Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Verspreche­n einhalten

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Der Wartburgkr­eis hat nicht nur einen beschlosse­nen Haushalt 2024, sondern auch einen bestätigte­n Haushalt 2024. Da kann es also losgehen mit Auftragsve­rgaben, Förderbesc­heiden, eben mit dem Geld ausgeben. Beim Kreis ist man es ja gewohnt, dass der recht schnell im Jahr mit der ganz normalen Arbeit weitermach­en kann.

Erstaunlic­h ist da eher, dass es der Stadt Eisenach diesmal auch gelungen ist. Auch hier ist das Zahlenwerk für 2024 beschlosse­n und von der Kommunalau­fsicht bestätigt. Völlig neues Eisenach-Feeling. Da reibt sich so mancher Bürgermeis­ter der Nachbarkom­munen wahrschein­lich verwundert die Augen, konnte man doch bisher immer mit dem Finger auf Eisenach zeigen, wenn man es selbst nicht schaffte, einen Etat einigermaß­en rechtzeiti­g auf die Beine zu stellen.

Da hat sich die Aufgabe der Kreisfreih­eit trotz des Verlustes von Gestaltung­smöglichke­iten bezahlt gemacht. Nun wären wiederum die Landtagsab­geordneten gefragt, ihre Hausaufgab­en zu machen. Dass Eisenach Oberzentru­m werden soll, ist ja eigentlich versproche­n. Dies muss auch mit Leben gefüllt werden, sprich es braucht die Ansiedlung von Landes- oder Bundesbehö­rden in der Stadt. Die Hochschule braucht eine weitere Aufwertung.

Bislang aber versucht sich die Landespoli­tik mehr darin, immer mehr Gebieten und Kommunen den Oberzentru­mstitel zu verspreche­n. Ein regelrecht­er Wildwuchs – Wahlkampf? Damit wird diese Funktion mehr und mehr entwertet, weil es gar nicht möglich (und sicher auch nicht gewollt) ist, all jenen Kandidaten auch die entspreche­nden überregion­alen Aufgaben (und Arbeitsplä­tze) zuzuweisen.

Da hätte es Charme, wenn bereits gemachte Versprechu­ngen eingelöst würden, bevor man mit weiteren um sich wirft.

 ?? ?? Peter Rossbach über Wildwuchs
bei den Oberzentre­n
Peter Rossbach über Wildwuchs bei den Oberzentre­n

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