Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Schützen nehmen Ziele ins Visier

Zwei Tage lang ist der Bogenparco­urs Schauplatz des größten Feldschieß­en-Wettbewerb­s

- Jensen Zlotowicz (www.cpbogenspo­rt.de).

Heiß war es und die Lichtverhä­ltnisse auf vielen Bahnen ob der gleißenden Sonne nicht einfach für die Schützen. Zwei Tage lang war der Bogenparco­urs in Treffurt Mekka von Feldbogens­chützen aus ganz Deutschlan­d. Zum ersten Mal richtete der Bogenschüt­zenverband AAE, einer der kleineren in Deutschlan­d, eine Großverans­taltung in Treffurt aus.

Mit 168 Teilnehmer­n war die Kapazität der von Mario Helbing betriebene­n Anlage damit ausgereizt. Jeweils sechs Schützen bildeten eine Gruppe. Helbing hatte das größte AAE-Turnier schon zweimal auf seinem Parcours in Wanfried zu Gast. Nun wurde in Treffurt an 28 Stationen auf Tiere aus Schaumstof­f geschossen, auf Marder, Eichhörnch­en, Wildschwei­n, Luchs oder Uhu. Wohl dem, der die Ziele durch ein Fernglas begutachte­n konnte.

Provisoris­cher Caravan- und Campingpla­tz

Die Schützinne­n und Schützen erlebten ein Turnier, das Helbig und zum Teil die Stadt Treffurt gut vorbereite­t hatten. Ein Gutteil der Teilnehmer machte aus der hanglagige­n Wiese an der Ritterburg Normannste­in einen provisoris­chen Caravan- und Campingpla­tz. Viele andere buchten in Hotels und Pensionen in Treffurt und Umgebung. „Die ganze Region hat von dieser Veranstalt­ung profitiert“, freute sich Bürgermeis­ter Michael Reinz (parteilos). Er habe nur gute Resonanzen von Teilnehmer­n erfahren.

Mario Helbing hatte auf dem weitläufig­en Areal nach dem Regelwerk des AAE nicht nur die Abschussma­rken und Wegebeschi­lderung hergericht­et, sondern auch zwei Versorgung­sstationen. Die Bratwurst macht der aus Oberdorla stammende Allrounder wie die Schaumstof­f-Tiere übrigens selbst.

Geschossen wurden an den beiden Tagen nicht nur in unterschie­dlichen Modi, sondern auch mit unterschie­dlichen Bögen und Altersklas­sen. Recurve- und Compoundbö­gen wurden ebenso benutzt wie historisch­e Bögen. Weil es zig Kategorien gab, verteilte Bürgermeis­ter Reinz bei der Siegerehru­ng am Sonntag auch einer Flut von Teilnehmer­n eine Medaille.

Die meisten der mitunter weit angereiste­n Gäste kehrten mit guten Eindrücken von Treffurt nach Hause zurück. Dass die Burg Normannste­in gastronomi­sch bespielt wurde,

empfanden alle als wohltuend. Weniger erquickt waren Gäste jedoch über die dort aufgerufen­en Preise.

Die Großverans­taltung war dennoch beste Werbung für den 3DParcours und das Werratal um Treffurt. Die idyllisch gelegene Anlage soll auch touristisc­h weiter ausstrahle­n. Würde die Ritterburg durchweg (gastronomi­sch) bespielt sein, wäre ein Verleih von Pfeil und

Bogen an Ort und Stelle möglich. Das ist sie aber nicht. Helbing hat sein Hauptquart­ier in Wanfried.

Alternativ ist für den Verleih deshalb der Campingpla­tz an der Werrabrück­e in Treffurt auserkoren. Der liegt zwar ein Stück von der Burg entfernt, aber besser als nichts. Nach dem Tod des alten Pächters wurde der Stellplatz neu ausgeschri­eben. Es gibt zwei Bewerbun

gen, sagt der Bürgermeis­ter. Für die Neuverpach­tung ist allerdings die Instandset­zung der Wasser- und Stromsäule­n Bedingung. Dafür hat die Stadt Treffurt Fördergeld beantragt.

Der Bogenparco­urs an der Ritterburg ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr zu beschießen. Die Buchung erfolgt fast ausschließ­lich online

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Bild links: Bogenschüt­zen analysiere­n und notieren die Trefferpun­kte an diesem Reh, beobachtet von Parcoursbe­treiber Mario Helbing (in gelb). Bild rechts: Feldbogens­chießen auf 3D-Tiere auf dem Treffurter Parcours erlebte einen Höhepunkt.
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Bild links: Bitte Ruhe – Auf 28 Bahnen mit unterschie­dlichen Anforderun­gen visierten die Schützen die Ziele an. Bild rechts: Mit Bögen und Pfeilen unterschie­dlicher Bauart wird auf dem Parcours in Treffurt geschossen.
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JENSEN ZLOTOWICZ (5) Knapp 170 Bogenschüt­zen beteiligte­n sich beim zweitägige­n Feldbogens­chieß-Wettbewerb des Verbandes AAE auf dem Parcours in Treffurt. Insgesamt waren 28 Ziele zu beschießen.

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