Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Versprechen einhalten
Der Wartburgkreis hat nicht nur einen beschlossenen Haushalt 2024, sondern auch einen bestätigten Haushalt 2024. Da kann es also losgehen mit Auftragsvergaben, Förderbescheiden, eben mit dem Geld ausgeben. Beim Kreis ist man es ja gewohnt, dass der recht schnell im Jahr mit der ganz normalen Arbeit weitermachen kann.
Erstaunlich ist da eher, dass es der Stadt Eisenach diesmal auch gelungen ist. Auch hier ist das Zahlenwerk für 2024 beschlossen und von der Kommunalaufsicht bestätigt. Völlig neues Eisenach-Feeling. Da reibt sich so mancher Bürgermeister der Nachbarkommunen wahrscheinlich verwundert die Augen, konnte man doch bisher immer mit dem Finger auf Eisenach zeigen, wenn man es selbst nicht schaffte, einen Etat einigermaßen rechtzeitig auf die Beine zu stellen.
Da hat sich die Aufgabe der Kreisfreiheit trotz des Verlustes von Gestaltungsmöglichkeiten bezahlt gemacht. Nun wären wiederum die Landtagsabgeordneten gefragt, ihre Hausaufgaben zu machen. Dass Eisenach Oberzentrum werden soll, ist ja eigentlich versprochen. Dies muss auch mit Leben gefüllt werden, sprich es braucht die Ansiedlung von Landes- oder Bundesbehörden in der Stadt. Die Hochschule braucht eine weitere Aufwertung.
Bislang aber versucht sich die Landespolitik mehr darin, immer mehr Gebieten und Kommunen den Oberzentrumstitel zu versprechen. Ein regelrechter Wildwuchs – Wahlkampf? Damit wird diese Funktion mehr und mehr entwertet, weil es gar nicht möglich (und sicher auch nicht gewollt) ist, all jenen Kandidaten auch die entsprechenden überregionalen Aufgaben (und Arbeitsplätze) zuzuweisen.
Da hätte es Charme, wenn bereits gemachte Versprechungen eingelöst würden, bevor man mit weiteren um sich wirft.