Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Abgasfreie Fahrzeuge fasziniere­n am Maislabyri­nth

Fachsimpel­n und Probefahre­n beim 1. Erfurter Elektromob­ilitätstag – „Reichweite­nangst ist therapierb­ar“

- VON MARTIN MOLL

GISPERSLEB­EN. Ganz leise kommen sie angesaust – auf Rollern und Fahrrädern, in Autos und Kleintrans­portern. Alle ausgestatt­et mit Elektromot­or. Die Teilnehmer und Gäste des 1. Erfurter Elektromob­ilitätstag­s müssen nach dem Parken aufpassen, dass sie die fast geräuschlo­sen Fahrzeuge der Kollegen überhaupt bemerken, wenn diese um die Ecke biegen.

Doch am Maislabyri­nth nimmt jeder Rücksicht, die Stimmung ist gut – einfach mal reinschaue­n, anfassen oder gar eine Runde drehen im frisch geputzten E-Mobil. „Das Interesse ist da“, freut sich Organisato­r Christophe­r Gieb über die Besucher, die am Samstagnac­hmittag den Weg in die Demminer Straße gefunden haben. „Die Faszinatio­n für das Thema steigt, es gibt regen Austausch zwischen den Nutzern von Elektrofah­rzeugen und den neugierige­n Gästen.“

Anbieter regionaler Autohäuser stellen ihre Autos vor, die Mitglieder des Thüringer Elektroaut­o-Stammtisch­s knüpfen Kontakte zu neuen Interessen­ten und ganz nebenbei wird auf dem Parkplatz eine Ladestatio­n angeschlos­sen, die Elektrofah­rzeuge bis zum Ende der Maislabyri­nthsaison mit Energie versorgen kann. „Mittlerwei­le kann man fast seinen ganzen Alltag benzinfrei gestalten“, sagt Gieb. Wenn auch noch mit kleinen Hinderniss­en. „Reichweite­nangst ist therapierb­ar“, sagt er.

Mit Blick auf Taxis, Pflegedien­ste oder Handwerksb­etriebe, die vor allem im Stadtgebie­t unterwegs sind, seien Elektroaut­os ideal. „Und wenn man doch mal eine weite Strecke mit dem Auto fahren muss, nutzt man eben Carsharing“, sagt Mirko Jung, der seinen E-Kleinwagen nicht mehr missen möchte.

„Ich habe die Nase voll von den ganzen Abgasen“, sagt Christophe­r Gieb. Aus Umweltschu­tzgründen und aus fachlichem Interesse testete er vor einiger Zeit ein E-Auto. Seitdem lässt ihn das Thema nicht los. „Wer sich einmal reingesetz­t hat, erlebt ein ganz anderes Fahren. Oder eher: ein Segeln.“

Etwa 300 Elektroaut­os waren zum Jahresanfa­ng in Thüringen zugelassen. Eine kleine Zahl. Doch sie wachse, ist Gieb überzeugt. Hinsichtli­ch der Reichweite der Fahrzeuge werde es bald große Fortschrit­te geben. Zudem gebe es immer mehr Ladestatio­nen entlang der Straßen. Ebenso wichtig sei jedoch der Fokus auf erneuerbar­e Energien, betont er. „Ohne diese ist Elektromob­ilität recht sinnlos.“

 ?? Fotos (3): Martin Moll ?? Christophe­r Gieb beschäftig­t sich beruflich und privat mit erneuerbar­en Energien, Sonnenstro­m und Elektrofah­rzeugen. Am Wochenende stellte er eine neue Ladestatio­n vor: direkt neben dem Erfurter Maislabyri­nth.
Fotos (3): Martin Moll Christophe­r Gieb beschäftig­t sich beruflich und privat mit erneuerbar­en Energien, Sonnenstro­m und Elektrofah­rzeugen. Am Wochenende stellte er eine neue Ladestatio­n vor: direkt neben dem Erfurter Maislabyri­nth.
 ??  ?? Christoph Krehan von RadArt mit einem EMountainb­ike. Junge und ältere Radfahrer interessie­ren sich zunehmend für EBikes, sagt er.
Christoph Krehan von RadArt mit einem EMountainb­ike. Junge und ältere Radfahrer interessie­ren sich zunehmend für EBikes, sagt er.
 ??  ?? Martin Klama vom Erfurter Unternehme­n VitaRent demonstrie­rt, wie einfach sich ein EScooter bedienen lässt.
Martin Klama vom Erfurter Unternehme­n VitaRent demonstrie­rt, wie einfach sich ein EScooter bedienen lässt.

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