Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Eisenacher Rentner holt deutschen Titel
Rettungsschwimmen: Bei den nationalen Meisterschaften zahlt sich die harte Vorbereitung für Jürgen Büchner aus
Wiedenbrück. Einmal im Jahr messen sich die besten Rettungssportler der Deutschen Lebens-RettungsGesellschaft (DLRG). In diesem Jahr fand die Seniorenmeisterschaft in Rheda-Wiedenbrück statt. Die DLRG-Ortsgruppe Eisenach hatte mit dem 83-jährigen Jürgen Büchner ein ganz heißes Eisen im Rennen, der schon viermal in Folge Vizemeister in seiner Altersklasse geworden war.
Und diesmal setzte er noch einen drauf. Er wurde zum ersten Mal deutscher Meister in der Altersklasse 80. „Ich habe im Vorfeld so viel trainiert wie noch nie. Im Wasser und im Fitnessstudio“, verrät Jürgen Büchner. Auch ein Trainingslager mit seinem Eisenacher Team in Friedrichroda gehörte zum Vorbereitungsprogramm. „Das war anstrengend“, stellt Jürgen Büchner fest und erklärt: „Man merkt dann, wie das tägliche Training schlaucht. Der Körper braucht schon seine Ruhephasen.“Im Wettkampf sind in seiner Altersgruppe drei Disziplinen zu absolvieren.
„Wir sind unheimlich stolz auf unseren Jürgen“, sagt Peter Urbach, Mannschaftsleiter der Eisenacher Rettungsschwimmer. „Dass er nach vier Vizemeistern in Folge nun ganz oben auf dem Treppchen steht, hat er sich redlich verdient.“
Neben Büchner schaffte es auch Dorothea Rose, sich unter den besten Deutschlands der Altersklasse 35 für die Meisterschaft zu qualifizieren. In dem hochkarätigen Starterfeld stellte sie durchweg persönliche Bestzeiten auf und setzte somit ein Achtungszeichen.
Über die Endplatzierung entscheidet im Rettungssport die Summe aus drei Einzeldisziplinen, die an den realen Einsatz von Wasserrettern angelehnt sind. So muss zum Beispiel eine etwa 40 kg schwere Rettungspuppe im Wasser transportiert werden. Im Wettkampf entscheiden Sekunden über den Rang im Klassement, im Einsatz jedoch eventuell über Menschenleben.
Bei den Mannschaftswettkämpfen am zweiten Tag werden die Lebensalter der vier Staffelschwimmer zur Startklasse aufaddiert. In der AK240 muss das Durchschnittsalter der Rettungssportler somit bei 60 Jahren liegen!
In dieser Altersklasse gingen die Eisenacher mit Eva Lützelberger, Jürgen Büchner, Peter Urbach, Andreas Richter und Heike Weiland an den Start. Die fünf Sportler blieben in den hochtechnischen Disziplinen fehlerlos und sicherten sich am Ende einen respektablen Platz im Mittelfeld.
Die Deutsche Lebens-RettungsGesellschaft ist mit über 1.900.000 Mitgliedern und Förderern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt.