die am Rand des Thaler Hartplatzes als überdachte Sitzgelegenheit für die Ersatzspieler fungierten, werden abgebaut.
Wir reden von einer Sportstätte, auf der künftig die Kinder aus sechs Schulen und einige tausend Mitglieder von Sportvereinen aktiv sein werden. Gerald Slotosch (parteilos), Bürgermeister der Stadt Ruhla mit den beiden Stadtteilen Thal und Kittelslthal
Dennoch kamen auch die Bagger zum Einsatz, als Ruhlas Bürgermeister Gerald Slotosch (parteilos) am Montag mit Gästen das Startsignal für die Arbeiten gab. „Was lange währt, wird endlich gut“, konstatierte er. Schließlich ist 27 Jahre her, dass sich die drei Kommunen des Erbstromtales einigten, in Thal eine zentrale Sportstätte zu errichten. Eben diese kommunale Zusammenarbeit sei vorbildhaft, findet Amtsleiter Karsten Selig aus dem Landratsamt des Wartburgkreises. Und die künftigen Nutzer vom Kindergarten „Scharfenburggeister“sangen Lieder dazu.
Eigentlich ist es nun der finale Bauabschnitt des Gesamtvorhabens. Vor zehn Jahren wurde bereits das dazugehörende neue Sozialgebäude mit Umkleidekabinen, Sanitärräumen und mehr übergeben. In den kommenden Monaten wird der desolate Sportplatz, den vor allen Dingen die Kicker des EFC Ruhla
nutzen, komplett saniert. An seiner Stelle wird ein Kunstrasenplatz mit den normgerechten Ausmaßen entstehen. Dabei gilt es auch, das bisher vorhandene Gefälle von rund 1,50 Meter auf dem Fußballfeld auszugleichen.
Hinzu kommen eine neue Flutlichtsowie eine Beregnungsanlage, um auf dem Platz immer die nötige Feuchtigkeit zu erhalten. Rund um den Fußballplatz wird eine wettkampftaugliche 375-Meter-Laufbahn mit vier Bahnen entstehen. Auf der Seite des Sozialgebäudes werden damit fünf Sprintbahnen über 110 Meter zu finden sein.
Das bisherige Gelände wird komplett ausgenutzt. Es kommen eine Kugelstoß- und eine Weitsprunganlage hinzu. Eine kleine Tribüne rundet das Bauprogramm ab. Das umzäunte Kleinsportfeld, das gerade demontiert wird, erhält – mit neuem Kunststoffbelag versehen – seinen neuen Standort auf der anderen Seite
der Tennishalle auf einer Fläche am dort verlaufenden Radweg.
Die Kosten für das Großprojekt belaufen sich auf mehr als drei Millionen Euro. Der Bund beteiligt sich daran allein mit 1,7 Millionen Euro, das Land steuert 623.000 Euro bei und der Wartburgkreis ist mit 155.000 Euro an Bord. Es bleibt bei einer Förderquote von knapp 83 Prozent ein Eigenanteil für die Stadt Ruhla von rund 520.000 Euro übrig. „Das ist alles nur möglich,
wenn alle so gut und optimistisch mitziehen wie hier – das gilt sowohl für die heimischen Akteure aus dem Bund und dem Land wie für Stadtratsmitglieder, Planer und natürlich unsere Verwaltung“, dankte Slotosch. Er hob noch einmal die Wichtigkeit des Unterfangens hervor. „Wir reden von einer Sportstätte, auf der künftig die Kinder aus sechs Schulen und einige tausend Mitglieder von Sportvereinen aktiv sein werden.“